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Gefechtsbericht der 8. USAAF

 

 

Gefechtsbericht der 8. amerikanischen Luftflotte

über Operationen über Operationen Bombenangriffe auf die Städte

Hamm – Koblenz – Bonn - Soest

Quelle: Stadtarchiv in Hamm

bearbeitet aus dem Englischen

Wegen der damaligen Verwendung von militärischen Begriffen, Bezeichnungen und Abkürzungen haben sich bei der Bearbeitung doch einige nicht völlig abzuklärenden Schwierigkeiten ergeben. Deshalb sind verschieden in Klammern eingesetzte Erklärungen eingefügt und eine Reihe on Abkürzungen aus dem Original übernommen worden.

 

Einleitung zum Bericht

Der vorliegende Bericht über die 311. Operation der 8. USAAF, die am    22. April 1944 erfolgte und der in englischer Sprache dem Stadtarchiv der Stadt Hamm vorliegt, gibt eine Übersicht über die Planung und Durchführung der eingesetzten Bomberverbände der drei in England stationierten amerikanischen Bomber-Divisionen und den zu ihrer Begleitung und Schutz eingesetzten Jagdflieger-Gruppen.

 

Während das englische RAF-Bomber Command fast ausschließlich Nachtangriffe durchführte, hatten sich die amerikanischen Luftstreitkräfte zu Tagesangriffen entschieden. Noch bis zum Herbst 1943 war die Reichweite der eingesetzten Jägerverbände nicht für den gesamten An- und Abflug der Bomber ausreichend. Bei den Angriffsflügen der Bomber bis weit in das deutsche Reichsgebiet waren sie deshalb besonders stark der deutschen Luftabwehr ausgesetzt und hatten dadurch oft schwere Verluste.

Erst als die eingesetzten Jagdflugzeuge mit Zusatz-Tanks ausgerüstet wurden, konnte der Begleit- und Schutzeinsatz für die Bomberverbände auf die gesamte Flugroute erweitert werden.

Bei der 311. Operation wird in dem Bericht aufgezeigt, wann, wo, bis wohin die Begleitung erfolgte bzw. welche Räume gegen anfliegende deutsche Jagdflieger abgeschirmt wurden und wo Erdziele angegriffen wurden.

Es ist aber auch aufgezeichnet, in welchen Bereichen Bomber von deutschen Jägern attackiert wurden und wo es zu Luftkämpfen kam. Dabei wird auch auf einen Angriff deutsche Jagdflugzeuge auf Bomber, unmittelbar vor ihrer Landung auf ihren Heimatbasen hingewiesen.

Während die eigenen Verluste an Flugzeugen und Personal angegeben werden, sind die Verluste auf deutscher Seite leider nicht konkret aufgezeigt.

Die Übersetzung des Berichts ist im zweiten Teil nur in einer Zusammenfassung erfolgt, da es bei den Einzelberichten der Gruppen und Piloten im Original häufig zu mehrfachen Überschneidungen und Wiederholungen kommt.  

    

Rheine im Frühjahr 2004

                                             R. Marciniak

V E R T R A U L I C H

 

 

HAUPTQUARTIER DER ACHTEN LUFTFLOTTE ( 8. USAAF )

AAF STATION 101

APO 634

ACHTE  LUFTFLOTTE    -   BERICHT ÜBER OPERATION 311. Operation – 22. April 1944

 

1.     Bomber Division – Hamm M/Y, Bonn, City von Hamm

                   2.  Bomber Division -  Hamm M/Y, Koblenz & other T.O.s  in

                                                               Germany

3.     Bomber Division – Hamm M/Y und T.O.s  in Germany

Eine Streitmacht von 565 B-17 Bomber und 285 B-24 Bomber begleitet von 13 Kampfgruppen  (Jäger) – 12 vom VIII. und 1 vom IX. Jägerkommando -   waren ausgesandt um das Gebiet von Hamm, eines der größten Eisenbahnknotenpunkte in Deutschland, den Verschiebebahnhof und dessen große Anlagen mit Verbindungen von und zu anderen Ländern, anzugreifen. Bei klarem Wetter wurde dieses Gebiet stark und erfolgreich durch 459 B-17s und 179 B-24s bombardiert, welche insgesamt 1.557 Tonnen Bomben abwarfen. Die City von Hamm – vorrangig - und acht andere Ausweichziele in Deutschland wurden mit unterschiedlichen Ergebnissen angegriffen, mit gutem Ergebnis eine Streitmacht von 526 B-17 Bomber und 278 B-24 Bomber begleitet von 13 Jagdgruppen  -  12 vom VIII. und 1 vom IX. Jägerkommando Koblenz, mit mäßigem Ergebnis Bonn und Soest.

