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Luftangriffe auf Rheine

 

 

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Luftangriffe auf Rheine im II. Weltkrieg

aufgearbeitet aus Berichten der RAF und der 8.USAAF, Dokumenten, Archiven, Literatur und Zeitzeugen.

Vorbemerkung und Richtigstellung:

In Rheine hielt sich über lange Jahre immer wieder die Schilderung in fast allen Bereiche, dass der erste schwere Luftangriff am 5. Oktober 1944 gegen 1/2 12 Uhr von 200 englischen “Lancaster-Bombern" durchgeführt worden sei. Diese Schilderung wurde auch immer wieder übernommen ohne das eine mögliche  Überprüfung in den seit  Jahre zur Verfügung stehenden Quellen erfolgte.  Erst im Jahre 2004 konnte dann unter Heranziehung alliierter Quellen eine Richtigstellung erfolgen. Der Angriff am 5.Oktober 1944 war Teil der 665. Operation der 8. USAAF bei der 107 B-24 Bomber der 2. Bomber Division und 10 B-17 Bomber der 3. Bomber Division die Aufgabe hatten, die großen Bahnanlagen der deutschen Reichsbahn in Rheine zu bombardieren. Die schwersten Luftangriffe des Krieges erlebte die Stadt Rheine am 20. Januar 1945, als sie bei sehr schlechten Flugwetter als Zweitziel von 225 US Bomber angegriffen wurde, und am  21. März als im Rahmen der Vorbereitungen für die alliierte Offensive mit dem Übergang über den  Niederrhein die RAF mit 178 Bomber Rheine bombardierte, und die 8.USAAF  die Flugplätze in Hopsten mit 158 Bombern und Bentlage mit 180 Bombern angriff. 

In den  nachfolgenden  Aufzeichnungen  sind nun  Quellen  aus  englischen,  amerikanischen  und  deutschen  Archiven, zahlreichen Dokumentationen, örtlichen Berichten und Zeitzeugen herangezogen worden um eine reale Schilderung der damaligen Ereignisse zu erreichen.           

*)Anmerkung:  Die Benennung der US Bomber Divisionen wurden 1944 in Airdivisionen umgewandelt. Hier wird die alte Bezeichnung jedoch beibehalten.

Einleitung:

Die Stadt Rheine im nördlichen Münsterland war ein größerer und wichtiger Verkehrsknotenpunkt als 1939 der Krieg begann. 7 Bahnlinien gingen von Rheine aus und die  Deutsche  Reichbahn  verfügte über einen ausgedehnten Verschiebe- und Rangierbahnhof. Es gab zwei Flugplätze der deutschen Luftwaffe in Rheine-Bentlage und Hopsten - Dreierwalde, und in Salzbergen eine Öl - Raffinerie. In der Stadt selbst gab es zwei wichtige Metall - Werke und eine ganze Reihe von Textil - Fabriken. Dazu hatte Rheine als Garnisonstadt mehrere Kasernen und einige weitere militärische Anlagen.

Schon wenige Tage nach Beginn des Krieges gab es den ersten Fliegeralarm. Das Heulen der Luftschutzsirenen kündigte bis     zum Kriegsende 1945 über 2.000mal Fliegeralarm für die Bevölkerung der Stadt Rheine an. Zuerst vereinzelt fast nur in der Nacht wenn englische Flugzeuge in den Luftraum eindrangen. Später nahmen die Anzahl und die Dauer in den Nächten, aber auch am Tage zu. Vom September 1944 bis zur Besetzung der Stadt durch britische Truppen im  April  1945 gab es fest  täglich Fliegeralarm, häufig mehrmals am Tage, oft vom frühen  Morgen bis zu späten Abend und dann auch noch in der Nacht.  

Verdunkelung und das Verhalten bei Fliegeralarm wurden angeordnet. Die Luftschutzwarte gaben in ihren jeweiligen Bereichen Erläuterungen über das Löschen von Brandbomben, schnelle Hilfe bei Verletzungen und Verschüttungen. Die Dachböden mussten von Gerümpel geräumt werden. In den Fabriken wurde ein Wachdienst eingeführt. 

Die Luftschutzmaßnahmen für die Zivilbevölkerung waren in Rheine völlig unzureichend. Zwar wurden in den Betrieben, Verwaltungen und Schulen Räume als Luftschutzkeller hergerichtet. Den Luxus einigermaßen solider Luftschutzkeller im eigenen Hause konnten sich nur wenige Kreise gestatten. Der Bau von zwei Hochbunkern wurde in Berlin selbst nach der Verschärfung der alliierten Luftangriffe ab 1942 angelehnt. Rheine war ein Luftschutzort III. Ordnung.

Größere Schutzräume boten die Kellerräume der Spinnerreihen. Die Gebäude hatten drei Betondecken über den Kellerhallen, die zum Glück bei Bombentreffern nicht durchschlagen wurden. Diese Schutzräume wurden von der umliegenden Wohnbevölkerung angenommen. Besser waren die von den Kalkwerken  Middel & Co und den  Kalkwerken Rheine (Jussen) angelegten Luftschutzstollen  die in den festen Kalk des Waldhügels eingerieben  waren und die bis zum Endes  des Krieges  viele Hunderte  von Menschen  Schutz  boten. Einen eigenen besonders starken Betonbunker hatten sich die Stadtwerke auf ihrem Gelände gebaut. Er war jedoch für die Belegschaft in einer Stärke von etwa 100 Personen bestimmt. Von hier aus erfolgten auch nach Luftangriffen die ersten erforderlichen Einsätze. Ab Herbst 1944 verließen große Teile der Bevölkerung die Stadt und bauten sich Unterständen und Erdlöcher, in denen sie bei den Luftangriffen Schutz suchten. 

Vom Luftwarndienst wurde in Rheine ein überörtliches Warnkommando eingerichtet und im Keller des alten Krankenhauses an der Matthiasstraße untergebracht. Dem waren die Warnvermittlungsstellen Ibbenbüren, Meppen, Lingen, Nordhorn und Bentheim unterstellt. Zu den Aufgaben gehörte durch Beobachtung bei Tag und Nacht den An- und Weiterflug feindlicher Flugzeuge zu melden und eine rechtzeitige  Alarmierung der Bevölkerung durchzuführen. Im Warnkommando Rheine taten ca. 100 Frauen und Männer in drei Schichten ihren Dienst.

In den ersten Monaten des Krieges überfolgen in den Nächten einzelne englische Flugzeuge das Münsterland und warfen auch Flugblätter ab. Diese Flugblätter durften bei Androhung von schwerer Strafe nicht verbreitet werden. Bei den Überflügen wurde auch in Rheine Fliegeralarm ausgelöst. Bombenabwürfe erfolgten jedoch noch nicht. Das blieb auch so bis  zum  Beginn des  deutschen Angriffs im  Westen auf  Holland, Belgien und  Frankreich am 10. Mai 1940. Ab dem 15. Mai erfolgen in den Nächten an verschiedenen Orten einzelne Bombenabwürfe englischer Bomber.                                                                                                        

(Anmerkung:  Die meisten einzelnen nächtlichen Bombenabwürfe sind hier nicht mit aufgenommen) 

Montag 20.Mai 1940:                                                                                                                               

Bomben auf Salzbergen

Das Ölwerk der Wintershall AG schwer getroffen

Erinnerungen von H. v. d. Z., damals Lehrling beim Öl Werk. Kurz vor 24 Uhr hatte es Fliegeralarm gegeben. Bald waren starke Flugzeuggeräusche zu hören. In nördlicher Richtung kreisten englische Flugzeuge. Plötzlich standen rötliche Leuchtfackeln am nächtlichen Himmel. gegen 1.00 Uhr gab es völlig überraschend   einige heftige Detonationen. Das Öl Werk war von Bomben getroffen und es brannte sofort an mehreren Stellen. Immer wieder brummten die englischen Flugzeuge und warfen erneut Bomben ab. Ca. 70 Bomben fielen auf das Öl werk und auf Salzbergen. Von der Deutschen Luftabwehr oder der Flak war nicht zu hören oder sehen. Die waren ja allen in Frankreich im Einsatz.

Das Werk stand in hellen Flammen, die weithin sichtbar waren, Im Ort waren einige Häuser schwer beschädigt und es gab mehre Verletzte. Das Kriegsgefangenenlager der Polen in der Nähe der Molkerei wurde getroffen. 3 Polen wurden getötet und mehrere verletzt. Das Werk brannte fast drei Tage, obwohl unverzüglich mit dem Löscharbeiten begonnen wurde. Am folgenden Tag gab es zahlreiche Neugierige aus der Umgebung, die sich auf den Weg machten um in Salzbergen etwas von den Bombenschäden zu besichtigen. Mit dem Wiederaufbau wurde sofort begonnen, dabei wurden dann auch für einen besseren Schutz des Öl werk umfangreiche Tarnanstriche an den Anlagen vorgenommen und Tarnnetze gezogen. 

*) Anmerkung: Nach deutschen Quellen waren 10 - 14 englische Bomber an dem Angriff beteiligt.

In der Nacht vom 20. auf den 21. Juni 1940 wurde ein englischer Bomber vom Typ "Bristol Bentheim" von der Flak abgeschossen und stürzte hinter dem Öl werk, auf dem Gelände des Bauern Nordmeier ab.

