Aufstellung des VfL:
Gößling - Tredup, de Jong (82. Beer), Cichon, Ndjeng - Enochs (54. Chitsulo),
Nouri, Aziz (54. Cartus), Schäfer, Schanda - Reichenberger
Aufstellung der Hertha:
Fiedler - Friedrich, Chahed,
Gilberto, Dardai, Simunic, Dejagah (88. Samba) Boateng (87. Zecke), Fathi -
Gimenez, Pantelic (55. Ede)
Bericht:
Das "Spiel des Jahres" - das war es also. Pure Enttäuschung.
Zu keinem Zeitpunkt wurde es der
erwartete (erhoffte) Pokalfight. Zu keinem Zeitpunkt konnte man das Gefühl
haben, dass heute wieder ein Kleiner einen Großen besiegen könnte - zu überlegen
agierten die Herthaner über die gesamte Spielzeit.
Der VfL seinerseits konnte auch von Beginn nicht so ein Feuer und so eine
Leidenschaft entfachen wie im Spiel gegen Gladbach. Das mag eventuell auch an
der langen spielfreien Zeit vor diesem Spiel gelegen haben, vielleicht war auch
der desolate Rasenzustand ein Faktor - irgendwie lief heute von Beginn an nichts
"rund".
Das Spiel an sich war aufgrund des gerade erwähnten Spieluntergrunds natürlich
auch von Hertha-Seite beileibe kein Augenschmaus. Nichtsdestotrotz schaffte der
Bundesligist es, in den richtigen Momenten die Tore zu machen.
Nachdem zu Beginn nahezu nichts passierte, drängten die Berliner die VfLer
zunehmend "hinten rein". Ein "Kunstchuss" von der Außenbahn fand dann den Weg
ins Osnabrücker Tor. Fathi war der Torschütze, obwohl es zunächst so aussah, als
wäre Gimenez noch mit dem Kopf dran gewesen.
Dies also der erste Rückschlag. Der VfL mühte sich zwar, vor allem der agile
Schäfer und mit Abstrichen auch Nouri und Enochs versuchten verzweifelt, die
einzige Sturmspitze Reichenberger in Szene zu setzen - es sollte heute einfach
nicht gelingen. Schmerzlich wurde der verletzte Addy Menga vermisst.
Für die Vorentscheidung durch das 2:0 sorgten die Berliner dann noch vor der
Pause: Pantelic scheiterte zunächst an einer guten Gößling-Parade, doch den
Abpraller konnte der freistehende Gimenez eiskalt verwandeln. 17.000 VfL-Fans
waren also zur Halbzeit schon bedient.
Und kaum ging es wieder los waren auch die letzten Optimisten enttäuscht worden:
3:0 für Berlin, Torschütze wiederum Gimenez.
Hertha ließ den VfL dann etwas mehr ins Spiel kommen, so dass auch noch zwei
sehr gute Chancen auf ein Ehrentor zu sehen waren: ein Schuss von Schäfer an den
Pfosten und ein Hammer-Schuss vom eingewechselten Cartus an die Latte - wie
schon gesagt: es sollte heute nicht sein.
So sehnte man insgeheim dann doch frierend den Abpfiff herbei.
Beeindruckend waren dann aber noch in den letzten Minuten die Sprechchöre und
Aktionen der Ostkurve: das Vereinslied wurde intoniert, aufmunternde Gesänge
angestimmt und sogar eine halbe Welle zog noch durch die "Arena".
Klar- böse kann niemand auf diese Mannschaft sein. Höchstens enttäuscht, dass
ein erneutes "Wunder" heute einfach nicht möglich gemacht werden konnte.
Tore:
0:1 Fathi (32.), 0:2 Gimenez
(40.), 0:3 Gimenez (51.)
Chancenverhältnis:
VfL: 3, Hertha: 7
Karten:
Nouri, Cartus - Dardei, Pantelic, Fathi
Zuschauer: 18.300, davon etwa 1000 Herthaner
Schiri: Kinhöfer (Note 3)
Bewertung:
Stimmung: VfL: 4/5, Hertha: 2,5/5
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