Es gab grundsätzlich nur begrenzte feindliche Luftabwehr, welche jedoch zum Verlust von 7 Bombern führte. Weitere Abwehr entwickelte sich durch ca. 20 feindliche Eindringlinge (deutsche Jäger), die alle – bis auf 2 Gruppen der 2. Bomberdivision – über Anglia angriffen und dadurch 7 B-24-Bomber zur Bruchlandung zwangen. Der Flak-Einsatz im Zielgebiet war zwar nur gering, dafür aber präzise. 18 Bomber gingen verloren, davon 8 B-17 und 10 B-24,

5 der begleitenden Jagdflugzeuge, alle von der 8. Air-Force, gingen (entgegen der Behauptung von 12.1.1.) im Luftkampf verloren. Acht weitere Jagdflugzeuge – 6 des IX. und 2 des VIII. Jägerkommandos - gingen in den heftigeren Angriffswellen von der 4. Gruppe, der 8. und der 5. Gruppe des 9. Jägerkommandos verloren (entgegen der Behauptung, dass 22-1-8 in der Luft und 6-0-7 auf dem Boden verloren gingen).

Der totale Einsatz der Jäger für die Operation an diesem Tage war -  40-2-16.

Flugroute der amerikanischen 8. USAAF 

311. Operation – 22. April 1944 bei dem Bombenangriff auf die Stadt Hamm

(siehe Skizze)

 

Die Verbände starteten von den Flugbasen in Ostengland in den Räumen um Norwich, Ipswich und Bedford. Für die gesamte Operation war der Einsatz von 850 Bomber der 1.Bomberdivision (Startzeit 18.o2 Uhr), der 2.Bomberdivision (Startzeit 18.28 Uhr) und der 3.Bomberdivision (Startzeit 17.50 Uhr) geplant. Für den Begleitschutz (Escort) und die taktische Freihaltung von bestimmten Räumen beim Anflug  und Rückflug von deutschen Jagdflugzeuge war der Einsatz von 802 eigenen Jagdflugzeugen in 13 verschiedenen Jäger-Groups vorgesehen.

 

Der Anflug der Bomber in das deutsche Reichsgebiet erfolgte in mehreren Wellen. Der Einsatz der einzelnen Jagdfliegergruppen des Begleitschutzes wechselte abschnittsweise auf der gesamten Flugroute. Nach der Erfüllung ihres Auftrages griffen die bereits dann zurück-fliegenden Jagdflugzeuge nach Gelegenheit sich bietende Erdzielen an.

 

Zu der ständige Aufgabe der deutschen Luftraumüberwachung zur Verteidigung des Reichsgebietes gehörte die frühzeitige Erfassung der in England gestarteten Feindflugzeuge. Damit war aber keineswegs bereits festzustellen, welches Angriffsziel an dem jeweils betreffenden Tag angeflogen wurde. Von der deutschen Luftraumüberwachung wurden die weiteren Bewegungen und der Weg der Feindflugzeuge  verfolgt, um die deutsche Abwehr zu steuern und die Bevölkerung zu warnen.

 

Auch an diesem Tag wurden die anfliegenden Verbände von der deutschen Luftraum-überwachung bereit über der Nordsee erfasst. Nach dem Überflug über die Nordsee erreichten und überflogen sie die holländische Küste bei Egmond (aan Zee). Dort waren deutsche Flakbatterien stationiert. Das Flakfeuer war allerdings mäßig. Im Münsterland und in Gebieten des Ruhrgebietes gaben die Warnstellen Voralarm (Luftwarnung). Der Weiterflug erfolgte dann über dem Ijsselmeer (Zuider See) wo die amerikanischen Flugzeuge bereits von den inzwischen alarmierten deutschen Jagdflugzeugen erwartet wurden. Es kam zu den ersten Luftkämpfen.

 

Bei Ijmuiden (Ijessemuiden) nordwestlich von Zwolle erreichten die Verbände bei mäßigen Flakfeuer (gegen 18.23 Uhr) wieder die östliche Küste. Der weitere Anflug erfolgte nördlich an Deventer und weiter südlich an Enschede vorbei. Im Münsterland und im Ruhrgebiet gab es Vollalarm. Der weitere Anflug ging dann südöstlich über das Münsterland, westlich an Münster vorbei. Der Angriff auf die Stadt Hamm und dem Verschiebebahnhof erfolgte dann aus nordwestlicher Richtung. 3 BD ab 18.48 Uhr – 1. BD ab 19.08 Uhr – 2 BD ab 19.28 Uhr.

 

Eine einzelne Gruppe griff die Stadt Soest an. Der weitere Flugweg ging östlich von Lüdenscheid über das westliche Sauerland in den Raum zwischen Bonn und Koblenz. Auf der rechten Seite von Bonn wird Königswinter angegriffen. Ein Angriff erfolgt auch auf die Bahnanlagen von Koblenz.

 

Die weitere Hauptflugroute geht über Hohe Eifel südlich von Moschau über die Reichsgrenze. nördlich von Malmedy geht es weiter südlich von Liege bis Namur und Charleroy in westlicher Richtung. Ab dort geht die Route in nordwestlicher Richtung in Richtung Nordsee. Zwischen Brügge und Ostende überfliegen die Verbände die Kanalküste. Mit der Erreichung von England verteilen sich die einzelnen Verbände auf ihre verschiedenen Flugbasen.