In der folgenden Nacht erfolgte ein erneuter Bombenangriff auf Salzbergen. Bereits kurz nach dem Fliegeralarm hörte man das Brummen von Flugzeugen. Die Einwohner hatten sich - wegen der Ereignisse in der vorherigen Nacht - die Luftschurzkeller aufgesucht. Kurz nach 24 Uhr setzten heftige Flakfeuer ein und es folgten wieder   einige heftige Detonationen im Ort. Die abgeworfenen Bomben trafen diesmal jedoch nicht das Öl werk, doch im Ort wurden wieder erhebliche Schäden angerichtet.

Sonntag 2. Juli 1940:                                                                                                                               

Die ersten Bomben auf Rheine

Erinnerungen von E. B. geb. Bl:   Bei uns in Eschendorf fielen in der Nacht zu Sonntag dem 2. Juli 1940 die ersten Bomben im Zweiten Weltkrieg auf die Stadt Rheine. Wir wohnten damals am Stadtrand "Zur Heide". Nicht weit von uns führte die Bahnstrecke nach Osnabrück vorbei. Nachts hörte man immer das Rattern der Züge. Es war ein heißer Tag gewesen und wir Kinder waren schon einige Zeit zu Bett als es plötzlich Fliederalarm gab. Noch als    die Sirenen heulen begann bereit die deutsche Flak an zu feuern. Dazwischen hörte man das dröhnen von Flugzeugmotoren und dann ganz laute Detonationen von abgeworfenen Bomben. Es war ein Höllenspektakel. Das Haus bebte und unsere Eltern rissen uns Kinder aus dem Bett und sind mit uns in den Keller gerannt. Immer wieder hörte man das Geräusch    von anfliegenden Flugzeugen, das wieder einsetzende Flakfeuer und die Explosionen von neuen Bomben. Gleich nach den ersten Bombenabwürfen brannte zwischen unserem Haus und der Bahnstrecke ein trockener Busch lichterloh. Als alles vorbei war gaben die Sirenen Entwarnung konnten wir Kinder wieder zu Bett, aber lange konnten wir nicht schlafen. Am Sonntagmorgen kamen Männer des Reichsarbeitsdienstes um das Feuer zu löschen. Es waren 54 Bomben und viele Brandbomben angeworfen worden. Es wurde uns erzählt der Angriff hat einer Scheinanlage einer Ölfabrik gegolten. 

Freitag, 6. September 1940 Nächtlicher Bombenabwurf auf Mesum. Die Jutespinnerei Hch. Kettelack erhält mehrere Treffer. Eine Bombe durchschlägt den Fabrikschornstein.                    

1 Toter.

Montag, 27. Juli 1942: Gegen 2 Uhr morgens erfolgen Bombenabwürfe auf den Flugplatz Bentlage, richten jedoch keinen Schaden an.  

*) H. Rosenstengel

Sonntag 20. Dezember1942: 

Tieffliegerangriff Bomben auf die Innenstadt:

Es war ein trüber Sonntagvormittag in Rheine. Die Bevölkerung hatte bereits die letzten Vorbereitungen für das nahe Weihnachtsfest getroffen. Es würde die vierte Kriegsweihnacht sein. Schon in der Früh hatten die Luftschutzsirenen geheult. Fliegeralarm. Aber wer nahm das schon erst, denn in der letzten Zeit hatte es ja schon öfter Fliegeralarm gegeben, meist in der Nacht, aber zuletzt öfter mal am Tage. Um 10.00 Uhr hatte in der Stadtkirche St. Dionys das Hochamt begonnen und eine große Zahl von Menschen nahm daran teil.

Gegen 10 Uhr 15 war plötzlich Flakfeuer vom Flugplatz in Bentlage zu hören, aber was sollte das schon heißen bei dem Wetter und der tiefhängenden Wolkendecke. Doch dann ging plötzlich alles ganz schnell. Aus der Richtung Salzbergen kamen blitzschnell einige Flugzeuge im Tiefflug auf die Innenstadt  heran gebraust und klinkten ihre Bomben aus. Heftige Detonationen erschütterten die Stadt. Die Explosionen zerrissen Häuser, schleuderten Steine, Dachziegel und Balken durch die Luft. Alles war von dichten Staubwolken eingehüllt. Dann war es still - unheimlich still. Es hatte ja auch nur wenige Sekunden gedauert. 

Die Münsterstraße, die Emsstraße, am Markt, und weiter südlich in der Karolinenstraße und Marienstraße waren mehrere Häuser getroffen und zerstört. Fenster und Tüten waren zu Bruch gegangen, Dächer waren abgedeckt und die getroffenen Straßen waren  voller Schutt  und  Trümmer. 13 Männer, Frauen und Kinder verloren ihr Leben. Am 23. 1943 Dezember findet für die Toten eine Trauerfeier mit einer Rede des NSDAP- Kreisleiters über den  feigen Terror der feindlichen  Bombenangriffe auf die deutsche Zivilbevölkerung statt, nicht ohne darauf  hinzuweisen, was  geschehen  wäre  wenn  eine  der Bomben  das vollbesetzte  Gotteshaus getroffen hätte. Ein großer Trauermarsch mit Beteiligung der Wehrmacht, der SA und SS, der Marine-HJ, des Reichsarbeitsdienstes und der Arbeitsfront war die gewissenlose Nutzung der Toten für  die politische Propaganda der Nazi`s.  

Der Angriff erfolgte durch 2 britische Jagdbomber vom Typ "Mosquito". 2 Zeitzeugen berichten später, dass der Angriff eigentlich dem Flugplatz gegolten hätte, die Maschinen jedoch abgedrängt ihre Bomben auf die Stadt abgeworfen hätten.   

Sonntag 10. Oktober 1943:

Ein Irrtum verschont Rheine

Als amerikanische Bomberverbände der 8. USAAF am Sonntag dem  10. Oktober 1943, nachmittags gegen 16.oo Uhr einen schweren Luftangriff auf die  Stadt Münster  durchführten, hatten 2 Bombergruppen ihr Ziel im Anflug verfehlt. die 379. Bombergruppe mit    15 B-17 Bomber und die    305. Bombergruppe mit 14  B-17 Bomberin einer Anflugs höhe von  8.000 m. Die  beiden   Bombergruppen  flogen  nach  Norden  und als der Navigator  der führenden  Maschine eine  Stadt  der  ersten Gruppe  auftauchen  sah,  hielt er sie für Rheine. Die Gruppe mit ihren 15 Maschinen warf um 15.25 Uhr ihre Bombenlast ab.

Die Folgende 305. Bombergruppe mit 14 Maschinen erreichte wenig später die bereits brennende Stadt und warf ihre Bomben um 15.30 Uhr ab. Als später in England die Kampffotos ausgewertet wurden, stellte man fest, dass die angegriffene Stadt nicht Rheine sondern Enschede war, dicht hinter der holländischen Grenze. Es wurden militärische Ziele wie die Eisenbahnanlagen, Lagerhäuser und Fabriken getroffen. Trotzdem kamen bei diesem ursprünglich nicht eingeplanten Luftabgriff 148 holländische Zivilisten ums Leben.

Durch den Irrtum des Navigators kam die Stadt Rheine ohne ihr eigenes Wissen an diesem Bombardement vorbei. Die auf Enschede von 29 schweren, viermotorigen Bombern abgeworfenen Spreng- und Brandbomben hätte sicher in der Stadt Rheine ebenfalls zu großen Zerstörungen, Toten und Verletzten geführt.

Von den in England gestarteten 236 Bombern erreichten 223 das Münsterland. Davon warfen ihre Bomben auf Münster: 125 Bomber in 10 Bombergruppen in insgesamt 15 Minuten. Coesfeld: 69 Bomber in  4  Bombergruppen in insgesamt 6 Minuten. Enschede: 29 Bomber in 2 Bombergruppen in insgesamt 5 Minuten

Der Luftangriff auf die Stadt Münster traf vor allen die Innenstadt und richtete schwere Zerstörungen an. Es gab über 583 Tote bei der Zivilbevölkerung und 23.000 Evakuierte. Die Deutsche Luftwaffe führte massive Angriffe auf die Amerikanischen Bomber durch. Bei den schweren Luftkämpfen wurden 30 Bomber abgeschossen. Von den deutsche Jäger gingen 22 Maschinen verloren.

21. Dezember 1943:                                                                                                                                                                

Der erste Bombenteppich *)

Luftangriff auf die Dutumer Mulde                               

Für Rheine dauerte es noch bis wenige Tage vor Weihnachten, als ein Bomberverband die Stadt anflog und mit einem Bombenteppich belegte. Treffer in der Zeppelinstraße, der Wasserstraße und der Lindenstraße. Volltreffer im Wasserturm, die Spinnerei Wilhelm Jackson brannte aus. 33 Tote.                                                                

Ein Zeitzeuge (K.K.) berichtet darüber folgende:

Kurz vor Mittag hatte es in Rheine wieder einmal Fliegeralarm gegeben. Es war ein sehr trüber Montag. Tief am Himmel über der Stadt hingen dicke, dunkle Regenwolken. Da - plötzlich ist ein mir bisher unbekanntes Dröhnen   in der Luft - unheilvoll - es wird ganz schnell immer lauter und lauter. Wir stürzen nach draußen schauen in den verhangenen Himmel - das müssen doch Flugzeuge sein. Da, in einem Wolkenloch - zehn, zwölf, vierzehn viermotorige Bomber dicht beieinander. Sie kommen aus nördlicher Richtung auf die Stadt zu. Schon sind sie wieder hinter den Wolken verschwunden. 

