Historisches über Seitendorf


    Im Jahre 1203 schenkte der schlesische Herzog Heinrich der Bärtige dem Kloster Leubus eine Anzahl von Ortschaften, unter denen auch Seibottendorf, dass spätere Seitendorf genannt wird. 1339 bestätigte Herzog Heinrich von Schlesien erneut die Urkunde vom 30.12.1310, nach der die Leubuser Mönche Besitzer von Seitendorf sind.
    Seibottendorf ist dann 1423 von der Familie derer von Zedlitz erworben worden.
    1684 ging es an einen Herrn von Glaubitz.
    1727 bis 1810 wieder unter das Kloster Leubus, bis es durch die Säkularisation dieses Jahres der Regierung von Reichenbach und später Liegnitz zugewiesen und 1819 von Kommerzienrat Titze aus Jauer gekauft wurde.

    Die Reformation wurde in Seitendorf durch die Familie von Zedlitz eingeführt, die schon mit Hus sympathisiert hatte. Siegesmund von Zedlitz stand bereits häufig mit Luther in Verbindung und erhielt von ihm einen verständigen Augustinermönch "Melchior Hoffmann", der ein Schlesier war und aus Goldberg stammte. Dieser wurde an das Schloß Neukirch gesandt, wo er 1518 die evangelische Predigt begonnen haben soll.

    Am 30.03.1654 verlor die Reunionskommision, die unter dem Obristleutnant Christoph von Chorschwand stand, Seitendorf und das dazugehörige "kleine Bergstädtlein Altenberg", wo mindestens seit 1156 Silberbergwerke angelegt waren und in der besten  Zeit dieser Siedlung etwa 2000 Menschen wohnten. Die Seitendorfer Protestanten hielten ihren Gottesdienst nun in der neu erbauten Friedenskirche in Jauer und in der Kirche Probsthain ab. Nach dem Altranstädter Vertrag und der Einweihung der Hirschberger Gnadenkirche wurden die meisten Amtshandlungen aus Seitendorf in dieser schönen Gnadenkirche vorgenommen.

    Eng verknüpft mit dem Schicksal unseres Dorfes war das der heutigen Kolonie Altenberg. Diese Kolonie oberhalb von Seitendorf gelegen, war bis zum großen Brande vom 27.05.1892 eine blühende Bergstadt, die schon früh die Salzgerechtsame erhielt. Zur freien Bergstadt erhoben hatte man an diesen Ort die stärksten Hoffnungen geknüpft. Das Bolkenhainer Museum bewahrte in seiner Bücherei eine Testamentsverschreibung eines Altenberger Bürgers, die das Altenberger Stadtsiegel trug. Ein dreigeteiltes Schild, in dessen Feldern eine Bischofsfigur, ein schreitender Löwe und ein hauender Bergmann zu sehen sind. Die uns zugängliche Kunde reicht zurück in das Jahr 1455, als Laslaw, König von Ungarn und Böhmen, dem Christoph von Zedlitz "den Silberberg", für 300 Gulden verreichte, den man den Altenberg nennt im Hirschbergischen Weichland bei Seitendorf.

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