 

Beim Landeanflug auf ihrer Basis bei Norwich wird eine Gruppe der Bombern von deutschen Jagdflugzeugen angegriffen und verliert mehrere Maschinen.

 

Angriffe deutscher Jäger auf

 B-24 Bomber über ihren Basisstationen in England am 22.4. 1944

bei der Rückkehr vom Angriff auf Hamm

Die Jägereskorte verlies die rückkehrenden B-24 Bomber der 2. Bomber Division etwa in der Mitte des Kanals und die Bomber überflogen Oxfordness gegen Einbruch der Dämmerung um 21:35 Uhr. Die deutsche Luftwaffe hatte ca. 20 zweimotorige Nachtjäger vom Typ JU 88 und Me 410 eingesetzt, die die Bomber über 5 Basisstationen bei Norwich massiv angriffen. Das Ergebnis war, dass zusätzlich zu den anderen Schäden mindesten 10 Bomber abgeschossen wurde oder notlanden mussten. Dabei kam es zu erhebliche Einsatzschäden und mehreren Bruchlandungen. Die B-24 Bomber waren deshalb gezwungen, ihre Landungen später vorzunehmen.

 

Verluste:

Bomber Gruppe 448:

           

                        1 B-24 stürzte bei Worlinghan ab, nachdem die Mannschaft

                        abspringen konnte.

                        1 B-24 stürzte nahe Southwold ab. 5 Piloten  konnten mit

                                    Fallschirm abspringen, 4 wurden getötet, 1 vermißt.

                        1 B-24 wurde bei Kissingland abgeschossen.

                        1 B-24 wurde über See nahe Hopton abgeschossen.

                        1 B-24 wurde abgeschossen, es kam zu einer Bruchlandung

                                    auf der Startbahn von Seething, worauf 2 nachfol-

                                    gende Bomber kollidierten, alle 3 Bomber wurden

                                    zerstört.

 

Bomber Gruppe 467:

 

                        1 B-24 wurde nahe Basham abgeschossen. 3 Piloten konnten

                        mit dem Fallschirm abspringen.

                        1 B-24 stürzte nahe Rackheath ab. Von deutschen Flugzeugen

                                    wurden auf diese Basis Bomben abgeworfen.

 

Bomber Gruppe 389:

 

                        1 B-24  wurde unterhalb von Cantley abgeschossen.

                        1 B-24  streifte bei einer Bruchlandung auf den Flugplatz die

                                     Signalbaracken, die völlig zerstört  und deren Besatzung

                                     getötet wurden.

Bomber Gruppe 458:

 

                        1 B-24  wurde bei Hordham abgeschossen; 9 Besatzungsmitglieder

                                    wurden getötet, 1 verwundet.

Bomber Gruppe 452:

 

                        1 B-24  machte eine Bruchlandung auf dem Flughafen von Tibenham.

 

Bomber Gruppe 303:

 

                        1 B-17  fing Feuer und stürzte ab. 1 B-17 konnte auf dem Flugplatz

                                    Bungey notlanden.                                                              r.marciniak

 

 

BOMBER OPERATION

 

                                                                 Anzahl der A/G                                                                  Tonnen

USA                             (AB    Disp.              Attacked           Lost)         Primary                    O.T.`s

1. BOM. DIV.                                                              Primary      O.T.´s                               G.P.             1.P    G.P.                   1.B

B-17 Bomber

1.

C.W.

59

57

56

0

1

110

39

0

0

40.

C.W.

63

54

54

0

0

125,5

0

0

0

41A.

C.W

65

58

37

20

0

111

0

60

0

42B.

 C.W.

59

57

57

0

2

166,5

0

0

0

94.

C.W. 

62

52

36

15

0

107

0

44

0

 

gesamt

 

 

308

278

240

25

3

619

39

104

0

USA

2. BOM. DIV.

B-24 Bomber

2.

C.W.

74

74

37

34

3

68

9

62

9

14.

C.W.

55

53

40

10

1

71

5

18

2

20A.

C.W

68

66

62

1

2

101

16

2

0

96B.

C.W.

82

79

36

40

1

0

92

20,5

161

PFF.

 

6

5

4

1

0

4

0

1

0

 

gesamt

 

 

285

277

179

86

7

244

122

103,5

172

  

USA

3. BOM. DIV.

B-17 Bomber

4.

C.W.

63

63

63

0

1

105

44

0

0

13A.

C.W.

63

63

40

19

2

100

0

0

40

13B.

C.W

65

62

59

1

2

147,5

0

2,5

0

45.

C.W.