Dann plötzlich ein komisches Fauchen, Röhren, Zischen und Rauschen - verdammt, die werfen ja Bomben ab. Ich werfe mich schnell zu Boden und schon krachen die Einschläge in schneller Folge aufeinander. Vom Thieberg rollt ein Inferno auf mich zu. Die Erde bebt. Häuser fliegen mit Krachen auseinander, Trümmer wirbeln             durch die Luft, Steine und Dachpfannen prasseln herab. Ich presse mich zu Boden. Angst, fürchterliche Angst. Ich verkrampfe meine Hände. Lieber Gott, lass mich doch noch leben.

Dann ist es still, genau so schnell wie alles geschah. Die Luft ist angefüllt mit Staub, es riecht nach Pulver und Benzol, überall Rauchschwaden, dicht und schwarz. Große Bombentrichter, überall Trümmer, zerstörte Häuser, abgedeckte Dächer, geplatzte Fensterscheiben und herausgeflogene Türen. Und das alles ganz entsetzlich schnell, nur wenige Sekunden. 

Ich klettere über Trümmer die von den zerstörten Häusern bis auf die Straße liegen. Kann ich irgendwo helfen? Einzelne Menschen stehen stumm vor ihren zerstörten Häusern oder irren durch die Trümmer. Ich finde einen kleinen, schwerverletzten Jungen mit einer großen klaffenden Kopfwunde. Es gelingt mir schnell einen Arzt heran zu holen. Doch der kleine Junge ist inzwischen schon tot. Es ist bedrückend und hilflos, schrecklich. Der Junge gehört zu den 33 Toten dieses Bombenangriffs auf die Dutumer Mulde. Zahlreiche Häuser in der Zeppelinstraße, der Wagnerstraße, der Wasserstraße und der Lindenstraße sind zerstört. Der Wasserturm erhielt einen Volltreffer und die Spinnerei Wilhelm Jackson brannte völlig aus. Am Heiligen Abend wurden die Toten bestattet.

*) In den Aufzeichnungen der 8. USAAF oder des RAF - Bomber - Command gibt es keinerlei Angaben über diesen Luftangriff. Da aber am 22. Dezember, fast zur gleichen Zeit,   die 8. USAAF einen großen Angriff auf Münster durchführte, bleibt dann nur eine begründete Annahme, dass von den Münster angreifenden Verbänden eine Bombergruppe irrtümlich Rheine bombardierte.

Dienstag, 4. Januar  1944                                                                   

Erneuter Angriff 

 

Streuwürfe im Stadtteil rechts der Ems

Das neue Jahr begann für Rheine mit einem Bombenangriff am 4. Januar 1944. Es war an einem Dienstag mit niedrig bedeckten Himmel und vereinzeltem Schneetreiben. Es hatte kurz vor 10 Uhr Fliegeralarm gegeben. Bald hörte man wie es auch auf den Flugplatz in Bentlage Alarm gab. Das war ja wie immer im letzten Moment. Etwa 20 Minuten später  flog ein einzelner Bomberverband mit 18 Maschinen aus nordwestlicher Richtung die Stadt an und plötzlich prasselte ein Bombenteppich auf den Stadtteil rechts der Ems. Zahlreiche Häuser in der Schotthockstraße, der Lingenerstraße, der Grüterstraße,   der Peterstraße, der Stadtbergstraße, der Südstraße, der Schulstraße, der Industriestraße   und am Bevergernerweg wurden zerstört oder schwerbeschädigt. Das Verwaltungsgebäude der Firma F.A.K. und die Spinnerei und Weberei von C. Kümpers & Söhne wurden mehrfach getroffen. Es gab bei diesem Angriff 16 Tote, darunter 4 Schulkinder.

*) Auch über diesen Angriff gibt es bei der 8. USAAF oder der RAF keine Aufzeichnungen zu Rheine. Am selben Tag und zur gleiche Zeit führte  die  8. USAAF mit 68 B-17 Bomber der 3.Bomber Division einen Luftangriff auf Münster durch. Es muss angenommen werden, dass     eine Bomber Gruppe irrtümlich Rheine angegriffen hat.

**) Dieser Bombenangriff und der vom 21. Dezember 1943 führte schließlich dazu, dass für die Schulkinder verstärkt die Kinderlandverschickung vorbereitet und durchgeführt wurde. Am 21. Januar   1944 ging ein Transport mit einem Sonderzug ins Salzburger Land. Über1000 Schülerinnen und Schüler waren daran beteiligt.

LS. - Schadensmeldung 

Der Höhere SS und Polizeiführer West im WehrkreisVI  Befehlshaber der Ordnungspolizei -  Abtlg. Lu. 5563 Tgb. Nr. 16/44g am 4. Jan. 1944 meldete:

Erste LS.-Schadensmeldung (zugleich Schlußmeldung) über den Tagesangriff am 4.1.44. Am 4.1.1944 erfolgte in der Zeit von 10.20 - 11.10 Uhr der Einflug von etwa 150 Feindflugzeugen in den nordwestlichen Teil des Bereichs. Fliegeralarm wurde in der Zeit von 9.39 - 11.22 in fast allen LS.-Orten ausgelöst. Nach den vorliegenden Meldungen wurden abgeworfen: 1 Minenbombe, 183 Sprengbomben, etwa 7000 Stab- Brandbomben und etwa 800 amerik. Ibs. - Brandbomben. Es entstanden  32 Mittelbrände,  127 Kleinbrände. Häuserschäden: 15 Häuser völlig zerstört, 16 schwer-, 61 mittelschwer- und   277 leicht beschädigt. Personenverluste: 18 Gefallene, 62 Verwundete, 4 Verschüttete: Flugzeugabschüsse: 2 viermot. Bomber wurden abgeschossen. Wetter: 5/10 - 10/10 bedeckt, Wolkenuntergrenze 300 - 1000 m, Sicht 3 - 10 km. In Münster wurden         außer den ortsansässigen LS.-Kräften eingesetzt: 1 LS.-Abtg. (mot.) Eingegangenen Meldungen:  Reg. Bez. Münster: LS. - Ort Münster 16 Sprengbomben, davon 1 Blindgänger, etwa 5000 Stabbrandbomben, 625  amerk. 100  Ibs. - Brandbomben. 27 mittlere  Brände und  119 kleinere Brände. 6 Häuser wurde völlig zerstört, 1 schwer-, 36 mittelschwer- und 122 leicht beschädigt. 3 Gefallene, 12 Verwundete. Ldkr. Steinfurt: Rheine: 1 Minenbombe, 150 Sprengbomben, 100 amerk. 100 Ibs.-Brandbomben, 5 mittlere-, 6 kleinere Brände. 10 Häuser völlig zerstört, 15 schwer-, 25 mittelschwer- und 150 leicht beschädigt. 2 Schulen beschädigt, 2 Industriebetriebe  (Weberei Kümpers & Timmermann und Spinnerei und Weberei F. Kümpers) beschädigt, letzte schwer. LS.-Ort Ochtup: 13 Sprengbomben, davon 5 Blindgänger im freien Feld. Geringer Flurschaden. Die übrigen Bomben wurden auf kleinere Landgemeinden im Regierungsbezirk Münster und Osnabrück abgeworfen und richteten nur geringen Schaden an. Besonderer Hinweis:     Bei den nachfolgenden Berichten sind jeweils Auszüge aus Quellen der 8. USAAF mitverwandt worden.

Montag,21.Februar1944

Angriffe auf die beiden Flugplätze   

Aus Berichten der 8th.

USAAF:

485 B-17 Bomber und 336 B-24 Bomber, begleitet von 679 Jagdflugzeugen griffen Industrieziele und     deutsche Flugplätze in Westdeutschland an und warfen   1.078 to Spreng- und Brandbomben ab. Wegen der sehr schlechten Wetterbedingungen wurden einige Ziele umdisponiert. Dabei erfolgte auch teilweise der Einsatz von (PFF) Pfadfinder. Zu dem Angriff von 285 B-17 Bomber der 1. Bomber Division auf mehreren Flugplätzen gehörten auch die Plätze in Rheine-Bentlage und Hopsten. Die Luftabwehr war gering, das Flakfeuer über den Zielgebieten teilweise recht heftig. Insgesamt gingen 16 Bomber und 5 Jagdflugzeuge verloren.               

Lokaler Bericht - Flugplatz Hopsten:                                                                                                                                        US-Bomber werfen über dem Flugplatz Hopsten-Dreierwalde vier Bombenteppiche ab. Die Rollbahnen, Stellplätze der Flugzeuge und weitere Anlagen werden schwer beschädigt. Es gibt Tote und Verletzte. Eine Reihe von Flugzeugen werden zerstört. Der Platz ist längere Zeit nicht zu benutzen. Die Aufräumungsarbeiten dauern     mehrere Wochen.

Lokaler Bericht Flugplatz-Bentlage:                                                                                                                                                                Über dem Flugplatz erfolgt der Abwurf von drei Teppichabwürfen. Die Start- und Landebahnen werden zerstört, mehrere Anlagen und Einrichtungen getroffen und Flugzeuge zerstört. Die Benutzung des Platzes ist mehrere Tage nicht möglich. Es gab mehrere Tote und Verletzte.

Sonntag, 18. März 1944:

Gleisanlagen getroffen 

Lokaler Bericht:  Am Sonntag dem 18. März 1944 erfolgt abends gegen 21.15 Uhr eine Reihe von Bombenabwürfen auf Rheine. Getroffen werden vor allen der Bahnkörper in der Nähe des Bahnhofs. Alle nach Süden führenden Gleisanlagen getroffen und unterbrochen. Gleis I. bis IV sind zerstört. Anmerkung:  Sowohl bei der RAF wie bei der USAAF gibt es keine Aufzeichnungen über diesen Angriff.

