Partnerschaft und Liebe Es kommt immer darauf an, wie man sich begegnet!!!

Ich war 18 Jahre verheiratet und lebe seit 4 Jahren in einer festen Beziehung mit einer TS-Frau.

Ich höre immer wieder von transsexuellen Frauen, wie schwierig es für sie ist, einen Lebenspartner zu finden und ich bin in den letzten Jahren sehr vielen TS-Frauen begegnet.

Die Fachleute teilen uns in Primär und Sekundär TS-Frauen ein. Die Primär Transsexuellen, so ist unsere Erfahrung, stehen meistens auf Männer, während die anderen Frauen halb auf Männer und halb auf Frauen stehen. Natürlich ist die Einteilung, wer eindeutig primär ist und wer nicht, sehr schwierig, denn es gibt da viele Zwischenstufen.

Da die jüngeren TS-Damen fast alle auf Männer stehen, so müssen sie hier ein nicht unerhebliches Problem bewältigen. In ihrer Jugendphase und später in der Umorientierungsphase zur  Frau (Alltagstest) haben sie sich oftmals in der schwulen Szene umgesehen und deren Lokale besucht, denn diese Männer sind oft die einzigen Menschen, die uns so stehen lassen können, wie wir sein wollen. Nach dem Rollenwechsel sind die heterosexuellen Männer ihre Partnerzielgruppe, denn für die schwulen Männer sind wir zu weiblich geworden. Die Heteros sind uns gegenüber aber eher abweisend. Outest du dich nach den ersten Treffen als ehemaliger Mann, so ist diese gerade erst  begonnene Partnerschaft schon wieder zu ende, bevor sie richtig begonnen hat. Sie sind nun mal nicht schwul und können mit einem ehemaligen Männerkörper nicht umgehen. Allein bei dem Gedanken, mit einem ehemaligen Mann ins Bett zu gehen, sträuben sich bei ihnen alle Nackenhaare. Hat Frau diese Ablehnung ein paar mal gemacht, so wird sie sich nicht wieder so schnell outen, nur um den Mann zu halten, denn der soll sie ja versorgen, weil sie sich nichts lieber wünscht, als in die heterosexuelle Hausfrauenrolle zu schlüpfen. Am Besten bringt der Mann noch ein paar Kinder mit in die Ehe, da sie selber keine kriegen kann und das Chaos ist perfekt. Denn die meisten TS-Frauen sind Schlampen und unterscheiden sich in keiner Weise von ihren biologischen Genossinnen. Sie können gar keine Hausarbeit, weil ihnen die Mutter keine Stunden in Hauswirtschaft gegeben hat, da sie ja die männliche Rolle übernehmen sollten. Wenn du ohne Outing den Mann halten willst, bedeutet das eine lebenslange Isolation gegenüber dem gesamten Umfeld. Du darfst weder in ihrem eigenem Umfeld noch im Umfeld des Mannes geoutet sein und so verstrickst du dich im Laufe der Jahre in ein Lügenkonstrukt, welches dich ganz sicher in Alkohol und Drogenexzessen fallen lässt und du die Psychiatrie als dein zweites Zuhause bezeichnen wirst. Der reine heterosexuelle Kerl wird dich immer nur als Lustkick benutzen und nach einer Nacht wegschmeißen. Wenn du Glück hast, können es zwei oder drei Nächte werden oder ein paar mehr. Sagt sie sich aber, ich kann auf dieser lebenslangen Lüge keine funktionierende vertrauensvolle Partnerschaft aufbauen, so muss sie sich immer wieder outen und die schmerzhafte Trennung auf sich nehmen. Aber keine Angst, auch diese Tränen werden irgendwann einmal aufhören zu fliesen. Denn irgendwie, irgendwann und irgendwo trifft sie sicher einen (bisexuellen) Mann, der mit sie umgehen kann. Denn auf jeden Topf passt ja bekanntlich ein Deckel. Ich persönlich kenne da einige Paare. Sicher gehört dazu viel Geduld und oft braucht es zehn Jahre und mehr bevor die Suche ein Ende hat.