66

60

57

0

0

93

38

0

0

gesamt

 

257

248

219

20

5

455,5

82

2,5

40

 

GESAMT-

EINSATZ

 

 

 

850

803

628

141

15

1308,5

243

210

212

 

*) Anmerkungen:                           Abkürzungen

                                                               AB                         =              eingesetzte Maschinen

                                                               Disp:                      =             gestartete Maschinen

                                                               Primary                 =           Maschinen über dem Zielgebiet

                                                               O.T.s                      =             Maschinen nicht über dem Zielgebiet

                                                               Lost                       =             eigene Verluste an Maschinen

                                                               Tonnen                 =            abgeworfene Bomben in Tonnen

                                                               G. P.                       =             Sprengbomben in Tonnen

                                                               I. P.                        =             Brandbomben in Tonnen

                                                               O.T.s   I.B             =             Bomben auf andere Ziele

BOMBING   RESULTS  (Bomben-Resultate):

 

Hamm M/Y (Verschiebbahnhof):  Gute Resultate

 

   459 B-17-Bomber und 179 B-24-Bomber warfen zwischen 18.49 und 19.38 Uhr aus einer Höhe von 18.500 Fuß bis 24.000 Fuß (ca. 6.000 und 7.000 Meter) folgende Bomben ab:                                                           

4257 * 500 Pfund-Bomben

                                                           4881 * 100 Pfund-Bomben

                                                           insgesamt   1308 Tonnen

                                                            357 *  500 Pfund-Bomben

3063 * 100 Pfund-Bomben

                                                           insgesamt     243 Tonnen

 

   Die Flächenbelegung mit Bomben war „normal“ und die beiden Flächenabschnitte wurden mit guter Bombenkonzentration belegt. Eine nachfolgende Abschätzung der Schäden wurde dadurch erschwert, dass schon unmittelbar nach dem Angriff schwere Feuer bei dem rollenden Verkehr und bei den angrenzenden Gebäuden auftraten. Schwere Schäden traten auf bei den oberen und unteren Randgebieten, den Durchfahrtslinien den verschiedenen Nebenstrecken, dem Rangierhügel und dem südlichen Knotenpunkt. Bei einer großen Lokomotiven- und Bahnreparatur -Werkstätte gab es viel direkte Treffer und gegen Ende des Angriffs wurde auch in diesem Gebiet Feuer beobachtet. Eisen-Bahngleise, die von Süden und Osten durch dieses Gebiet liefen, erhielten ebenfalls viele Treffer und die große Maschinenhalle der Vereinigten Stahlwerke wurden von Explosionsbomben getroffen. Auch nach dem Angriff brannte eines der Hauptgebäude der Anlage noch sehr heftig. Anmerkung: Die Westfälische Union gehörte bis zur Entflechtung nach dem Krieg zu den Vereinigten Stahlwerken.

 

City of Hamm (Stadt Hamm): Gute Resultate

 

   15 B-17-Bomber warfen um 19.17 Uhr aus einer Höhe von 23.000 Fuß

 

                                                           178 * 500 Pfund-Bomben

                                                           also 44.5 Tonnen

 

   Nach der ersten folgten 3 weiter Angriffswellen auf das stark bebaute Stadt-gebiet östlich der angeordneten Flächen. Schwere Schäden traten in dem großen Industrie- und Wohngebiet auf und das Ausbrechen von vielen Feuern wurde beobachtet.

   Die folgenden Flugblätter wurden auch auf Hamm abgeworfen:

 

 1.040.000   des Typs US G 35 und 240.000 des Typs US G 36.  

Bonn - poor results. (schwaches Ergebnis).

 

   20 B-17-Bomber warfen 240 * 500 Pfund-Bomben – 60 Tonnen – um 19.33 Uhr aus einer Höhe von 23.500 Fuß ab. Der Bombenabwurf konzentrierte sich auf die Westseite der Stadt gegenüber des Flusses von Königswinter. In dem Gebiet wurden einige Schäden angerichtet. 

 

Koblenz -  Gute Resultate

  

   50 B-24-Bomber warfen 1172 * 100 Pfund-Bomben – 58,5 Tonnen – und 162 * 500 Pfund-Bomben – 48,5 Tonnen zwischen 19.55 und 20.05 Uhr aus einer Höhe von 18.500 und 22.000 Fuß ab. Das vorgesehene Gebiet erhielt zahlreiche Treffer. Die Eisenbahnbrücke über die Mosel wurde getroffen und beschädigt. Am Ende des Angriffs wurden schwere Schäden in diesem Gebiet festgestellt.

Soest – poor results. (schwaches Ergebnis)

 

    19 B-17-Bomber warfen 797 * 100 Pfund-Bomben – 30 Tonnen – zwischen 18.49 und 18.55 Uhr aus einer Höhe von 21.700 bis 23.000 Fuß ab. Eine weitgehende Konzentration der I.B.s (Brandbomben) fielen auf die Stadtmitte nach den Explosionen der Sprengbomben. Teile der Stadt waren in Rauch gehüllt.