 

Karsamstag, 8. April 1944 

Erneuter Angriff auf Rheine-Bentlage 

291. Operation der 8. USAAF:

350 B-24 Bomber und 314 B-17 Bomber hatten an diesem Tag die Aufgabe deutsche Flugplätze in Westdeutschland anzugreifen. Bei guten Sichtverhältnissen wurden gute Ergebnisse erzielt. 1.388 to Spreng- und Brandbomben wurden abgeworfen. Zum  Teil  starkes  Flakfeuer  über  den  Zielgebieten. Der Flugplatz in Rheine-Bentlage wurde dabei von 41 B-17 Bomber der 3 Bomber Division angegriffen. Die Rollbahnen, Anlagen und Gebäude und abgestellte Flugzeuge wurden getroffen und es gab große Zerstörungen. Es gab einige Tote und Verletzte. Die Verluste der 8.USAAF betrugen insgesamt 35 B-24 Bomber, 4 B-17 Bomber und 24 Jagdflugzeuge.

Lokaler Bericht: 

Zerstörung zahlreicher Gebäude und Flugzeuge. Gleichzeitig fallen Bomben im Schotthock. Häuser in der Ludgeristraße werden getroffen und die Ludgerischule beschädigt. 3 Tote. Die personellen Verluste auf dem Flugplatz werden nicht bekannt gegeben.

Mittwoch, 31. Mai 1944 

Jagdbomberangriffe

391. Operation der 8. USAAF                                                                                                                                           

An diesem Tag führten 287 B-17 Bomber Angriffe auf Hamm und Osnabrück durch. Von den Begleitjäger wurden die deutschen Flugplätze in Rheine-Bentlage  (35- P-38  "Lighning") und Gütersloh (41 "Tunderbolt  und  15 Mustang")  angegriffen  und mit  erhebliche Schäden  und mehrere  deutsche Flugzeuge  wurden am                     Boden zerstört.

Samstag, 26. August 1944

Angriff auf Salzbergen 

Der zweite Großangriff auf das Ölwerk.

Die 8. USAAF greift mit 960 Bombern die Öl- und Treibstoffindustrie in Dülmen, Emmerich, Gelsenkirchen, Ludwigshafen und Salzbergen an. 71 B-24 Liberator-Bomber der 2. US-Bomber Division werfen über Salzbergen 216,5 to Spreng und Brandbomben ab. Das Ölwerk der Wintershall AG wird stark betroffen und im Ort entstehen schwere Schäden in den Wohnhäusern. Die Amerikaner verlieren an diesem Tag insgesamt 23 Maschinen durch die deutsche Abwehr.

Die ersten Düsenjäger in Bentlage

Im August 1944 begann die deutsche Luftwaffe mit der Stationierung der neuen Düsenjäger von Typ Messerschmidt-"Me 262". Ab dem 5. September begann auch die Belegung mit diesen Maschinen auf dem Flugplatz Rheine/ Bentlage. Mit den bis dahin erfolgreichen Jagdflugzeugen  Messerschmidt-"Me 109" und der  Focke-Wulf  "FW 190" war  der  Flugplatz  mit  Hunderten  von  deutschen Flugzeugen und  besonders starken Flak-Einheiten zu einem der größten Flugplätze der deutschen Luftwaffe geworden. Auch auf dem Flugplatz Hopsten wurden neuen "Me 262" stationiert.

Dienstag, 5. September 1944 

Tieffliegerangriff

Deutsche Truppen ziehen auf dem Rückzug aus Nordfrankreich und Belgien in das Münsterland. Während des ganzen Tages kreisen Tiefflieger in diesem Gebiet und greifen Verkehrsanlagen und Züge der Reichsbahn an. Der Personenzug 526 von Osnabrück nach Rheine wird in der Nähe der Eisenbahnbrücke Elterstraße vor der Einfahrt in den Personenbahnhof Rheine von amerikanischen Tieffliegern angegriffen. Es gibt 14 Tote und zahlreiche Verletzte.

Örtlichen Berichte: Am Freitag, 15 September 1944 fallen in der Nacht einige Bomben auf die Stadt und die Eisenbahnstrecke nach Quakenbrück und am Samstag, 16. September 1944 erfolgt wieder der Abwurf einiger Bomben im Raum Rheine. Nach RAF-Berichten griffen 8 Mosquitos die Rheine an. 

Samstag. 16/17. September 1944 

Nachtangriff auf die Flugplätze

Die RAF greift mit 200 Lancaster und 28 Mosquitos der 1. und 8. Gruppe in der Nacht die Flugplätze Rheine, Hopsten, Leeuwarden und Steenwiijk an.

Dienstag, 19. September 1944 

642.Operation der 8.

USAAF 

Gruppen der 1. Bomber Division und der 3. Bomber Division mit 796 B-17 Bomber, begleitet von 7 Jägergruppen mit 528 Jägern hatten die Aufgabe Güterbahnhöfe in Westdeutschland anzugreifen. Dabei wurden 1.718,7 to Spreng- und Brandbomben abgeworfen. Bei mittlerer Bewölkung konnte nur teilweise befriedigende Ergebnisse erzielt werden. Die Luftabwehr war gering. Über den Zielgebieten  zum Teil heftiges Flakfeuer. 7 Bomber und 7 Jäger gingen verloren 14 Bomber wurden stark beschädigt. 6 B-17 Bomber griffen die Bahnanlagen von Rheine an und warfen dabei 18.0 to Sprengbomben ab.

 

Dienstag, 26. September 1944

648. Operation der 8. USAAF

842  B-17 Bomber und 317  B-24 Bomber, begleitet von  768 Jägern hatten die Aufgabe Betriebe der Rüstungsindustrie und  Bahnanlagen anzugreifen. Dabei wurden 2.872,3 to  Spreng- und Brandbomben  abgeworfen. Bei guter Sicht konnten gute Ergebnisse erzielt und beobachtet werden. Die Luftabwehr war gering, das Flakfeuer nicht sehr stark. Es gingen 9 Bomber und 3 Jäger verloren.11 Bomber beschädigt.10 B-17 Bomber warfen 25.0 to Sprengbomben auf die Bahnanlagen in Rheine ab,

 

5. Oktober 1944

Der erste schwere Angriff auf Rheine

665. Operation der 8. USAAF  

Eine 730 B-17 Bomber und 360 B-24 Bomber, begleitet von 713 Jagdflugzeugen griffen an diesem Tag Industriebetriebe, Verschiebebahnhöfe (M/Y) und Flugplätze (A/F) in Westdeutschland an und warfen dabei 2.446,5 to Spreng- und Brandbomben ab. Bei gutem Wetter wurden gute und befriedigende Ergebnisse erzielt.

1. Bomber Division - B-17 : Köln, Koblenz, Brechten, Dortmund. 2. Bomber Division - B-24: Rheine, Lippstadt, Paderborn, Herford, Lipperode. 3. Bomber Division - B-17: Münster - Loddenheide, Münster-Handorf, Rheine.

Die Stadt Münster wurde um 12.40 Uhr bis 12.05 Uhr von 235 B-17 Bombern der 3. Bomber Division angegriffen die dabei 644,7 to Spreng- und Brandbomben abwarfen-

Zielgebiet in Rheine waren die großen Bahnanlagen in der Stadt. Bei guter Sicht sind 7 Wellen daran beteiligt:107 B-24 in 6 Bomber Gruppen aus einer Höhe von ca. 5.000 Meter mit dem Abwurf von 168,1 to Spreng- und Brandbomben und 1 Bomber Gruppe mit 10 B-17 Bomber mit einen Abwurf von 27,5 to. bisherige*) Die n Schilderungen in Rheine über diesen Angriff gingen irrtümlich immer von 200 englischen Lancaster-Bombern aus.

Aus örtlichen Berichte:

Die Luftwarnstelle in Rheine hatte den Anflug der Bomberverbände auf der Friedrich-Linie der Luftlagenkarte   bis in den Raum Meppen verfolgt. Von dort    erfolgte jedoch keine Weiterflugmeldung, obwohl der fast wolkenfreie Himmel eine gute Sicht zuließ. Um 11.05 Uhr kreisen Verbände über der "Engderner Wüste" zwischen Lingen und Emsbüren. Um 11.20 Uhr nehmen die Verbände Kurs auf Rheine. Auf den Flugplätzen Bentlage und Hopsten gibt es die Alarmstufe III. Das bedeutet "Akute Luftgefahr". Um 12.27 Uhr beginnt der Angriff auf Rheine. Der erste Bombenteppich geht um den Bahnhof nieder. Zahlreicher Reisende und Soldaten werden bei Treffern im Personentunnel getötet. Die Gleisüberführung über die Bahnhofstrasse zerstört und die schweren Eisenträger versperren den Durchweg zu den Stadtgebieten auf der anderen Seite der Bahn. In kurzen Abständen werfen die folgenden Bomber Gruppen auf die Bahnanlagen und die angrenzenden Stadtteile an. Das Gebiet  "Hinter der Bahn",  vor allen der  Dorenkamp, der Melkeplatz, Teile der Hovestraße, die Rheiner Maschinenfabrik Windhoff, die Firma Schneegass &Co, der Schlachthof und das  gesamte Gebiet bis zur  Firma Hammersen waren  völlig zerstört. Die Elisabethkirche und die Johanneskirche werden getroffen und schwer beschädigt. Um 12.20 Uhr ist dann alles vorbei. Die abfliegenden Bomber hinterlassen ganze Trümmerlandschaften, eine Reihe von Bänden und eine große Zahl an Toten und Verletzten.

