Aufstellung des VfL:
Gößling - Tredup, Beer,
Ndjeng, Schäfer - Enochs, Surmann - Aziz, Menga (84. Cichon) - Feldhoff (46.
Cartus), Reichenberger (69. Chitsulo)
Aufstellung Dynamo:
Berbig - Stocklasa, Oppitz, Votava, Ernemann, Knackmuß, Hauser, Vorbeck, Ulich,
Lerchl (61. Koziak), Beuchel (61. Scannewin)
Bericht:
Der erste richtige Höhepunkt der Saison fand heute gegen die bisher
punktverlust-
freien Dresdener statt. Entsprechend gut besucht war die osnatel-Arena: laut
offiziellen Angaben waren 14.000 Zuschauer gekommen. Viele reisten auch aus
Dresden an, das Spiel musste auf Grund der Verspätung des Fanzuges sogar eine
Viertelstunde später beginnen.
Beim Einlaufen der Mannschaften wurde in der Ostkurve eine beeindruckende Choreo
unter dem Titel "Osnabrück bekennt Farbe" inszeniert.
Der Ex-Osnabrücker Tino Berbig, der nun bei Dynamo das Tor hütet, wurde sogar
mit Sprechchören empfangen - eine schöne Geste.
Dann war es aber auch vorbei mit Freundlichkeiten. Die Dresdener Fans machten
zunächst gute Stimmung in ihrem Block, das Spiel hingegen war eher ein
Langweiler.
Kaum Torchancen, man musste sich schon über das Schüsschen von Schäfer freuen.
Von den stark eingeschätzten Dresdenern sah man nicht eine zwingende Torchance
im ersten Durchgang. Viel mehr gibt es von der ersten Hälfte auch nicht zu
berichten.
In der Halbzeitpause feierte das vermisste Bierfassrennen eine Wiederbelebung,
das "super" Torwandschießen konnte aus organisatorischen Gründen ("Da fehlen
mehrere Teile..keiner weiß Bescheid") nicht stattfinden.
Die zweite Halbzeit sollte dann mehr zu bieten haben. Grund dafür war vor allem
die Einwechselung von Cartus (kam für den enttäuschenden Kapitän Feldhoff). Eben
dieser Cartus sorgte bei seiner Heimpremiere mit einem tollen Freistoßtreffer
für die Führung der Lila-Weißen. Doch kaum war der erste Jubel verhallt stand
die Bremer Brücke schon wieder Kopf: nur zwei Minuten später erhöhte
Reichenberger per Kopfball auf ein 2:0! Diesmal glänzte Cartus als Vorlagengeber.
Mit diesen beiden Toren wurde Dynamo natürlich geschockt. Die Stimmung im
Gästebock nahm rapide ab - um dann 20 Minuten vor Schluss in Wut und
Aggressionen umzuschlagen. Nach einer rüden Notbremse an Reichenberger wurde
Votava zu Recht vom Platz gestellt. Reichenberger musste danach mit einer
Armverletzung ausgewechselt werden.
Kurz vor Schluss konnte Dresden dann noch den - aus VfL-Sicht - völlig unnötigen
Anschlusstreffer erzielen: Nach Abstimmungsproblemen und Irritationen der Abwehr
und vor allem Keeper Gößling nutzte der eingewechselte Koziak die Gelegenheit
zum 1:2. Sollte es nun noch einmal spannend werden? Nein! Denn Cartus hatte noch
nicht genug - auch seinen zweiten Freistoß zimmerte er an Berbig vorbei in den
Winkel- was für ein Einstand!
Die Dresdner Fans wurden schon vorher ihrem Ruf wieder gerecht: sie rüttelten an den Zäunen, zündeten Böller, warfen Gegenstände und provozierten Ordner sowie
die Zuschauer auf der Nordkurve.
Dies konnte die Freude über den Sieg und die damit verbundene Tabellenführung
natürlich bei keinem Osnabrücker trüben.
Der VfL hat also einen Auftakt nach Maß hingelegt. Die Abwehr steht - bis auf
die eine Ausnahme - einfach bombig und die Standardsituationen werden genutzt.
Bleibt zu hoffen, dass Reichenbergers Verletzung nicht so schlimm ist und er
bald wieder mitwirken kann. Ansonsten gibt es nur eins zu sagen: "Weitermachen!"
Tore:
1:0 Cartus (58.), 2:0 Reichenberger (60.), 2:1 Koziak (87.), 3:1 Cartus (89.)
Chancenverhältnis:
VfL: 7, Dresden: 2
Karten:
Gelb: Hauser, Lerchl, Oppitz
Rot: Votava
Zuschauer: ca. 14.000, davon knapp 2.500 Dresdner
Schiri: Thorsten Kinhöfer (Note 1,5)
Bewertung:
Stimmung: VfL: 3,5/5, Dresden: 4/5
Ausgewählte Spielerkritik (nur VfL):
Gößling konnte sich heute nicht auszeichnen und patzte zudem beim Gegentor.
Matchwinner war natürlich Cartus mit zwei Freistoßtoren und einer Vorlage. Er
drängte sich natürlich für das nächste Spiel in die erste Elf.
Die Abwehr um Beer und Njdeng stand größtenteils sehr sicher, auch sorgten
Enochs und Surmann dafür, dass die Dresdner erst gar kein Angriffsspiel
aufbauen konnten.
Feldhoff agierte unglücklich und ihm gelang eigentlich nichts. Er wird es sehr
schwer haben diese Saison, im Team zu bleiben. Zudem ist das Publikum nicht mehr
wirklich gut auf ihn zu sprechen, was natürlich auch eher kontraproduktiv ist.
Tabellensituation nach dem Spiel:
Der VfL hat Dynamo Dresden vom Spitzenplatz verdrängt und ist nun
Tabellenführer
(bei einem Spiel weniger als Dynamo)! Lediglich der VfB Lübeck kann die
Lila-Weißen
morgen noch vom ersten Platz verdrängen, hat dann aber auch ein Spiel mehr als
der VfL auf dem Konto. |
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