 

Andere Ziele - Gelegenheitsziele

(ofensichtlich Notabwürfe  und Abwürfe abgedrängter Bombergruppen)

Ergebnisse von Bombardierungen der folgenden Ziele sind nicht verfügbar:

12 B-24s-Bomber warfen 114* 500 Pfund-Bomben - 28,5 Tonnen auf Offen.      

10 B-24s-Bomber warfen 400* 100 Pfund-Bomben – 20.0 Tonnen auf Swevecelle.

12 B-24s-Bomber warfen 120* 500 Pfund-Bomben -  20,0 Tonnen auf Niederfeld.

  9 B-24s-Bomber warfen 9* 500 I.B. u. 300* 100 G.B.–18,25 Tonnen Chievres.

A/F

  1  B-17 - Bomber warfen  10* 500 Pfund-Bomben –   2,5 Tonnen auf Ahaus.

10  B-24s-Bomber warfen 100* 500 Pfund-Bomben – 25   Tonnen auf Kobern.

  1  B-24s-Bomber warfen   36* 100 Pfund-Bomben –  1,9 Tonnen auf Ijmuiden.

  3  B-24s-Bomber warfen     3* 500 Pfund-Bomben u. 112* 100 Pfund-Bomben

- 75 Tonnen I.B. und 5,5 Tonnen G.P. – auf andere Ziele in Deutschland ab.

 

Feindliche Begegnungen – (Luftkämpfe)

   Während es bei der ersten Bomberdivision zu keinen Feindattacken kam, wurde eine Gruppe der zweiten Bomberdivision von der französischen Küste bis zur Basis heftig angegriffen, und zwar von einzelnen deutschen Jägern als auch von solchen aus Dreier-Gruppen. Eine andere Gruppe berichtete von Angriffen von 50 bis 60 Me-109 und FW-190 deutschen Jäger östlich von Köln, die die Formation mit 20 mm Geschossen eindeckten. Ähnliche Angriffe gab es südlich von Hamm durch 30 bis 50 Me-109 Jägern, die wie (unsere) P-51-Flugzeuge angemalt waren und mit falschen Meldungen.

 

   Diese Gruppen simulierten Eskorte-Taktiken und in zwei Fällen passierten die feindlichen Flugzeuge zunächst die vordersten Staffelflugzeuge, griffen dann die hinteren Reihen an und anschließend zwei weitere Einheiten. 2 B-24s gingen während dieser feindlichen Angriffe verloren. (siehe Störmanöver gegen B-24 Bomber.)

 

   Eine Gruppe der 3. Bomberdivision wurde von ungefähr 20 Feindflugzeugen frontal angegriffen und zwischen I.P.(*) Anm.) und dem Zielgebiet. Diese Angriffe waren jedoch nicht besonders aggressiv. Die Gruppe die Soest bombardierte wurde besonders aggressiv von ungefähr 25 Feindflugzeugen unmittelbar nach dem Bombenabwurf angegriffen. Diese Gruppe wurde erneut nördlich von Koblenz angegriffen. 3 B-17 werden auf Grund dieses Angriffs vermisst.   

*) Anmerkung: I.P.= Initial Point = Abflugspunkt zum Zielgebiet

 

Feindliches Luftabwehrfeuer.

   Das Flakfeuer war allgemein mäßig, aber recht gut und genau bei Hamm, mäßig und ungenau bei Bonn, Alkmar und Dülmen, wenig und ungenau bei Koblenz, Ijmuiden, Egmond und Ostende. Intensives und Feuer aus automatischen Waffen jedoch beim überfliegen der belgischen Küste, und starkes Geschützfeuer von der selben Art in der Gegend von Dortmund. Andererseits genaues und ungenaues Flakfeuer entlang der Route und über den Zielgebieten.

 

Gründe für fehlerhaften Bombenabwurf,

   Bei 13 B-17s  und  12 B-24s  versagte der Bombenabwurf.  9 B-17 und 6 B-24 kein Abwurf wegen anderer technischer Mängel. 1 B-17 und 2 B-24 wegen Beschädigungen durch feindliche Angriffe und 3 B-17 und 4 B-24 aus nicht erkennbaren Gründen.

 

Verluste:  Personal:   -   34 Mannschaftsmitglieder wurde getötet, 45 verwundet                                                     und 159 wurden vermisst.

 

Ausrüstung:                 -   8 B-17-Bomber und 7 B-24-Bomber gingen Verloren,  davon 3 B-24 wegen AA (Flak), 3 B-17 und 2 B-24 wegen feindlicher Angriffe

                                            (deutscher Jäger),

   - 1 B-17 wegen AA und feindlichen Angriff,                                   

   - 2 B-24 aus unbekannten Gründen.

 

Geschätzte Gefechtsverluste:  (Beschädigungen)

126 B-17s und 110 B-24s Beschädigungen der Kategorie „A“   und „AC“;         

40 B-17s und 2 B-24s Beschädigungen der Kategorie „B“; und

11 B-24s Beschädigungen der Kategorie „E“.

 

Wetter:   Das Wetter war klar und hatte keine negativen Einfluss

               auf die Operation.

