Eine Umfeld-Forschungsanstalt namens      Grund = Lage,
unsicherer vermag sie kaum zu sein,
da gar kein GRUND vorhanden ist,
auf den sie sich gründen ließe,
aber verlangt wird,
NEU
daherzukommen,
neu in der Welt zu sein,
zu singen,
zu tanzen,
zu spielen,
nicht zu stehen, sondern zu schweben
und sich jede Frage zu stellen hat,
wenn (und da) sie als FRAGE ja
aus KUNST besteht
und jene schließ- und endlich keine Antworten zu geben vermag,
(wie man weiß)
da sie keine zu kennen hat, folglich keine kennt, da sie ja KUNST ist,
deshalb
auch
keine
zu
kennen
hat.

Konstante Ungleichgewichte I   (Auszüge)

Der graue Bereich ist stumm. Geschaltet.

Ich werde meine Meinung in mein Denken übernehmen.
Parallel dazu: meine Fehler.
Der richtige Fehler ist wichtig, als Teil-Aspekt der richtigen Realität.
Zu sein? Bitte kritisieren Sie.

Gilt es, das Richtige zu tun, sollte man während dieser Phase das Richtige erkennen.
Es tut gut, gelegentlich an der Sprache zu zweifeln.

Nutzen Sie den Prozess des Sehens
um die Schönheit zu registrieren, werden sie seltener
von ihr beleidigt.

Können wir theoretische Werke erschaffen,
indem wir eine hohe Innentemperatur vortäuschen?
Ohne eine theoretische Leinwand
zu verwenden?
Die Essenz theoretischer Leinwand?
Sand?
Stein?
Noch immer wurde keine Frage zu meiner Antwort
erfunden.

Die Proklamation, dass für die Dauer einer öffentlichen
Darmspiegelung simultan Aquarelle der aufgezeichneten
Bilder auf den Rücken, sowie eine Kopie davon auf die
Großhirnrinde
des aktuell verwendeten Klienten zu projizieren seien,
ist wenig plausibel,
schaut man genau hin.
Aus Langeweile beginne ich, eine Sackgasse mit Sand
zu füllen,
wage
zu schreiben:
Die Realität ist in Realitäten unterteilt.
Das Arrangement des Ganzen? Bei näherer Betrachtung
eine Enttäuschung.
Die nächste erreichbare Lüge prescht vor, wird direkt
in die Brust geschossen.
Was vorläufig als Argument reichen muss, denn
die Kamera gerät im Schwenk ins Schwärmen,
bleibt aber auf verlorenem Posten.
...
Folgerichtig sei es legitim, zu behaupten,
das Bild einer lustigen Maschine
könne ohne Zuhilfenahme eines einzigen Gedankens
sogar
von einem defekten Telefon gemacht werden.
Die Sonne verwandelt sich.
In einen strahlenden Ölfleck, auf einer Wasserpfütze.
Sie scheint
an einigen Stellen
mit Krapplack überzogen.
Ich finde mich wieder, am Ende des Textes,
gehe, um die ganze Nacht lang zu schlafen.
Vieles bleibt
im Winter
ansprechend.
Glänzend.
Eine Quelle versiegt grundlos. Im Feuilleton
steht geschrieben,
das Band liefe ab.

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Lucilia oder: Der Fliegenträger   (Zwei Auszüge)             

Auf Los

This appearing…
Film aus Schnitt.
Auf. Lösung. / Um. Wandlung.
Das Bild eines fliegenden Vogels
Wandelt sich
Zu dem einer Libelle
Da der Film
Aus einer Verwischung digitaler Artefakte
Bei der Übertragung
Etwas wie
Einen langgestreckten Hinterleib
Auf den Bildschirm
Projiziert
Distortion
Nebel-Rauschen

Ich lease ein modern moderates Wort
Für eine Laufzeit von ... Monaten
Pflege es sorgsam
Gebe es gereinigt zurück
Um im Gegenzug ein zeitkonformeres Wort
Zu bekommen
Das Spiel wird
:
Kommunikation
Genannt.

Auf der Tafel über den Rolltreppen stehen
Aktuelle Absturz-Zeiten
Der nächsten Flüge
Lesen
Ich kann mich nicht entscheiden
Gehe zum Schalter                                                  
Lasse mich von der dort professionell Lächelnden
Beraten
Es ist so zwingend wie notwendig
Ebenfalls
Zu lächeln
Ist es
Richtig?