Einige Zeitzeugen berichten:

Maria. B. aus Drievorden erzählt: Es war ein richtig schöner Herbsttag mit klarem Himmel und Sonnenschein. Es hatte Fliegeralarm gegeben. Gegen 11 Uhr hörte man das Brummen von Flugzeuge, das immer lauter wurde. Hoch am Himmel kam aus nördlicher Richtung eine Gruppe von feindlichem Bomber. Sie blitzten in der Sonne und kreisten über der Engdener Wüste. Es wurden immer mehr Flugzeuge die dann Kurs nach Süden nahmen .Dann setzte Flakfeuer ein und wir hörten wie die abgeworfenen Bomben explodierten. Mehrere Gruppen folgten der ersten und immer wieder hörte man     das Krachen der viele Bomben. Bald stiegen schwere Rauchwolken von den Bränden am Himmel auf. Mein Vater meinte dass es wohl das Ölwerk in Salzbergen oder die Flugplätze erwischt hätte. Diesmal galt dieser schwere Bombenangriff aber der Stadt Rheine und seinen großen Bahnanlagen.

Anna H. berichtete: Während dieses Angriff, der in 7 Wellen erfolgte, befanden sich im Ratshauskeller des Mittelbaus etwa 10 Bedienstete der Stadtverwaltung, die in den völlig unzureichenden Schutzkeller 40 Minuten der Todesangst erlebt haben. Die im getroffenen Südflügel befindlichen 40 Personen konnten nach dem Angriff den Keller  nur über einen Notausstieg verlassen. Die Verwüstungen im Rathaus waren unbeschreiblich. Ein Mann, der nicht mehr rechtzeitig einen Keller erreichte, wurde ein Bein abgerissen. Nachdem Einsatzkräfte ihn aus den Trümmern befreit hatten, kam trotzdem jede Hilfe zu spät. Er verstarb kurz darauf. Überall loderten Brände, die Stadt war in dicken, schwarzen Wolken gehüllt, die die Sonne verdunkelten. Die gesamten Bahnanlagen waren zerstört. Gleise ragten wie aufgerichtet wie Lattenzäune, Weichen, Signalanlagen, Brücken, Stellwerke, Betriebsgebäude, Waggons und Lokomotiven waren zerstört. Der gesamte Bahnverkehr fiel für mehre Tage aus. Die Einsatzkräfte wurden von Osnabrück und dem Kreis verstärkt. Der an der Bahn angrenzende Dorenkamp glich einem großen Trümmerfeld.  

Hilde Oe. berichtete: Ich war mit einigen anderen Mädchen nach Emsdetten dienstverpflichtet und wir hatten nur aus der Ferne das dumpfe Einschlagen der Bombenteppiche gehört. Von Emsdetten fuhren keine Züge mehr und als wir nach einem langen Fußmarsch Rheine erreichten, war der Zugang abgesperrt zur Stadt     ab Rheine R. Mit einem LKW ging es dann doch über Elte in die Stadt zu kommen. Überall zerstörte Häuser und Brände. Das Zollamt brannte lichterloh. Die Bahnunterführung war zerstört. Ein Durchkommen war wegen der großen, riesige Eisenträger nicht möglich. Ein Soldat half mir beim durchkriechen auf die andere Seite. Aber auch dort war alles zerstört. Riesige Bombentrichter, Trümmer und Brände. Als ich endlich unser Haus erreichte, das noch stand aber auch beschädigt war, Hatten meine Eltern an der Tür gemacht wo ich sie finden konnte. Die hatten in unserm Keller den schweren Bombenangriff heil überstanden.                                       

LS-Schadensmeldung

Der Höhere SS- und Polizeiführer West im Wehrkreisbereich VI Befehlshaber der Ordnungspolizei  Abtg. Lu. 5563 Tgb. Nr. 2420/44g/II.Ang. meldet:

Erste LS-Schadensmeldung Tagesangriff am 5. 10.1944.

Von 7,45 - 11,00 Uhr laufend Einzeleinflüge feindl. Jäger in den Raum Emmerich - Wuppertal - Euskirchen. Von  11.05  bis  13.15  Uhr Einflug  von  etwa 1.200  Feindflugzeugen in  den Bereich. Starker  Spreng- und Brandbombenangriff auf die Städte Münster und Köln. Stärkerer Angriff auf Leverkusen. Weitere Bombenabwürfe auf Dortmund, Lünen, Flugplatz Paderborn und Lippstadt, sowie Datteln (LS-Ort Recklinghausen).

Auf Münster: Angriff durch mehrere 100 Flugzeuge. Etwa  3.000  Spreng- und 100.000 Stab- und 1.000 Phosphorbrandbomben auf das gesamte  Stadtgebiet. Mehrere  Groß-  und eine Anzahl  Mittel- und Kleinbrände. Schwere Sprengbombenschäden im Hafen- und Stadtgebiet. Personenverluste noch nicht ermittelt. Scheinbar gering.  Es folgen die Schadensangaben der Städte Köln, Leverkusen, Dortmund, Lünen, Paderborn, Lippstadt, Herford und Datteln. Sowie die Meldung der Einsatzkräfte. Rheine ist noch nicht in der Meldung aufgenommen. Erst in der Zweiten Tages- und Schlussmeldung heißt es dann: 

Rheine: 600 Spreng-, 10.000 Stabbrandbomben. 5 Groß-, 50 Mittel- und 220 Kleinbrände. Erhebliche Anzahl zerstörter und beschädigter Häuser. 1 Bank, 1 Schlachthaus, 2 Kirchen, 1 Krankenhaus, 1 Schule und 5 Industrie Betriebe getroffen, darunter Masch. Fabrik Windhoff, Spinnerei Jackson. 3 kleinere Betriebe zerstört. Reichsbahnverkehr vollständig stillgelegt. Gesamte Wasserversorgung ausgefallen. 150 Gefallene, 250 Verwundete,  46 Verschüttete, 71 Vermisste, 1 Toter.

Bordwaffenbeschuss auf 8 LS-Orte in den Reg.-Bezirken Münster und Düsseldorf. In Blumenkamp Munitionszug getroffen. Munition explodiert. In Goch durch Bordwaffenbeschuss Lackfabrik Moll 1 Mittelbrand. - Flugzeugabschüsse:4

Freitag, 27. Oktober 1944:

 Luftmine trifft die Thie-Schule

Gegen 20.00 Uhr wirf ein einzelnes Flugzeug aus einer Höhe von ca. 9.000 Meter Luftminen (20 Zentner-Bomben) auf die Stadt ab. Eine davon trifft die Thie-Schule und zerstört sie völlig. Bei den dort einquartierten Zwangsarbeitern gab es eine größere Anzahl von Toten. Die Deutsche Bank wurde ebenfalls zerstört und die Bahnanlagen getroffen. Es gab insgesamt mehr als 30 Tote

Sonntag, 29. Oktober 1944

Flugplatz und Eisenbahnblock Bentlage

Durch den Einsatz der Organisation Todt  und Hunderten von Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen war der Flugplatz Bentlage für den Einsatz hergestellt, alle Schäden waren beseitigt und die zerstörten Jagdflugzeuge durch die Zuführung neuer Maschinen ersetzt worden. Dazu gehörten auch drei neue Staffeln des I/KG 51 mit 36 "Me 262" und drei Staffeln des II/KG 51 mit ebenfalls 36 "Me 262“. Nach örtlichen Berichten erfolgte in den Abendstunden ein schwerer Bombenangriff auf den Platz und dem angrenzende Eisenbahnblock. Wieder waren die Rollfelder, verschiedene Einrichtungen und eine Reihe von Flugzeugen zerstört und der Platz fiel erneut für einige Zeit für Einsätze der deutschen Jäger aus. 

Donnerstag, 2. November 1944

Angriff auf den Personenbahnhof

698. Operation der 8. USAAF

820 B-17 Bomber und 354 B-24 Bomber, begleitet von 968 Jagdflugzeugen greifen Ziele an in   Merseburg, Sterkrade, Rheine, Bielefeld, Castrop-Rauxel, Wolfenbüttel und Halle. Die Bahnanlagen in Rheine werden von 20 B-17 Bomber der 1. Bomber Division angegriffen die 48,1 to Bomben abwerfen. Allein der Personenbahnhof erhält 30 Volltreffer und es wird erneut schwer beschädigt.

Montag, 6. November 1944

Nachtangriff der RAF

Die RAF fliegt Angriffe gegen den Mittellandkanal und Dortmunder-Emskanal  mit 235 Lancaster und 11 Mosquitos und 128 Lancaster gegen Koblenz durch. 11 Mosquitos greifen mit Zeitzünder bomben Rheine an. Nach örtlichen Berichten werden die Gleise nach Osnabrück zwischen Emsbrücke und Münsterstraße getroffen. Die Spinnerei Hammersen erhält mehrere Treffer.

