VfL Osnabrück - FSV Frankfurt 3:2 (1:0)
14.09.2008, Osnabrück, osnatel-Arena, 14:00 Uhr


Aufstellung des VfL:
Wessels - Schuon, Anderson, Cichon, Schäfer - Engel (46. Braun), Heidrich, de Wit - Frommer, Fuchs (78. Sykora), Reichenberger (78. Peitz)

Aufstellung des FSV: Klandt - Weißenfeldt, Schumann, Klitzpera, Hillebrand - Barletta - Mikolajczak (90. Shapourzadeh), Theodoridis (79. El Haj), Kreuz - Cenci (79. Noll), Mehic


Bericht:
Der VfL stand unter Druck - der Saisonauftakt war zwar spielerisch recht gut, jedoch zahlte sich die Offensive Grundausrichtung leider bisher nicht mit vielen Punkten aus, der VfL stand vor diesem Spieltag auf einem Abstiegsplatz. Somit musste eigentlich gegen den Aufsteiger aus Frankfurt, bei dem man schon im DFB-Pokal sang- und klanglos ausgeschieden war, ein Sieg her.

Die nur gut 13.000 Zuschauer in der osnatel-Arena sahen bei herrlichem spätsommerlichen Wetter eine nette Choreographie der Violet Crew. Das Spiel gab zunächst jedoch keinerlei Grund zu Glücksgefühlen. Fehlpässe und Unsicherheiten häuften sich auf beiden Seiten. Chancen waren Mangelware. Der VfL baute nicht der erhofften Druck auf, den man in einem Heimspiel gegen einen solchen Gegner erwarten könnte.

Wollitz hatte die Anfangsformation gegenüber dem letzten Ligaspiel geändert: Schuon durfte mal wieder ran und Fuchs erhielt eine Chance von Beginn an. Konstantin Engel rückte dafür ins Mittelfeld, Peitz und Surmann mussten auf der Bank Platz nehmen. Dem Spiel des VfL halfen diese Maßnahmen offensichtlich nicht. Im Endeffekt kam der VfL nur ein, zwei Mal halbwegs "zwingend" vor das Frankfurter Tor. Aber auch die Gäste hatten nur durch Klitzpera und Barletta per Kopf zwei Torchancen in der ersten Halbzeit. Hier war Wessels zur Stelle. Als man sich schon mit einem torlosen 0:0 geistig in die Halbzeitpause verabschiedet hatte, griff der kleinliche und einfach nervige Schiedsrichter  Bandurski ein: Schumann sollte den Ball im Strafraum absichtlich mit der Hand gespielt haben - Elfmeter. Thomas Cichon ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte in der 45. Minute zur umjubelten VfL-Führung.

Zur zweiten Hälfte brachte Wollitz Marvin Braun für den weitestgehend glücklosen Engel. Offensiver wurde das Spiel des VfL dadurch aber auch nicht. Das Spiel war teilweise einfach grausam anzusehen. Wie aus dem Nichts fiel nach 63 Minuten dann zu allem Überfluss auch noch der Ausgleich: Cerci konnte nach einer schönen Flanke nahezu unbedrängt einköpfen, allerdings bewiesen die Fernsehbilder später, dass es sich um ein Abseitstor handelte.

Der VfL wirkte nun noch verunsicherter, der Gipfel war dann der Führungstreffer für den FSV eine Viertelstunde vor Spielende. Aus kurzer Distanz konnte Barletta VfL-Keeper Wessels, der hier einen sehr unglücklichen Eindruck hinterließ, überwinden.

Jetzt waren schon vereinzelte "Aufhör´n, aufhör´n"-Rufe zu vernehmen, der VfL taumelte einer Heimniederlage entgegen, die einen unglaublichen Rückschlag bedeutet hätte. Wollitz brachte nun Fiete Sykora für den enttäuschenden Thomas Reichenberger. 13 Minuten vor dem Schluss stand wieder der Schiri im Mittelpunkt des Geschehens, als er nach einem vermeidlichen Trikotzupfen an Marvin Braun zum zweiten Mal auf den Punkt zeigte. Zudem flog in dieser Szene der "Übeltäter, Dennis Hillebrand, mit Gelb-Rot vom Platz. Eine super Ausgangsposition für einen Schlussspurt also, doch der sonst so sichere Cichon vergab vom Punkt, sein Schuss ging links am Tor vorbei...

Nun war fast schon die letzte Hoffnung bei den meisten der Zuschauer verschwunden, doch kurz vor dem Ende gelang doch noch der glückliche Ausgleich. Nach einer Ecke, einem Ball von Schäfer und einem Kopfball von Heidrich stand Sykora plötzlich frei vor Keeper Klandt und tunnelte diesen zum 2:2! Nun peitschte das Publikum, das endlich aus der unglaublichen Lethargie erwachte, die Mannschaft noch einmal nach vorne und tatsächlich, das Unglaubliche sollte passieren: In der 90. Minute gab es den dritten Elfmeterpfiff von Schiri Bandurski: Schumann behinderte Sykora beim Kopfball - der Pfiff war diesmal durchaus berechtigt.

Jeder fragte sich natürlich nun, wer den Elfer schießen würde, doch Cichon schnappte sich sofort wieder die Kugel, trat an und verwandelte knapp, aber dennoch sicher zum unglaublichen 3:2-Endstand. Ein denkwürdiges Finish, das aber nicht über die insgesamt erschreckend schwache Gesamtleistung hinwegtäuschen sollte. Dennoch: lieber schlecht gespielt und gewonnen als andersherum!


Tore:
1:0 Cichon (Elfmeter, 45.), 1:1 Cenci (63.), 1:2 Barletta (74.), 2:2 Sykora (87.), 3:2 Cichon (Elfmeter, 90.)

Chancenverhältnis:
VfL: 5, Frankfurt: 4

Karten:
Gelb:
Anderson, Schäfer, Fuchs, Cichon - Klitzpera, Schumann, Noll
Gelb-Rot:
Hillebrand

Zuschauer:
13.236, davon ca. 50 Frankfurter

Schiri:
Bandurski (Note 4,5)

Bewertung (Punktewertung, 5 Punkte maximal):
Stimmung: VfL: 1/5, Frankfurt: 0,5/5