Wie es nahezu unmöglich ist, sich zu bewegen,
geht es darum, zielstrebig eine Richtung einzuschlagen,
erfordert die Bewegung
mehr
als die dafür vorgesehene Zeitspanne,
welche wellenförmig
 in ihrer Bemessung
schwankt.
Ein Hohlraum tönt.
Zeilen. Konform.
Auf der gesamten Reise:
Laute Stille.
Sehr LAUT:
This. Appearing…
Do not walk over this line.
Trag: Fläche.
Vibration.

Von einem Gedanken wie von etwas, das mir vorkam,
es sei metallen, kalt, glatt, hart
oder aus Stein:
Getroffen.
Unvermittelt auf
den Hinterkopf.

Bedeutet es einen wirklichen Ausgleich,
verlöre ich an einem Tag
ein Haar,
fände dafür aber eines
in der gleichen Länge
des verlorenen?

 

…---…
 
Erinnerung

Ich erinnere mich:
Das erste Mal war ich auf der Welt zugegen,
als ich eines Morgens erwachte.
Der Zeitpunkt kam überraschend für mich.
Er wurde mir vorher in keiner der überlieferten Formen bekannt gegeben.

Was bedeutet das Auf Der Welt Sein,
frage ich mich.
Da Sein.
Das klingt seltsam.
Sein? Hin-Kommen?
Und
ich frage: Wann verspüre ich den Impuls zu sagen:
Jetzt
ist es so weit?
Was ist dieses Jetzt?
Ich frage: Ist das Jetzt ein wirkliches, tatsächliches JETZT?
Oder ein theoretisches?
Ist das Jetzt etwas, das keine Bezeichnung besitzt?
Ein Spiel, in dem ich als Illusion für etwas funktionalisiert werde?
Lässt es sich lediglich denken?
Oder es lässt sich nur an-denken,
nicht aber aus-denken?
Ich las,
das menschliche Gehirn nähme das Jetzt
als eine Zeitspanne
von 3 Sekunden wahr.
Wie wird sich auf dieser Folie ein Später anfühlen?
Wird ein gequanteltes Jetzt ein gequanteltes Später beeinflussen?
Trägt das Jetzt ein Später in sich,
da dieses im nächsten 30 ms Anteil bereits
ein solches ist,
 ohne dass es vom Gehirn so wahrgenommen wird?
Wie kann ich wissen, wann es so weit ist, dass es Später ist,
wenn es sich anfühlt wie Jetzt?
Bewegt das Jetzt sich nicht in der Zeit, sondern ist,
unabhängig von der Wahrnehmung
durch ein Gehirn,
statisch?
Oder ist die Überlegung unsinnig?
Es gibt keinen Begriff für dieses Denken,
außer dem Nicht-Wort
aus drei Punkten,
die ordentlich in einer Reihe stehen: . . .
Die genauso gut miteinander ein rechtwinkliges Dreieck bilden könnten:
 .
.         .
Ich würde niemals bereuen, den Schritt meiner Geburt
getan zu haben.

 

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Eine neuropsychologisch wichtige Zeitspanne ist die Dauer jenes Augenblicks, den wir subjektiv als Gegenwart erleben und in dem wir Eindrücke als jetzt gemeinsam fassen. Nach verschiedenen Untersuchungen soll diese Spanne rund drei Sekunden dauern und in etwa hundert Anteile gequantelt sein, die somit jeweils Intervalle von etwa 30 ms umfassen. (Wikipedia)

 

Betrachtungsweise

Irrtümlich erdacht die Doppelbilder der Erinnerung, genormt nach DIN für jeden Rahmen, still verblassend. Stehen dort wir im Wald? Rechts hinter dem Baum? Fast zur Gänze oder halb verdeckt und fast versteckt? Ein Bild für rechts und eines für links, Präsentation im Daumenkino allerorts, heiß diskutiert (und kalt konsumiert). Dann lauwarm ausgeschieden. Die Augen zu schnell bewegt, auf einem Bein stehend mit recht viel Abstand zur Plastizität. Personen überholen auf Schienen mit Höhendifferenz. Man kann sich verlassen (fühlen). Im Hirn des Betrachters wird Interpolation garantiert! Ein aufgesetztes Blendenraster zeigt (ent)täuschende Tapetenmuster: Jetzt auch in Stereo! Prototypen. Phänomenal in Wort und Wirkung. Kitschig und populär die Betrachtungsweisen. Die alten Fehler sind verbraucht. Man muß neue begehen.