Es gibt auch genügend von TS-Frauen, die sich einen ganz anderen Kompromiss suchen, nämlich einen TV-Mann. Das Exemplar TV-Mann lebt seine Weiblichkeit hin und wieder im verborgenen aus. Da er meistens nicht geoutet ist, so ist er oft ein Einzelgänger, denn die sogenannten Heterosexuellen (die einzig glückselig machende Sexualität), können damit nur selten umgehen. Das Dilemma der TV`s ist, dass sie meistens auf heterosexuelle Frauen stehen, aber diese wiederum stehen meistens nicht auf TV`s. Gründe lassen sich einige anführen, mal ist es die vielgehasste Nebenbuhlerin, die womöglich mehr Weiblichkeit ausstrahlt als sie und ständig im Mittelpunkt steht und sie als graues Mäuschen erscheinen lässt. Ein anderes mal ist es die gesellschaftliche Anerkennung. Die biologisch Heterosexuellen Frauen definieren sich nicht selten durch die Rolle ihres Mannes und sind entsprechend stolz auf sie, wenn sie Karriere gemacht haben, denn hinter jedem starken Mann steckt eine noch stärkere Frau. Würde es Publik werden, dass sie mit einem Mann zusammenleben, der sich hin und wieder als Frau verkleidet, dann würden sie sich auf jeden Fall dem Spott der Umwelt aussetzten. Und wer tut das schon gerne? Ein TV ist einfach gesellschaftlich noch nicht anerkannt, weder von Frauen, noch von Männern und wird als etwas perverses abgestempelt. Aber es gibt viele TV`s die sich umorientiert haben und TS-Frauen als ihren Traumpartner bezeichnen würden. So finden sich hier mittlerweile sehr viele Partnerschaften. Die TS-Frauen, die solche Partnerschaften eingehen, müssen sich aber darüber im Klaren sein, dass die, der weiblichen Kleidung verfallenen Männer, genauso Schwanzorientiert sind, wie die Heterosexuellen Männer auch. Und was für mich viel schlimmer ist, dieser ewig währende Rollenwechsel zwischen Mann und Frau. Sie leben im Moment in Frauenkleider und benehmen sich auch weiblich, wenn auch meistens übertrieben, aber denken dabei wie Männer. . Aber welchen Kompromiss du als TS-Frau eingehen kannst, um nicht für den Rest deines Lebens allein sein zu müssen, musst du für dich ganz allein entscheiden. Da würde ich mich auch von niemanden rein reden lassen. Probieren geht immer über studieren.

Die Konstellation mit einem TS-Mann bringt natürlicher Weise auch seine Probleme mit sich. Erstens musst du dich daran gewöhnen, mit einem Mann zusammen zu leben, der meistens sehr Machohaft auftritt und oft einen Kopf kleiner ist als Du, aber vom Charakter gar nicht oder nur selten ein Macho ist. Ist alles nur täuschen und tarnen, um aufgrund seiner minderen körperlichen Größe in der Öffentlichkeit als vollwertiger Mann anerkannt zu werden. Zweitens haben diese Männer unter Umständen noch ihre Scheide und wenn du auf Schwänze stehst, hast du natürlich ein Problem. Du solltest als TS-Frau schon bisexuell sein um mit diesen Männern auf Dauer klar zu kommen. Ich persönlich mag genau die TS-Männer, die noch ihre weiblichen Geschlechtsteile haben, besonders wenn sie das Männliche und das Weibliche ausstrahlen.

TS-Männer, die ausschließlich auf biologische Frauen stehen, gehen am Besten an einen Bisexuellen-Stammtisch und suchen sich dort ihre zukünftige Partnerin. Natürlich werden sie zuerst immer auf heterosexuelle Biofrauen reflektieren, aber ob das auf Dauer mit der Sexualität so richtig klappt, das wage ich zu bezweifeln. Da haben die Hetenweiber genauso ihre Sperren im Kopf dem ehemaligen eigenen Geschlecht gegenüber, wie die Hetenmänner auch. Da verhalten sich Männer und Frauen aufgrund ihrer Rollenerziehung fast identisch. Ich habe aber auch schon beobachtet, das die Biohetenfrau so weit über ihren Schatten gesprungen ist, dass sie den Sex mit dem TS-Mann, der noch eine Scheide hat, vollzieht und somit ein Stück weit ihre Bisexualität entdeckt hat. Das ist, machen wir uns da nichts vor, für jede heterosexuell lebende Spezies, ein unglaublicher Schritt und braucht seine Zeit. Dann gibt es da noch die TS-Männer die weiterhin auf Männer stehen und sich einfach in der Schwulenszene umschauen. Aber auch diese Partnerschaftssuche gestalt sich nicht ganz so einfach. Du musst wiederum einen Part finden, der deine Scheide oder deinen Neopenis und deine weibliche Vergangenheit akzeptieren kann. Von großartigen Problemen habe ich hier aber noch nicht gehört.