Mittwoch, 8. November 1944

Schwere Verluste eines Militärtransports

705. Operation der 8. USAAF 

545 B-17 Bomber und 145 B-24 Bomber begleitet von 788 Jagdflugzeugen  greifen Ziele in Merseburg, Rheine, Nordhorn und Enschede an. 77 B-24 Bomber der 2. Bomber Division um 10.25 Uhr in 6 Wellen die Bahnanlagen in Rheine an und werfen dabei 158 to Bomben ab. Ein Militärtransport, der vor der Einfahrt am Staelkottenweg hält und die Soldaten auf Befehl Schutz unter der dortigen Brücke suchen, erleidet große Verluste. Die Brücke erhält mehre Treffen. Über 70 Soldaten verlieren ihr Leben und es gibt eine große Anzahl von Verletzten. Zu den erneuten Schäden in der Stadt gehören auch einige Treffer auf dem Falkenhof mit erheblichen Zerstörungen. Auf dem Gelände der Gesellschaft Verein gab es eine ganze Reihe sehr großer Bombentrichter. Das Haus wurde schwer beschädigt. Die große Küche für die Versorgung der Ausgebombten und der Einsatzkräfte wurde nach Delsen verlegt.                              

Der Zeitzeuge Ludwig Sauren (damals 10 Jahre alt) erzählt: "Wir wohnten damals am Staelskottenweg und bei dem Luftangriff am 8. November 1944 wurde die Eisenbahnbrücke bei und getroffen. Auf de Brücke stand ein Militärzug Und bei dem Angriff liefen die Soldaten unter die Brücke. Auch Beschäftigte der Firma Hammersen suchten hier Unterschlupf. Die Anwohner hatte sogar einen aus Holz gezimmerten Verschlag eingerichtet. Alle glaubten es müsse schon ein Zufall sein wenn diese Brücke einen Volltreffer erhielt, aber genau das geschah. Eine Bombe traf die Westseite, und eine andere Bomber durchschlug die Brücke. Es gab eine Große Anzahl von Toten. Die meisten waren Soldaten. Zum Glück hatten wir, weil der Bombenangriff ziemlich schnell nach den Fliegeralarm erfolgte, diesen Tag den Keller in unserm Haus aufgesucht. Später wurde unser Haus aber auch völlig zerstört.  

Samstag, 11. November 1944

Wieder Angriff auf die Bahnanlagen

712. Operation der 8. USAAF

339  B-17 Bomber und 143 B-24 Bomber greifen Ziele in Gelsenkirchen-Buer, Rheine, Bottrop, Oberhausen, Koblenz und Trier an. Sie werden begleitet von 367 Jägern. Dabei greifen 23 B-17 Bomber der 1. Bomber Division die Bahnanlagen von Rheine an und werden 56,5 to Bomben ab.

Donnerstag, 28. Dezember 1944

20 Tote bei Tieffliegerangriff auf Personenzug

In den Mittagsstunden greifen Jagdbomber im Tiefangriff einen Personenzug der Tecklenburger-Nordbahn bei der Osnabrückerstraße an und beschießen ihn mit Bordkanonen. Obwohl die Menschen schnell aus dem Zug fliehen und Deckung suchen gibt es 20 Tote und eine größere Zahl an Verletzten.

Januar 1945

Unternehmen Bodenplatte

In den frühen Morgenstunden, es ist noch dunkel, man hört in der Stadt von den Flugplätzen in Bentlage und Hopsten starken Motorenlärm, den sich aber keiner erklären kann. Die Deutsche Luftwaffe führt mit allen im Westen verfügbaren Jagdflugzeugen eine große Aktion gegen die Flugplätze der Alliierten in Belgien und Nordfrankreich durch. Daran sind auch die auf den beiden Flugplätzen stationierten Einheiten beteiligt und starten für das sogenannte "Unternehmen Bodenplatte".   

Samstag, 20. Januar 1945

225 Bomber greifen Rheine als Zweitziel an.

801. Operation der 8. USAAF

772 B-17 Bomber der 1. und 3. Bomber Division begleitet von 7 Jägergruppen mit 455 Jäger hatten den Auftrag die synthetische Ölindustrie in Sterkrade, Bahnanlagen und Brücken in Westdeutschland anzugreifen. Sie warfen dabei 1769,7 to Spreng- und Brandbomben ab. Obwohl über Westdeutschland sehr schlechte Wetterbedingungen herrschten war der Einsatz von PFF (Pfadfinder) zur Zielmarkierung nicht eingeplant. Sterkrade war als Hauptziel (P - Primary) im Bericht angeben. Die Bahnanlagen (M/Y) in Rheine waren als Zweitziel (S-Seconderry) vorgesehen. Obwohl auch über Rheine eine sehr starke Bewölkung mit besonders schlechten Sichtverhältnissen herrschte, erfolgte der Angriff von 115 B-17 Bomber der 3. BD. und 110 B-17 Bomber der 1.BD. auf Rheine als Zweitziel. Die Ergebnisse konnten nicht ausreichend beobachtet werden. Es gingen 4 B-17 Bomber und 3 Jäger verloren. Mustangs der 357 Gruppe, beobachteten mehrere feindliche Jäger von Typ Me 262 ohne direkte Begegnung. Weitere Ziele der 8. USAAF waren an diesen Tag Heilbronn, Pforzheim, Mannheim und Stuttgart.  

Örtlicher Bericht: 

Am 20. Januar 1945 herrschte große Kälte bei winterlichem Wetter, Schneetreiben und tiefer Wolkendecke. Der Angriff erfolgte ab 10.12 Uhr. Bis 10.30 wurden in schneller Folge in mehreren Wellen   eine große Anzahl von Spreng- und Brandbomben abgeworfen. Die Bahnanlagen, auf dem Wietesch und rechts der Ems entstanden schwere Schäden. Die Weberei Hermann Kümpers wurde völlig zerstört und brannte total aus. An zahlreichen Stellen entstanden schwere Brände und hüllten die Stadt in schwarzen, schweren Rauchwolken ein. Auswärtige Feuerwehren beteiligten sich an den Löscharbeiten, die bis gegen 18.00 Uhr andauerten. Die Einsätze wurden durch die große Kälte stark behindert.   

Montag, 22. Januar 1945

208 B-17 Bomber der 1. Bomber Division begleitet von 2. Jägergruppen hatten den Auftrag die synthetische Ölindustrie in Strekrade anzugreifen. Dabei wurden 473,3 to Spreng- und   Brandbomben abgeworfen. 1. B-17 warf 2,5 to Bomben auf die Bahnanlagen von Rheine ab.                                                                                  

 8. Februar 1945

Jagdbomberangriff auf die Bahnstrecke nach Osnabrück. Die Strecke muss vorübergehend gesperrt wer

                                                                                                        

Tieffliegerangriffe

15. Februar

Nach örtlichen Angaben soll an diesem Tag ein Angriff auf die Bahnanlagen von Rheine erfolgt sein. Bei den Eintragungen der 8. USAAF und der RAF gibt es aber keine Aufzeichnungen darüber

16. Februar 1945

Schwerer Angriff auf die Bahnanlagen und auf Salzbergen

674 B-17 Bomber und 362 B-24 Bomber, begleitet von 7 Jägergruppen mit 197 Jäger hatten den Auftrag Betriebe der Ölindustrie und Güterbahnhöfe in Westdeutschland anzugreifen. Dabei warfen sie 2734,5 to Spreng- und Brandbomben ab. Be aufgelockerter Sicht wurden gute Ergebnis bei den Bahnanlagen erzielt   94 B-24 Bomber der 2. Bomber Division und 13 B-17 Bomber der 3. Bomber Division greifen erneut die Bahnanlagen in Rheine an und werfen dabei 317,5 to Spreng- und Brandbomben ab. 

46 B-24 Bomber der 2. US Bomber Division greifen das Ölwerk in Salzbergen an, und werfen in mehre Bombenteppiche 126,5 to Bomben ab. Dabei verfehlen sie aber das Ölwerk und so entsteht dort kaum ein nennenswerter Schaden. Im Ort selbst kommt es aber zu erheblichen Zerstörungen. Die Volksschule wird schwer getroffen.

19. Februar 1945

835. Operation der 8. USAAF

Zerstörungen beim Mathias-Hospital

844 B-17 Bomber und 291 B-24 Bomber begleitet von 7 Jägergruppen mit 560 Jägern hatten den Auftrag     Betriebe der Ölindustrie, Rüstungswerke und Güterbahnhöfe in Nord-West-Deutschland anzugreifen. Dabei warfen sie 3085,5 to Spreng- und Brandbomben ab. Die wichtigsten Ziele waren an diesem Tag Bahnanlagen in Siegen, Osnabrück, Münster und Rheine, die Henschelwerke in Meschede, Betriebe der Ölindustrie in Dortmund, Bochum und Gelsenkirchen. Bei verhältnismäßigen guten Sichtverhältnissen wurden gut Ergebnisse erzielt. Über Münster und Rheine war die Sicht ungünstiger. 131 B-17 Bomber der 3. Bomber Division warfen 431,5 to Bomben auf Rheine ab. Dabei wurden in Rheine neben den Bahnanlagen auch Wohnviertel stark getroffen. Das Mathias-Hospital erhielt mehrere Treffer und wurde schwer beschädigt. Zwischen Saline und Waldhügel eine große Anzahl übergroße Bombentrichter.

6. März 1945

Britische Bomber zerstören Salzbergen

Gegen 12.20 Uhr greifen 119 viermotorige britische Lancaster-Bomber Salzbergen und das Ölwerk an. In 46 Minuten werfen sie auf Salzbergen und das Ölwerk 14 Bombenteppiche ab und richten schwere Zerstörungen im Ort an. 140 Häuser werden völlig zerstört, viele andere schwerbeschädigt. Salzbergen ist nur noch ein großer Trümmerhaufen. Das Ölwerk wird total zerstört und brannte mehrere Tage obwohl ein großer Teil der Einwohner bei Fliegeralarm den Ort verlassen hatten, gibt es über 40 Tote.

