VfL Osnabrück - TSV 1860 München 0:2 (0:1)
26.10.2008, Osnabrück, osnatel-Arena, 14:00 Uhr


Aufstellung des VfL:
Wessels - Schuon (75. Omodiagbe), Cichon, Anderson, Schäfer - Peitz - Braun (61.), Heidrich (46. Grieneisen), de Wit - Reichenberger, Sykora

Aufstellung des TSV: Tschauner - Thorandt, Ghvinianidze (52. Hoffmann), Berhalter, Johnson - Bender, Beda, Ledgerwood - Gebhart - Schäffler (70. di Salvo), Lauth (82. Holebas)


Bericht:
Drei Spiele innerhalb von acht Tagen - die "Englische Woche" ruft. Heute stand die erste Partie, das Spiel gegen den Tabellennachbarn 1860 München, an. Pele Wollitz schickte exakt die gleiche Startformation auf das Feld, die zuletzt Rot-Weiß Oberhausen mit 2:1 besiegen konnte. Doch von Beginn an war die Vorstellung der Lila-Weißen zum Wegschauen. Fehlpässe, lange, planlose Bälle (meist vom unterirdisch agierenden Cichon) und keinerlei Offensivaktionen ließen den Unmut der Zuschauer schnell aufblühen. Schon nach wenigen Minuten hatte der VfL Glück, als ein strammer Weitschuss von Bender nur an die Latte prallte (und von dort aus über das Stadiondach).

Die Gäste aus München, die von einer für die weite Distanz stattlichen Anzahl an Fans begleitet wurde, stellten die Räume klug zu und blieben dicht an den Osnabrückern, so dass diese einfach keine Freiräume fanden. Der Laufeinsatz ließ aber auch bei vielen Spielern arg zu wünschen übrig. Das Spiel hätte trotzdem anders laufen können, wenn Schiedsrichter Wagner nach einer guten Viertelstunde das Kopfballtor von Reichenberger gegeben hätte. Doch der Unparteiische entschied auf ein Foulspiel eines Osnabrückers im Strafraum, es dauerte fast eine Minute, bis alle im Stadion realisierten, dass sie gerade umsonst gejubelt hatten.

Dann ging es zunächst mit einigen Fouls weiter und Schiri Wagner verteilte in der Anfangsphase einige gelbe Karten. Spielerisch wurde weiterhin nicht viel geboten. Die Löwen hatten die besseren Offensivaktionen, und fünf Minuten vor der Halbzeit gingen die Gäste dann auch in Führung: Gebhart spielte einen klugen Pass durch die überrumpelte VfL-Abwehr auf Ledgerwood, der frei vor Wessels keine Probleme hatte, den Ball einzunetzen. So gab es zur Pause dann wieder einige der von Trainer Wollitz schon nach dem letzten Spiel kritisierten Pfiffe aus dem Publikum.

Zur zweiten Halbzeit wechselte der VfL-Coach dann Henning Grieneisen für Matthias Heidrich ein, doch dies brachte auch keine sichtbare Verbesserung in das ungeordnete VfL-Spiel. Schon nach 55 Minuten fiel dann die Vorentscheidung zu Gunsten der Münchener: eine schöne Flanke von Gebhart konnte der von Schuon laufen gelassene Benny Lauth per Kopfball zum 2:0 nutzen.

Der VfL gab zwar nicht auf, fand aber weiter keine Mittel, um die geschickte Abwehr der Löwen zu knacken. Erst als Wollitz in einer Art Verzweiflungstat eine Viertelstunde vor Abpfiff Abwehrmann Darlington Omodiagbe einwechselte und zugleich in den Sturm beorderte, kam noch so etwas wie eine Schlussoffensive auf - zwingende Torchancen waren aber nicht mehr zu registrieren. Die VfLer konnten sich im Gegenzug bei Keeper Wessels bedanken, der mit einer schönen Parade kurz vor Schluss das 0:3 verhinderte.

Eine insgesamt sehr ernüchternde Leistung. Die Chance, sich wirklich im sicheren, oberen Tabellenmittelfeld festzusetzen, wurde kläglich vergeben.


Tore:
0:1 Ledgerwood (40.), 0:2 Lauth (55.)

Chancenverhältnis:
VfL: 2, München: 5

Karten:
Gelb:
Peitz, Heidrich, Grieneisen - Hofmann, Baumgartlinger, Kucokovic

Zuschauer:
14.985, davon ca. 800 Münchener

Schiri:
Wagner (Note 3)

Bewertung (Punktewertung, 5 Punkte maximal):
Stimmung: VfL: 2/5, München: 2,5/5