 

Beobachtungen: 

   Sperrballone wurden bei Wesel und Iserlohn beobachtet. 30 bis 40 Ballone nahe der Talsperre und des Staudamms ca. 5 Meilen südöstlich von Ruhrberg (Ruhrgebiet?), bei Gmund,  75 Ballone bei 50:35 N/ 06:30O (im Raum der Eifel), 24 Ballone  8 Meilen südlich von Düren, ungefähr 20 Ballone in einer Höhe von etwa 500 Fuß im Zielgebiet von Hamm und andere am Dümmersee, Vogelsand, Köln und bei 51:20N/ 07:56 O (Sorpe Talsperre).

Rauchschwaden (künstlicher Nebel) wurden über dem gesamten Ruhrtal beobachtet, bei Bonn, Soest, Münster, Arnheim, Gladbeck, Essen, Hamburg, Zupthen, Arnsdorf (Arnsberg) und Dortmund.

 

Zusätzliche wurde von folgenden Beobachtungen berichtet: 6 bis 8 weiße Flugzeuge, wahrscheinlich Attrappen, bei Charleroi beobachtet bei einem Überflug, AA – Boote (Flakboote) vor der Küste süd-südwestlich von Ostende, 2 geflutete Kanäle nahe Brügge, dort war das Land auf etwa 5 Meilen von der Küste überflutet, die Küstenregion nahe Ostende und Dünkirchen war überflutet. Direkt östlich der Zuider See wurde über viele Meilen halbmondförmige Erdwälle gesichtet, wahrscheinlich Abwehrstellungen gegen Invasionen, ungefähr 10 Meilen süd-südwestlich von Gent scheint ein großes Munitionslager zu sein mit ca. 100 Gebäuden. Jeweils in Gruppen von 16 Blocks angeordnet und von einem Erdwall umgeben.

 

Störfeuer gegenüber der 2. Bomberdivision.   (gesonderten Bericht)

Die Jägereskorte verlies die B-24-Bomber auf dem Rückflug etwa in der Mitte des Kanals. Die Bomber überquerten Oxfordness gegen Einbruch der Dämmerung (21.35 Uhr). Die GAF (deutsche Luftwaffe) hatte ca. 20 zweimotorige Störflugzeuge – JU-88 und Me-410 Flugzeuge geschickt, die die B-24- Bomber über 5 Basisstationen (Flugplätze der USAAF)  bei Norwich massiv angriffen. Das Ergebnis dieses Angriffs war, das zusätzlich zu anderen Schäden mindestens 10 Flugzeuge abgeschossen wurden oder notlanden mussten. Die B-24s waren deshalb gezwungen, unter diesen Bedingungen die Landungen später vorzunehmen.

 

 

FIGHTER  OPERATIONS

(Operationen der amerikanischen Begleitjäger.)

 

300  P-47s  Thunderbolt  und  132  P-38s   Lightning  von 12 Gruppen der VIII. Fighter Command (8.Jäger- Kommando), und 53 P-47s einer Gruppe des IX. Figther Command standen für eine dauernde Begleitung der Bomber zur Verfügung. Die Begleitung der   1. Bomberdivision traf auf keinen feindlichen Luftwiderstand. Allgemeinen mäßigen Widerstand gab es in den Zielgebieten. Bei  feindlichen Angriffen auf die anderen Bomberdivisionen gingen 7 Bomber verloren. Das VIII. Figther Command verlor bei den Luftkämpfen im dem Gebiet 12-1-1  drei P-47s und zwei P-38s. 

 

9 Jägergruppen – 3 des VIII. und 6 des IX. Figther Command  8 Gruppen mit 324 Jägern sicherten die Gebiete im nordwestlichen Deutschland, während eine Gruppe des IX. Figther Command umfassend in den Gebieten von 46 a/e bei Reims, Metz und St. Dizier schützte. Der Beitrag des VIII. Figther Command belief sich auf 144 P-51s, des IX. Figther Command auf 94 P-51s und 132 P-47s. Der totale Einsatz belief sich auf 370 Jäger.   

 

        

 

North American P-51 Mustang                 

                                                       

                                                                           Republic P-47 Thunderbolt

             

         Lighning P-38

 

 

V E R T R A U L I C H

 

Luftkämpfe in der Nähe von Kassel und von Osnabrück. Dabei  werden 22 Abschüsse beansprucht und zusätzlich Angriffe auf verschieden Bodenziele und deren Zerstörung. Das IX. Fighter Command verliert dabei 6 Maschinen.

 

VIII. Fighter  Command

 

Unit   Typs  of A/C       Type of Suppert                No. A/C on Mission   Lost   Claims

 65th Fighter Wing

356

P-47

Penetration und Dive bombig

43

0

0-0-0

355

P-47

Sweep

39

0

0-0-0

56A

P-47

Withdrawal

21

0

0-0-0

56B

P-47

Withdrawal

23

0

0-0-0

4

P-51

Sweep

25

1

15-0-5

 

 

 

 

 

 

66th Fighter Wing           

353

P-47

Penetratoin & Target 

46

1

2-0-0

55

P-38

Target 

45

2

3-1-0

78A

P-47

Withdrawal  

45

0

0-0-0

78B

P-47

Withdrawal

23

0

0-0-0

361

P-47

Withdrawal  

44

1

0-0-0

357

P-51

Sweep

50

0

0-0-0

 