9. März 1945

875. Operation der  8. USAAF

Erneuter Angriff auf die Bahnanlagen

763 B-17 Bomber und 282 B-24 Bomber begleitet von 7 Jägergruppen mit  554 Jäger hatten den Auftrag Bahnanlagen und Industriebetriebe anzugreifen. Sie warfen dabei 2427,6 to Spreng- und Brandbomben ab. Bei ungünstiger Bewölkung starkes Flakfeuer über den Zielgebieten. Keine Angriffe deutscher Jäger. Besonders im Raum Münster/Rheine/Osnabrück eingeschränkte Sicht. Verluste: 6 B-17, 1 B-14 und 9 Jäger.

3. Bomber Division    Frankfurt/Main/Ost  M/Y, Frankfurt/Main M/Y, Frankfurt C/F 1. Bomber Division    Kassel M/Y&M/I,  Sereening Force 2. Bomber Division Münster M/Y, Rheine M/Y, Osnabrück M/Y.

Bei dem Angriff auf Rheine warfen 93 B-24 Bomber 230,8 to Spreng- und Brandbomben ab.

Örtlicher Bericht: Bei tiefhängenden Wolken und zeitweiligen Nieselregen erfolgte der Abwurf mehrerer Bombenteppiche. Die Bahnanlagen. der Rangierbahnhof, der Personenbahnhof und die angrenzenden Wohngebiete wurden getroffen. Auch das Mathias-Hospital wurde erneut schwer beschädigt. Aufgerissene Straßen waren kaum passierbar. eine grö0eren Anzahl von 10 Zentnerbomben hatten riesige Trichter aufgeworfen.

In den folgenden Tagen kreisten über dem Münsterland und auch über dem Gebiet der Stadt Rheine ständig alliierte Jäger und Jagdbomber die alle möglichen Ziele direkt angriffen. Wer nicht unbedingt bleiben musste verließ die Stadt in die nähere Umgebung um diesen Angriffen auszuweichen. Wer eben konnte verließ die Stadt bei Fliegeralarm. Ein normales Leben war nicht mehr möglich

 21. März 1945

Angriff der RAF

Die Ausschaltung von Rheine als Luftbasis und Verkehrsknotenpunkt 

Zur Vorbereitung des Rheinübergang der Alliierten Truppen bei Wesel durch die Armeegruppe Montgomery werden im ganzen Münsterland fast alle Städte von starken Bomberverbänden angegriffen und fürchterlich zerstört. Bereits am Vormittag führt das RAF Bomber Command mit 178 englischen Flugzeugen, davon         158 Halifaxes, 6 Lancaster  und 12 Mosquitos - von der 4., 6. und 8. Gruppe mit großer Genauigkeit  einen Angriff  auf das Eisenbahngelände und der Umgebung der Kleinstadtgegend von Rheine durch.

Örtliche Berichte: 

Vormittags Schwerer Bombenangriff  auf die Stadt und die Bahnanlagen. Restlose Zerstörung der Spinnerei C. Kümpers & Söhne. Zum Glück hält die Kellerdeck über den Luftschutzraum in dem sich eine große Anzahl der in der Nähe wohnenden Menschen, darunter viele Frauen und Kinder befand. Das Postamt brennt aus. Schwere Bombentreffen richten große Zerstörungen bei FAK und Hch. Kettelack an. An zahlreichen Stellen gibt es Brände in den Wohnbereichen.    

901. Operation der 8. USAAF

890 B-17 Bomber und 524 B-24 Bomber begleitet von 8 Jägergruppen mit 806 Jäger hatten den Auftrag vor allen die Fliegerhorste der deutschen Luftwaffe und Verkehrszentren im nordwestlichen Raum anzugreifen.  Von der 1. US-Bomber Division greifen 180 B-17 den Flugplatz Rheine-Bentlage an und werfen 362,0 to Bomben ab. Der Flugplatz in Hopsten wird von 159 B-17 Bomber angegriffen und mit 325,0 to Bomben belegt, Aber auch die Stadt erhält zahlreiche Bombentreffer und es gibt wieder große Schäden und Brände. 

Die Zeitzeugin Franziska J. berichtet:

Am 21. März hatten wir auch wieder den Drahtfunk an. Der meldete - wie fast an jeden Morgen - feindliche Bomberverbände im Anflug. Als es Alarm gab, haute meine Mutter mit meiner Tochter ab, nach CKS in den Luftschutzkeller an der Ibbenbürenerstraße und ich bald hinterher. Dort waren immer etwa so an die 200 Personen drin, meist Frauen und Kinder. Schon morgens begann es und am Nachmittag ging es weiter. Immer wieder fallen Bombenteppiche und ganz plötzlich auch bei uns. Über uns schlagen die Bomben ein, schreckliche Detonationen, wir sind getroffen, das Licht ging aus, alles in Staub gehüllt. Gott sei Dank - die Kellerdecke hielt. Über uns alles in Trümmer und Feuer. Als wir dann raus wollten ging das nicht. Die Eingangstür klemmte und es waren einige Trümmer davor. Mein Mann - der Fronturlaub hatte - einige andere haben große Mühe den Eingang frei zu machen, damit alle den Keller wieder verlassen konnten. Auf dem Weg nach unserer Wohnung in der Düppelstraße mussten wir an zerstörten Häusern und Bombentrichtern vorbei. Zum Glück waren bei uns wieder die Fensterscheiben rausgeflogen und die Pfannen vom Dach.                                                                                                                                        

22. März 1945

Tiefflieger-Angriffe.

 Nach örtlichen Berichten war über den ganzen Tag Fliegeralarm und ständig erfolgten Tieffliegerangriffe auf die Stadt, vor allen auf alle Einrichtungen der Reichsbahn. 

Freitag, 24. März 1945911. Operation der 8. USAAF

Angriff auf Rangierbahnhof und Gellendorf

1269 B-17 Bomber, 480 B-24 Bomber begleitet von 7 Jägergruppen mit1375 Jägern hatten den Auftrag Angriffe zur Unterstützung des alliierten Vorstoß über den Niederrhein bei Wesel Ziele in Westdeutschland anzugreifen. Dazu gehörten vor allen die Flugplätze der Deutschen Luftwaffe. Die Angriffe erfolgten vormittags und nachmittags bei recht guter Sicht. Dabei wurden 4774,6 to Spreng- und Brandbomben abgeworfen.  Es wurden gute Ergebnisse erzielt. Bei teilweise heftigen Flakfeuer und starken Einsatz deutscher Jäger gingen 5 B-17 Bomber, 14 B-24 Bomber und 9 Jäger verloren. Einige Bomber mussten wegen schwerer Einsatzschäden in Nordfrankreich notlanden

In Rheine und in der Nähe von Rheine waren folgende Angriffe zu verzeichnen: Rheine-Bentlage 37 B-17 Bomber, Hopsten-Deierwalde 62 B-17 Bomber, Plantlünne 111B-17 Bomber, Fürstenau 72 B-17 Bomber, Nordhorn 58 B-24 Bomber, Achmer  73 B-17 Bomber und  Hesepe 36 B-17 Bomber.  

Örtliche Berichte: 

Aus östlicher Richtung fliegen vier Bomberverbände die Stadt an. In dichter Folge laden sie ihre Spreng-   und Brandbomben über dem Rangierbahnhof und dem Stadtteil Gellendorf ab. Nach kurzer Zeit folg ein 5 Verband. Große Zerstörungen in Gellendorf, die Spinnerei und die Weberei werden schwer getroffen, und brennen lichterloh. Auch den Rangierbahnhof treffen zahlreiche Bomben. Die Empfangshalle des Bahnhofs, der Güterbahnhof, das Postamt, die Berufsschule, Nadorf, Flintermann und Windhoff erhalten Treffer und brennen an verschiedenen Stellen. Der Einsatz der Feuerwehr zieht sich bis in die Morgenstunden des folgendes Tages hin.                                                    

Für den 29. März 1945 melden die RAF und die 8. USAAF keine Einsätze gegen die Flugplätze um Rheine und auf die Stadt. Nach örtlichen Angaben erfolgte gegen 18.00 Uhr langanhaltender Feindalarm in Rheine gegeben. In einigen Quellen wird fälschlicherweise von letzten Großangriffen am 25. und 29. März auf den Flugplatz berichtet.                                   

Am 1. April 1945 erreichen die englischen Truppen bei ihrer Offensive über den Niederrhein die Stadt Rheine. Damit endet für sie der Luftkrieg der alliierten Bomber.

Trümmer Ruinen Bombentrichter

Rheine bot bei der Eroberung durch die britischen Streitkräfte am 1. April 1945 ein trostlose Bild der Zerstörung. Der Stadtteil hinter der Bahn - der Dorenkamp - war eine wüste Trümmerstätte, im Stadtkern und in allen Wohngebieten gab es unzähliger zerbombte Häuser und Wohnungen, zu Ruinen ausgebrannte Gebäude, in fast allen Straßen Berge von Trümmerschutt. Im Stadtviertel auf dem Dorenkamp, dem Melkeplatz, der Hauenhorsterstraße und der Catenhornerstraße waren die Straßen übersät mit Bombentrichtern die sich zum großen Teil mit Wasser gefüllt hatten. "Fusspättkes" schlängelten sich durch und über die Trümmer. Viele Familien und die in der Stadt zurückkehrenden Menschen hausten in Wohnungsresten und in Kellern. Die Fenster und Türen waren zerschlagen, die Dächer abgedeckt. Es gab kein Licht und kein Wasser. Die Kanalisation war an weit über 200 Stellen getroffen und aufgerissen.