Wenn du als TS-Frau einen weiblichen Partner suchst, steht dir einmal die Möglichkeit offen, dass du dir eine andere TS-Frau nimmst oder eine biologische lesbische Frau suchst. Die Option biologische heterosexuelle Frau fällt vollkommen aus. Die Heterofrauen können maximal deine beste Freundin werden, aber eine Partnerschaft mit funktionierender Sexualität ist hier völlig undenkbar, denn sie können nicht über ihren Schatten springen, der Heterosexualität heißt. Ausnahmen sind da vielleicht das eine oder andere alt gediente Ehepaar, welches nach dem Rollenwechsel des Mannes doch zusammen geblieben ist, rein platonisch versteht sich und zur gemeinsamen Kindererziehung. Aber selbst bei Bezeugungen alles gemeinsam durchzustehen, endet diese Zweckliebepartnerschaft zu 90 % nach der geschlechts- angleichenden OP. Es gibt mehr Reibereien als du dir es am Anfang deines Weges vorstellen kannst. Einmal sind es die enormen psychischen Belastungen und die damit verbundenen Depressionen die sich ständig zu wiederholen scheinen, wenn es mal wieder nicht so voran geht, wie wir es uns vorstellen. Ein anderes Mal sind es die Neidereien von Frau zu Frau. Sie reichen von den langen Fingernägeln, über die schlanke Figur, über das festere Bindegewebe bis hin zum übertriebenen weiblichen Outfit des Partners, der sich aber weiterhin männlich benimmt. Die Biofrau bleibt weiterhin die Haussklavin, und übernimmt in dieser Phase nicht nur die ganze Verantwortung, sondern muss ihren sich im Umbruch befindlichen Partner auch ständig trösten und irgendwann endet auch die Kraft einer noch so starken Biofrau. Aber Biofrau lass es dir gesagt sein, auch diese heute noch körperlichen Vorteile des ehemaligen Mannes gehen im laufe der Jahre verloren. Die Figur wird durch den hohen Östrogenspiegel und das daraus resultierende ewige Essen müssen, versaut. Es kommen Pfunde über Pfunde drauf. Am meisten nach der Erst-OP, wenn das Testosteron nach der Kastration auf fast Null reduziert wird. Die Fingernägel brechen immer häufiger ab, das Bindegewebe leiert doch aus und das Outfit reduziert sich immer mehr auf "normale Frau", denn wenn sie weiterhin so auftritt, dann wird sie auch weiterhin ständig auffallen und das bedeutet genaueres hinsehen und das entlarvt uns immer wieder als "Du warst doch mal ein Mann, oder"? "Du bist doch keine richtige Frau, oder"?. Besonders Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren enttarnen mich heute noch auf Anhieb.

Ich habe mir eine TS-Frau als Partnerin gesucht. Unsere gemeinsame Zukunft fing vor über 4 Jahren an, als wir uns bei einem TS-Stammtisch in Hamburg kennengelernt haben (siehe den Artikel "Frühlingserwachen"). Aber diese Konstellation ist äußerst selten, denn es gibt vielleicht 4 oder 5 funktionierende Partnerschaften in ganz Deutschland davon. Es gibt immer wieder Ansätze, dass sich zwei TS-Frauen für eine Partnerschaft zusammenfinden, diese trennen sich dann aber wieder nach ein paar Wochen oder Monaten. Begleitet von "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die schönste von uns beiden" bis hin zu dem Punkt, dass der eine Partner dann doch wieder auf Männer steht, oder sei es, dass sich hier zwei unnachgiebige männliche Sozialisationen begegnen und keine von ihnen ist kompromissbereit. Ohne Kompromisse würde auch unsere Partnerschaft nicht funktionieren, da reicht Liebe alleine auf Dauer nicht aus. Ich hatte das Glück, dass ich 18 Jahre an Erfahrung aus meiner früheren Partnerschaft mit einer Biofrau einbringen konnte. Ich war und bin noch heute bereit, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Natürlich bin auch ich nicht Unfehlbar und falle immer wieder in alte Gewohnheiten hinein. Meistens merke ich das aber erst wenn es passiert ist und entschuldige mich für meinen Scheiß, den ich da wieder gebaut habe. Fragt ihr mich, wer von uns denn den weiblichen und wer den männlichen Part übernimmt, so muss ich sagen, das ich zu hause, bedingt dadurch, das ich Rentnerin bin und Karin arbeiten geht, den 24stündigen rund um die Uhr Service übernehme und in der Öffentlichkeit meistens der dominantere Part von uns beiden bin. Beim Sex ist Karin eindeutig der männliche Part aufgrund ihres Penisses. Aber es gibt auch eindeutige Vorteile, die für eine Partnerschaft mit einer TS-Frau sprechen. Es gibt eine gemeinsame männliche Sozialisation, eine Basis wie ich sie nenne, die nicht zu verkennen ist. Gerade in dem sogenannten Alltagstest gibt es immer wieder Depressionen, weil Beschimpfungen uns niedergeschlagen haben. Und wie weh das tut, kann eben nur eine andere TS-Frau wirklich richtig nachvollziehen. Eine biologische Frau, könnte das niemals verstehen, da sie durch ihre weibliche Sozialisation so in ihrer Rolle gefestigt ist, so dass irgendwelche falsche Pronomen oder Anreden niemals ihre Weiblichkeit in Frage stellen könnten. Selbst dann nicht, wenn sie als Transe identifiziert wird. Ich selber kenne eine bisexuelle Frau die beides ausstrahlt und hin und wieder mal als Transsexuelle identifiziert wird. Da sie aber eine Biofrau ist, kann sie damit locker umgehen. Wie oft musste Karin mich trösten, wenn ich mal wieder in der Ecke lag und ich mich umbringen wollte. Diese Reflexion ist unschätzbar und mehr Wert als jede Therapie der Welt bei einem noch so qualifizierten Psychiater. Der kann mich überhaupt nicht verstehen, weil er ein Mann ist, der als Mann lebt. Ich höre erst dann auf, die männlichen Gutachter als Laien zu bezeichnen, wenn diese Männer, ich sage mal nur vier Wochen, mit ihrem Männerkörper in Frauenkleidern das tägliche Leben als Frau meistern müssten, mit all den Beschimpfungen und Erniedrigungen die damit verbunden sind. Dann, ja dann würde ich sagen, der ist Kompetent und kann uns zu verstehen, so dass er für uns eine Hilfe sein kann auf unseren schweren Weg. Aber wiederum auch nicht, denn für ihn ist es nur ein vierwöchiges Spiel und für uns ist es Ernst, denn wir müssen für den Rest unseres Lebens in der weiblichen Rolle verbringen und mit unseren männlichen Anteilen irgendwie klarkommen. Ich verdanke Karin mein Leben und dafür stehe ich bei ihr tief in der Schuld. Erst seit dem ich die männlichen Anteile an mir akzeptiere und sie in meine weibliche Persönlichkeit integriert habe, kann ich als Mensch leben, der sich INA nennt. Das heißt noch lange nicht, dass ich meinen inneren Frieden gefunden habe, denn der ist unabhängig von Raum, Zeit und Menschen.