 

 

253

4

7-1-1

 

67th Fighter Wing

359

P-47

Penetration & Targe

42

1

7-0-1

352B

P-47

Penetration

13

01

0-0-0

352A

P-51

Sweep

30

0

7-0-7

364

P-38

Penetration, Target und Withdrawal

43

0

0-0-0

20

P-38

Escort und Withdrawal

44

2

0-0-0

 

 

 

172

7

14-0-8

Total     

                                                                             576

          7

    38-1-14

                                              

 

 

IX. Fighter Command

70th Fighter Wing

362

P-47

Sweep

 47 

 1

0-0-0

365

P-47

Sweep

 35

 0

0-0-0

368

P-47

Sweep

50

1

2-1-2

363

P-51

Sweep

48

4

0-0-0

358

P-51

Sweep

 46

 0

0-0-0

 

 

 

226

6

 2-1-2

OPERATION TOTALS

802

 13

40-2-16

 

 

V E R T R A U L I C H

BOMBER  BEGLEITSCHUTZ  (ESCORT)

 

 

Escort für die 1st Air Task Force  (3. Bomber Division) – 219  B-17s

Die 359.Gruppe begleitete ab 18.23 Uhr über der Zuider Zee bis zum Zielgebiet um 18.55 Uhr. Deutsche Jagdflugzeuge von Typ FW 190 griffen die Bomber über der Zuider Zee an und schossen einen Bomber ab. 5 deutsche Jäger wurden im Luftkampf abgeschossen.

Die 353 Gruppe trifft die Bomber südlich von Twente/Enschede 18.39 Uhr und begleitet bis östlich von Lüdenscheid 19.05 Uhr. 

Die 20.Gruppe trifft die Bomber über Hagen 19.00 Uhr und begleitet bis Malmedy 18.32 Uhr.

Die 361.Gruppe begleitet 25 Meilen nord/westlich von Koblenz 19.25 Uhr und begleitet bis Ostende 20.47 Uhr.

 

Escort für die 2st  Air Task Force (1. Bomber Division) – 240 B-17.

Die 364.Gruppe traf die Bomber um 18.43 Uhr bei Ijmuiden und begleitete sie bis 19.55 Uhr. Etwa fünfzehn Meilen südlich von Bonn traf man auf eine Gruppe von etwa 40 Me 109, aber die flogen weiter weg.

Die 356.Gruppe begleitet von 18.50 Uhr ab Deventer bis 19.15 Uhr bis südwestlich Münster.

Die 56A.Gruppe traf und begleitet ab 19.35 Uhr nordwestlich Koblenz bis 20.38 Uhr Ostende.

Die 78A.Gruppe traf um 20.15 Uhr östlich von Namur und begleitete bis etwa 20 Meilen bei Furnes. Fünf Nachzügler wurden bei verschiedenen Flügen begleitet.

 

Escort füe die 3st   Air Task Force (2. Bomber Division) – 149 B-24 

Die 352.Gruppe begleitete ereignislos die Bomber ab 18.52 Uhr von Egmond bis 19.45 Uhr bis zum Zielgebiet Hamm.

 

Die 55.Gruppe kreiste um 19.08 Uhr über der Zuider See. 50–60 meist Met 109, neben 15 FW 190 umkreisten den Flugweg, vereinzelt passierten sie die Bomberformation  (fromm 6 o` Kloeck high)  südwestlich von Bonn um 19.08 Uhr, scheinbar verursachten sie aber keinen Schaden, aber bei den Angriffen glauben welche bei der 55. Gruppe drei Gegner abgeschossen zu haben. Diese Gruppe wurde ebenfalls bestürmt von 30 FW 190 östlich von Lüdenscheid welche sich verteilten bis südöstlich von Lüdenscheid. Ein feindliches Flugzeug wurde zerstört. Der Hintere Teil dieser Gruppen - Squardron wurde auch begrenzt von 20 Me 109 in der Nähe von Meschede angegriffen. Der Angriff erfolgte aus südwestlicher Richtung von untern mit einer Gruppe (from 6 o`clock) In der Höhe von 10.000 Fuß gab es beharrliche Schwierigkeiten mit feindlichen Flugzeugen, die sehr aggressiv waren, bei deren Angriff wurden zwei von ihnen abgeschossen.

 

Die 56B.Gruppe begleitete die Bomber von nordöstlich von Koblenz an 20.oo Uhr bis Brügge/Ostende um 21.oo – 21.15 Uhr. Eine Squardron bemühte sich die Bomber im Raum um  Namur auszumachen, konnte sie jedoch nicht auffinden.

 

Die 78B.Gruppe übernahm den Begleitschutz der Bomber zehn Meilen östlich von Namur ab 20.35 Uhr.

 

Die 405.Gruppe kontrollierte und beherrschte den Raum bei Charleroi. Sie trafen zwei Feindflugzeuge, die versuchten die Bomber anzugreifen, deren Schutz und Begleitung wurde beibehalten bis zur feindlichen Küste.