 

Koppelung

Ausschöpfung aller Spielarten des Darstellerischen auf Basis eng angelegter digitaler Datenschienen. Das Denken verabschiedet sich von seinen Wurzeln und geht mit langen Schritten des Weges, fasziniert von der Revolution der Leit- und Lichtbilder in selbstvergessener Umgebung. Man beschließt freudig auf freiwillige Weise dem Prozeß der Selbstbescheidung Vorschub zu leisten(- vorausgesetzt man ist in der Lage eben diese Bescheidenheit sich leisten zu können). Jedoch - in Bezug auf die Ergebnisse der Referenzanalyse in Laborumgebung - verliert auch hier mancher Quadratmeter seine Dichte. Gerade erst Gefundenes zerfließt - seltsam leicht, sollte man meinen - im gedämpftem Lichte seiner Unabhängigkeit. Um der Schwerelosigkeit hier zu genügen, den Ansprüchen einer überempfindlichen Wirklichkeit – entsteht scheinbar das Gegenteil der Protektion. Verblüffung dient dabei als Programm hinter der Kulisse der Verarbeitungstechnik. Und wieder und wieder gegossen und geformt in Sand und Eisen bleibt die Imagination beständig nicht greifbar, vor welcher Wand und in welcher Schichtung man auch versucht zu suchen. Grandios das uneingelöste Versprechen einer neuen Kultur der Verblüffung. Das Publikum erzittert vor Ehrfurcht und Mißgunst von allen Seiten wie erwartet, als wir begannen, aufzuhören, uns das Verstehen einzugestehen vor und nach allem anderen.

 

Ins Licht

Meisterhaft gemäßigt Maß aller Dinge. Einheitlichkeit der Abschrift vom Protokoll. Verbleibender Teststoff - reichlicher Rest rebellischer Dominanz. Gedanken verwandelt in Gesprächsstoff, der zur Kleidung für lange Winterabende gewoben seiner Bestimmung vor dem Kamin harrt. Dann vom Schattenwurf der Genres verborgener Schlusssatz - bedeutend nur als Untertitel der gleichnamigen Verfilmung über die Verschwörung zur Verbesserung der Verbreitung von Verkehrsberichten. Banal. Seite um Seite eines Manuskriptes geblättert vom Winde, verweht in Stürmen der Zeit als man noch... Als Geschenk unscheinbar, doch in der Wirkung beachtlich bleibt die Alternative deutlich auf sich gestellt zurück. Doch wohl nicht lange oder doch nicht ewig (hofft man).
Im Halbdunkel jedenfalls wäre die Beantwortung des Fragenkatalogs eine Qual, der nur der Schwächste zu erliegen bereit wäre, würde man ihn nur fragen. Abwarten. Denn niemand kam bisher auf die Idee, durch eine Erhöhung der Dämmschichten die Qualität der Musik zu verbessern - oder zumindest den Fußboden zu ermuntern, seine Politur zu erneuern um in frischem Glanz und mit reinem Atem Rede und Antwort zu stehen gegenüber denen, die trotz allem sich stets geweigert haben, auch nur ein einziges Wort zu verstehen, wobei die entscheidende Frage nach den Warum noch gar nicht gestellt war. Das Vertrauen in die Zukunft oder zumindest in etwas was dieser gleich zu setzen wäre, käme an dieser Stelle zu spät, verlieren wir doch die Erinnerung an Erde und Wald viel zu früh um noch eine Rettung aller Protagonisten zu inszenieren, wie es sicher von Nöten sei, um das Erreichte zu sichern und den Frieden, wenn nicht zu wahren, so doch zu warnen zu bleiben und nicht hinaus zu gehen auf das Feld der Ähren.

 

Ohne Titel

Begeisterte Verzweiflung in den Randgebieten treibt zur Raserei, beschattet vom Nachhall der Erfahrung - im Inneren erzeugtes Grundrauschen verfliegt mit Erinnerung an Äußerliches. Im Wärmestrom bis zum vergangenen Abend geflossen verwandelt sich der Traum in Morgengrauen. Kurzes Echo. Stille. Danach wieder Beinarbeit. Schleife aus Illusionsdefinitionen. Zahlung per Nachnahme.