Dann gibt es da noch die biologisch lesbische Frau als potentielle Partnerin. Diese Partnerschaften sind nicht selten anzutreffen. Aber Vorsicht bei den Lesben, die sich durch männlich sexualisierte Gewalt zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen, denn für sie sind wir zu Frauen umoperierte Männer, die weiterhin auf Frauen stehen und sie ja Jederzeit wieder vergewaltigen könnten. Sie könnten dich verständlicher Weise niemals als Partnerin akzeptieren. Sie können ja nicht einmal lesbische Frauen als Partnerinnen akzeptieren, die ein männliches Kind aus einer früheren Partnerschaft mit einem Mann haben oder einen männlichen Hund an der Leine spazieren führen. Die anderen, so ist meine Erfahrung, sind uns gegenüber ziemlich aufgeschlossen. Erst neulich machte ich auf einer Schwullesbischen Veranstaltung die Bekanntschaft einer Biofrau, die es total toll fand, dass ich als Frau soviel männliches Selbstbewusstsein ausstrahle. Sie war völlig überrascht von meinem Outing als ehemaliger Mann. Sie fand es total gut, dass ich mich nicht in weibliche Dogmen verfangen habe und meine männlichen Anteile lebe, denn sie strebte offensichtlich genau das an. Ich erfahre immer wieder in solchen intimen Gesprächen mit Lesben aber auch Heteros, dass sie sich wünschen, beide Anteile leben zu können, ohne weibliche oder männliche Rollenzwänge.

Darüber hinaus gibt es noch die Bisexuellen Frauen, die in ihrem Verlangen nach dem weiblichen Geschlecht sehr unbeständig sind. Meiner Erfahrung nach leben sie zum größten Teil in einer gesicherten Partnerschaft mit einem Mann und halten sich nebenher Frauen zur Befriedigung. Da ich aber nicht nur Lückenbüßerin sein möchte, sondern eine feste Partnerschaft mit einer Frau suche, hätte ich da so meine Probleme mit den Bisexuellen Frauen. Die ewige Angst, diese Frau wieder an einen Mann zu verlieren, nur weil der einen Penis hat oder ihr einen höheren Lebensstandard bieten kann, könnte ich auf Dauer nicht ertragen.

Trotz meiner Erfahrung bin ich nicht unfehlbar und vor Fehlern und Vorurteilen geschützt. Auch wenn ich hier so unendlich stark erscheine, genauso unendlich schwach bin ich auf der anderen Seite. Es sind die zwei Säulen meiner Persönlichkeit.