Aufstellung des VfL:
Wessels - Schuon (75. Omodiagbe), Cichon, Anderson, Schäfer - Peitz - Braun
(61.), Heidrich (46. Grieneisen), de Wit - Reichenberger, Sykora
Aufstellung des TSV: Tschauner - Thorandt, Ghvinianidze (52. Hoffmann),
Berhalter, Johnson - Bender, Beda, Ledgerwood - Gebhart - Schäffler (70. di
Salvo), Lauth (82. Holebas)
Bericht:
Drei Spiele innerhalb von acht Tagen - die "Englische Woche" ruft. Heute stand
die erste Partie, das Spiel gegen den Tabellennachbarn 1860 München, an. Pele
Wollitz schickte exakt die gleiche Startformation auf das Feld, die zuletzt
Rot-Weiß Oberhausen mit 2:1 besiegen konnte. Doch von Beginn an war die
Vorstellung der Lila-Weißen zum Wegschauen. Fehlpässe, lange, planlose Bälle
(meist vom unterirdisch agierenden Cichon) und keinerlei Offensivaktionen ließen
den Unmut der Zuschauer schnell aufblühen. Schon nach wenigen Minuten hatte der
VfL Glück, als ein strammer Weitschuss von Bender nur an die Latte prallte (und
von dort aus über das Stadiondach).
Die Gäste aus München, die von einer für die weite Distanz stattlichen Anzahl an
Fans begleitet wurde, stellten die Räume klug zu und blieben dicht an den
Osnabrückern, so dass diese einfach keine Freiräume fanden. Der Laufeinsatz ließ
aber auch bei vielen Spielern arg zu wünschen übrig. Das Spiel hätte trotzdem
anders laufen können, wenn Schiedsrichter Wagner nach einer guten Viertelstunde
das Kopfballtor von Reichenberger gegeben hätte. Doch der Unparteiische
entschied auf ein Foulspiel eines Osnabrückers im Strafraum, es dauerte fast
eine Minute, bis alle im Stadion realisierten, dass sie gerade umsonst gejubelt
hatten.
Dann ging es zunächst mit einigen Fouls weiter und Schiri Wagner verteilte in
der Anfangsphase einige gelbe Karten. Spielerisch wurde weiterhin nicht viel
geboten. Die Löwen hatten die besseren Offensivaktionen, und fünf Minuten vor
der Halbzeit gingen die Gäste dann auch in Führung: Gebhart spielte einen klugen
Pass durch die überrumpelte VfL-Abwehr auf Ledgerwood, der frei vor Wessels
keine Probleme hatte, den Ball einzunetzen. So gab es zur Pause dann wieder
einige der von Trainer Wollitz schon nach dem letzten Spiel kritisierten Pfiffe
aus dem Publikum.
Zur zweiten Halbzeit wechselte der VfL-Coach dann Henning Grieneisen für
Matthias Heidrich ein, doch dies brachte auch keine sichtbare Verbesserung in
das ungeordnete VfL-Spiel. Schon nach 55 Minuten fiel dann die Vorentscheidung
zu Gunsten der Münchener: eine schöne Flanke von Gebhart konnte der von Schuon
laufen gelassene Benny Lauth per Kopfball zum 2:0 nutzen.
Der VfL gab zwar nicht auf, fand aber weiter keine Mittel, um die geschickte
Abwehr der Löwen zu knacken. Erst als Wollitz in einer Art Verzweiflungstat eine
Viertelstunde vor Abpfiff Abwehrmann Darlington Omodiagbe einwechselte und
zugleich in den Sturm beorderte, kam noch so etwas wie eine Schlussoffensive auf
- zwingende Torchancen waren aber nicht mehr zu registrieren. Die VfLer konnten
sich im Gegenzug bei Keeper Wessels bedanken, der mit einer schönen Parade kurz
vor Schluss das 0:3 verhinderte.
Eine insgesamt sehr ernüchternde Leistung. Die Chance, sich wirklich im
sicheren, oberen Tabellenmittelfeld festzusetzen, wurde kläglich vergeben.
Tore:
0:1 Ledgerwood (40.), 0:2 Lauth (55.)
Chancenverhältnis:
VfL: 2, München: 5
Karten:
Gelb:
Peitz, Heidrich, Grieneisen - Hofmann, Baumgartlinger, Kucokovic
Zuschauer:
14.985, davon ca. 800 Münchener
Schiri:
Wagner (Note 3)
Bewertung (Punktewertung, 5 Punkte maximal):
Stimmung: VfL: 2/5, München: 2,5/5
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