Der Maler ULRICH LEIVE und seine VOGELGARTEN-BILDER



Ein Beitrag von Manfred Melles




Mit dem Begriff des Gartens verbindet sich in unserer Vorstellung etwas Positives, die gelenkte und gestaltete Natur mit ihrer Vielfalt an Formen und Farben und Düften. Dazu gesellt sich zumeist die Imagination des Sommers, mit Wärme und hellem Licht. Und dazu das Singen und Zwitschern der Vögel. Das genügt, um in eine entspannte Gefühlsatmosphäre zu kommen.

Künstler haben in verschiedenen Epochen das Motiv des Gartens bearbeitet, am bekanntesten und beliebtesten sind sicherlich die Impressionisten, namentlich Monet. Kaum jemand wird sich dieser Schönheit entziehen wollen und so sind bis heute Landschaftsbilder und Blumenbilder sehr beliebt. Zu Recht, ist es doch gut, sich an solch schönen Dingen zu erfreuen.

In der Malerei gibt es die abbildhafte Darstellung und die zeichenhaft-abstrahierte Darstellung von Dingen. Bei den erwähnten Impressionisten sind die Maler nahe an der sichtbaren Realität, bei moderneren Malern wird das Naturvorbild weniger als abgebildeter Gegenstand genommen sondern mehr als ein Kompositionsvorwurf, manchmal noch deutlich erkennbar wie in den Werken Noldes, manchmal abstrahiert und chiffriert wie etwa in Bildern von Klee.

In den Bilderserien von Ulrich Leive, den Vogelgarten-Bildern, geht es dem Maler ganz offensichtlich um freiere Kompositionen, die sich nur vage am Naturmotiv orientieren. Blumen und Pflanzen sind in immer wiederkehrenden Formen in Bild-Erfindungen verwoben und auch die Vögel sind keine ornithologisch definierbaren Wesen sondern chiffre-artige Figuren.

Ulrich Leive, der auch sonst immer umfangreiche Serien eines Motivs malt, führt seine Kompositionen durch alle möglichen Farbspektren. Die Farben sind oftmals harmonisch, bisweilen auch anarchisch anmutend, wild, pastos und teils grob gemalt, und die Kompositionen wirken häufig drangvoll und energiegeladen, gelegentlich schon bis an die Schmerzgrenze. Aber es hält, die Bilder geraten nicht aus den Fugen. Die Vögel kommunizieren teils friedlich und fröhlich, können aber nicht selten genauso frenetisch agieren wie der Maler mit seinen Farben und Pinselzügen. Es ist ein buntes Treiben voller Freude, turbulent und lebensbejahend.

Wenn man diese Bilder einordnen wollte, dann könnte man sie wohl als moderne Paradiesbilder bezeichnen.



( Manfred Melles )





Vogelgarten 176


Ulrich Leive - Vogelgarten 176




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