Hochzeitszeitung
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1949 - noch ist Nachkriegszeit, der Krieg ist in vielen Köpfen noch überhaupt nicht zu Ende, wird es vielleicht nie sein.
Die D-Mark ist gerade 4 Wochen in Umlauf, die Bundesrepublik gibt es noch gar nicht, sondern die Besatzungszonen der Siegermächte und neue, von den Briten und Amerikanern eingeteilte Länder; Niedersachsen liegt in der britischen Besatzungszone - deshalb haben die Fahrzeuge als Kennzeichen “BN...” (Britisch-Niedersachsen).

Und es herrscht in sehr vielen Bereichen Mangel; Schwarzmarktzeiten.
Wenn aber Leute heiraten wollen, muss ordentlich was auf den Tisch. Und Schluck muss her. Fleisch zu bekommen ist nicht das Problem, Schweine und Rinder gibt’s ja auf dem Hof. Und Schnaps wird aus Rüben gebrannt, “Reubenschluck”. Witten Karl hat mal von dem Whisky probiert, den ich 1965 aus England mitgebracht hatte. “Das’ je meist Reubenschluck; dor mutt’n nich so väl Geld för utgäben.”

Beim Aufräumen habe ich die Hochzeitszeitung vom 15. Juli 1949 wiedergefunden. Helmut hatte sie mir 2001 überlassen. Ich habe sie eingescannt; hier ist das Inhaltsverzeichnis:

02.06.2007

der Chef
1919-2003
was gibt's Neues?
Such!
unser Name
Der Stammbaum
Etzen
Der Krieg
Leningrad II 1990
Raven
der Hof
die Familie
das Alter
Impressum

Deckblatt

Seite 1: Festgruß, Festordnung

Seite 2: Wetterbericht; Lied für alle Gäste

Seite 3: “Unsere Ursel”, “Unser Helmut”; den lieben Schwiegermüttern

Seite 4: Ehestandsbarometer, “Erklärung”, “Gesucht”, “Tausche” usw.: Reime über die Gäste

Seite 5: mehr Reime über die Gäste

Seite 6: noch mehr Reime über die Gäste

Seite 7: mehr Reime über die Gäste

Seite 8: mehr Reime über die Gäste; Schlusswort

Die Hochzeitsgäste sind auf einem großen Foto abgebildet; Helmut hat es mir mal gegeben.
Tante Martha und Tante Lotti haben mir geholfen, die Namen zusammenzukriegen.