Die Stadt lag buchstäblich unter einen Berg von Schutt und Asche. Die Straßen, Grundstücke und Fabrikanlagen waren mit ca. 190.000 cbm bedeckt. Von 5.021 Häusern, die die Stadt damals zählte, waren nur 1.000 unbeschädigt geblieben. 582 Häuser waren total zerstört, 852 Häuser waren zu 80% beschädigt,1.276 Häuser waren zu 59% beschädigt,1.521 Häuserwaren zu 30% beschädigt.

Die gesamten Bahnanlagen des großen Rangierbahnhofs mit dem Betriebswerk und alle Gleise mit den verschiedenen Strecken waren restlos zerbombt und mit Bombentrichtern übersät. Der Personenbahnhof lag unter Berge von Trümmern und war total zerstört. Alle Geschäfte in der Innenstadt sind ohne ihre großen Schaufenster und weisen starke Zerstörungen auf. Das Rats haus war durch Bombentreffer teilweise zerstört und verlor seinen gesamten Nordflügel. Auf dem Thie sind alle Häuser stark beschädigt und kaum noch bewohnbar.

Von den Kirchen im Stadtgebiet wurden die Elisabetkirche hinter der Bahn  und die Jakobikirche an der Münsterstraße von mehreren Bomben getroffen uns zu 80% beschädigt. Die Schäden an der St-Dionyius- kirche  waren nicht so stark, während die Basilika doch erhebliche Schäden zu verzeichnen hatte, aber die wertvollen Bundfenster waren ein Opfer der in ihrer Nähe explodierenden Bomben geworden.

Auch fast alle Schulen wurden hart getroffen. Die Thie-Schule und die Siesterweg-Schule wurden völlig zerstört, die Michael-Schule sehr stark beschädigt, Die Emsland-Schule, die Berufs-Schule, die Handels-Schule wurde getroffen und stark beschädigt. Die Ludgerus-Schule, Die Dutumer-Schule, dieAntonius-Kreuz-Schule, die Stadtberg-Schule, die Südesch-Schule und die Gellendorfer-Schule waren    so schwer getroffen dass nach dem Krieg dort kein Unterricht mehr stattfinden konnte. Das Gymnasium war erheblich beschädigt und brannte nach der Besetzung der Stadt am 19. Mai zum großen Teil aus. 

Die beide Brücken über die Ems und die Eisenbahnbrücke nach Osnabrück waren gesprengt, kaum ein öffentliches Gebäude, Dienststellen und Verwaltungen das nicht getroffen oder zerstört war. Dazu gehörte das Rathaus, das Amtsgericht, die Polizeistation, das Arbeitsamt, das Zollamt, das Hauptpostamt, das Bahnpostamt, der Schlachthof, der Bauhof mit fast seinem gesamten Maschinenpark. der Falkenhof und das Mathiashospital.

Die Firmen Windhoff AG und Hammersen waren mit allen Werksanlagen total zerstört. Die Spinnerei von  C. Kümpers & Timmermann, die Spinnerei von C. Kümpers % Söhne vollständig zerstört. FAK Werk Gellendorf mit der Spinnerei getroffen und ausgebrannt, ein großer Teil des Verwaltungsgebäudes des Hauptwerkes, die Weberei und des Vorwerkes stark beschädigt und teilweise zerstört. Die Spinnerei von Dyckhoff & Stöveken gänzlich vernichtet. Schwere Beschädigungen bei der Spinnerei und Weberei von Hermann Kümpers, ebenfalls bei Heinrich Kettelack und Eberhard Kümpers.

Während der Zerstörungsgrad der Stadt nach späteren amtlichen Erhebungen 38 % betrug, lagen die Schäden die die hiesige Textilindustrie insgesamt an Gebäuden und Maschinen erlitten bedeutend höher, sie betrugen nach eigenen Ermittlungen einen Subtanzverlust von 52%. 

Über 750 Tote bei Bombenangriffe

Eine genaue Anzahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung, aber auch der Soldaten und der Zwangsarbeiter ist nicht mehr feststellbar. So schreibt der Polizeihauptmann Albert Rahlenbeck in seinen Bericht über Luftschutz im II. Weltkrieg in "Rheine a.d. Ems - Chroniken 1430 - 1950" von H. Büld: "Ungefähr 759 Tote waren zu beklagen". Diese Zahl dürfte sich aber allein auf die Opfer der Zivilbevölkerung beziehen. Es steht keineswegs fest ob z.B. die über 70 Toten bei dem Bombentreffern der Staeskottenbrücke am 8.11.1944 gehörenden Soldaten und die bei den den Angriffen auf den Flugplatz Hopsten 70 Toten am 21.3.1944 Soldaten und Zwangsarbeiter und die mehr als 60 Toten vom Bombenangriff auf Salzbergen am 6.3.1945 mitgerechnet worden sind. Die Zahl der Toten dürfte sicher bei 1.200 Menschen Liegen.

 

 Blätter zur Zeitgeschichte

Rheine 5. Oktober 1944 – Rudolf Marciniak

Bei dem schweren Luftangriff  amerikanischer Bomberverbände am Donnerstag den 6. Oktober 1944 wurde auch die Geschäftsstelle und die Druckerei Altmeppen völlig zerstört. Am gleichen Tag erfolgte auch in der Zeit von 11.40 Uhr bis 12.05 ein Angriff der 8. US-Luftflotte mit 235 „B-17“ Bombern der 3. Bomberdivision auf die Stadt Münster. Über diesen Angriff berichtete die „Westfälische Tageszeitung“ bereits schon auf der Hauptseite am Freitag den 6. Oktober. Der Bericht in der Presse über den Angriff auf Rheine erschien dann aber erst in der Ausgabe am Montag den 9. Oktober im Ortsteil. Wie alle Berichte ist auch in dem Bericht der Einfluss  der aufgehobenen Pressefreiheit und die Gleichschaltung durch die Nazis heute durch Vergleiche erkennbar. Es folgt eine Abschrift des Berichtes:

 (Abschrift)

Westfälische Tageszeitung

Montag, den 9. Oktober 1944

Satanischer Vernichtungswille

Brutaler Terrorangriff auf Rheine – Vorbildliche Haltung und Hilfsbereitschaft

 Rheine, 9. Okt.  Nun hat der satanische Vernichtungswille unserer Feinde auch die altehrwürdige Emsstadt Rheine heimgesucht und ihr tiefe blutende Wunden geschlagen. Die angloamerikanische Luftwaffe, deren einzige Zweck  die Terrorisierung der Bevölkerung ist, hat in Rhein in der Hauptsache Wohnviertel getroffen und in unsagbar brutaler Art unser Frauen und Kinder, unsere Mütter und Väter getötet. Selbst der härteste Mann wendet sich mit Entsetzen ab von den Bildern des Grauens, die nur von vertierten Bestien verübt werden können. Außer Wohnviertel sind das mit dem Roten Kreuz weithin kenntlich gemachte Krankenhaus und das Isolierhaus beschädigt und mehrere Kirchen mehr oder weniger zerstört.

 Schon während des heftigen Angriffs hat sich die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung in geradezu vorbildliche Weise gezeigt. So sah man Frauen, die nach den ersten Bombenwürfen aus den Keller stürzten und an die Löschung ihres eigenen oder Nachbarhauses gingen. Selbstverständlich haben sich auch die Männer, die zufällig zu Hause waren, mit bewundernswerter Tatkraft eingesetzt, nicht minder die Jungen und Mädchen. Gleich nach dem Angriff ging die ganze Bevölkerung an die Aufräumungsarbeiten heran, da half der eine dem anderen beim Bergen von lieben Angehörigen, von Bettzeug, Hausrat usw. Die ganze Stadt war in diesen Stunden eine große Hilfsgemeinschaft. Dieser Angriff hat uns eindeutig bewiesen, dass es nun die höchste Zeit für unsere Mütter ist, mit ihren Kindern auf dem schnellsten Wege die Stadt zu verlassen. Wir empfehlen den Müttern, sich umgehend  an die Stadtverwaltung oder an die NSDAP-Ortsgruppen zu wenden,  die jederzeit mit Rat und Hilfe zur Verfügung stehen. An die Bevölkerung richten wir noch die dringende Bitte, Fahrbahnen und Bürgersteige von Schutt und Glasscherben zu räumen.

Die Wunden, die uns geschlagen sind, sind tief und schwer, und wir trauen alle um die Toten, die dieser Terrorangriff gefordert hat. So hart das Los den einen oder anderen aber auch getroffen hat, auch dieser Schlag soll uns nicht zu Boden werfen und in unserer Haltung nicht wankelmütig machen. Wir wissen, dass eines Tages die Wende kommt, und dass dann dem Feinde all das vergolten wird, was er uns angetan hat.

 

An unsere Leser!

   Die „Westfälische Tageszeitung“ wird allen Lesern nach Möglichkeit weiterhin zugestellt. Durch den schweren Terrorangriff ist die Geschäftsstelle ausgefallen. An dieser Stelle werden wir in den nächsten Tagen noch mitteilen, wo eine neue Geschäftsstelle eingerichtet wir.