 

Supporting Area Sweeps

Die 41.Gruppe traf bei Kassel um 17.57 Uhr auf über 20 Me 109 in einer Höhe von 4.000 Fuß. Die Gruppe griff an und zerstörte 17 Feindflugzeuge. Bomber waren nicht in diesem Raum.

Die 355.Gruppe patrouillierte ab 17.56 den Raum bei Hannover, Braunschweig, Celle, Minden und Einbeck. Keine Feindflugzeuge wurden beobachtet. Eine Squadron begleitete zwei Abteilungen von B-24 uns eine Abteilung B-17 von Zwolle bis Enschede mit Unterbrechungen bis 19.30 Uhr. Die

357.Gruppe kreiste entsprechend ihres Auftrags um Raum von Quackenbrück bei der Squadron. Eine Squadron konnte im Raum von Osnabrück über 30 FW 190 deutsche Jäger abfangen und zwei abschießen.

Die 362.Gruppe und die 365. Gruppe kreiste und sicherten ereignislos die ihnen auftragsgemäß zugewiesenen Räume.

Die 358.Gruppe erreichte um 18.00 Uhr Reims und sicherte den Raum Reims – Metz – St. Dizier.

Die 368.Gruppe erreichte um 18.30 Uhr den Raum Bonn uns wurde von 12 FW 190 angegriffen. Zwei davon wurden abgeschossen.

 

Vorbemerkung zum weiteren Teil des Berichtes

 

Eine ordentliche Übersetzung der zahlreichen Abkürzungen und die Verwendung militärische Begriffe und Bezeichnungen ist heute noch sehr schwierig und häufig nicht leicht verständlich zu machen. Aus diesem Grunde ist auf den folgenden Seite eine zusammengefasste Übersetzung festgehalten worden, die in  freund-licher Weise durch Kalle Freese aus Rheine vorgenommen wurde. Kalle Freese war in der Zeit von 1963 bis 1988 Pilot bei der Bundes-Luftwaffe beim „Jabo- Geschwader 36“ und beim „Westfalengeschwader“ in Hopsten - Dreierwalde stationiert.

 

In den Berichten der einzelnen beim Einsatz am 22. April 1944 beteiligten Figthergruppen (Jagdfliegergruppen) sind häufig Namen und Dienstgrad einzelner Piloten und Staffelführer bzw. Gruppenführer und Einzelschilderungen aus ihrer persönlichen Sicht aufgeführt, die sich mit den Schilderungen anderer immer wieder überschneiden bzw. wiederholen, besonders was die Zahlen der deutschen Jagdflugzeuge betrifft. Dies gilt auch für die Abschüsse deutscher Maschinen.

 

Der zweite Teil des Berichtes befasst sich mit den Einsätzen der einzelnen beteiligten Fightergruppen. Dies bezieht sich auf die Begleitung (Escort) der Bomber in den verschiedenen Strecken des An- und Abflugs, der Sicherung der Flugstrecke in bestimmten Gebieten bzw. Räumen gegen anfliegende deutsche Jagdflugzeuge, Angriffe auf Erdziele und deren Ergebnisse, eigene Verluste an Maschinen und Personal sowie verschiedenen statistischen Erfassungen.

Es wird auch häufig über Luftkämpfe und Abschüsse deutscher Maschinen berichtet. Eine Zusammenfassung der Verluste der deutschen Jagdflugzeuge gibt es jedoch leider nicht.

 

 

Zusammengefasste  Überarbeitung des weiteren Berichts  unter Mithilfe von Kalle Freese.

 

(VERTRAULICH)

Hauptquartier des Jägerkommandos der 8. US-Luftflotte

Schilderung der Operation vom 22. April 1944 inklusive Statistiken der amerikanischen Jägergruppen zum schweren Luftangriff auf Hamm.

 

Der Schutz bzw. die Unterstützung der Bomber durch die Jägergruppen war permanent gewährleistet. Eine Gruppe entsprach in etwa einem Geschwader. Es ist dabei folgendes zu unterscheiden:

A)    Der Begleitschutz beim Einflug in das deutsche Reichsgebiet

bzw. in das besetzte Gebiet – also über Holland.

(PENETRATION   PHASE)

                        B)   Schutz der Bomber über dem Zielgebiet selbst.

       (AREA  SWEEP oder  TGT  SUPPORT)

C)    Begleitschutz beim Abflug.

(WITHDRAWAL  PHASE)

 

Zusätzlich zu den 3 genannten Aufgaben hatten die Jäger den Auftrag Bodenziele, wie z.B. Bahnhöfe, Industrieanlagen, deutsche Flugplätze ect. Mit Bordwaffen und Splitterbomben anzugreifen. Die Ausrüstung mit Zusatztanks – die bei Feindberührung abgeworfen wurden – hatten dies möglich gemacht. Besonders die P 51 Mustang wurde dadurch zu einem echten Langstreckenjäger.

 

V E R T R A U L I C H

DESTROY OR FILE

Hauptquartier des VIII. Jägercommando

 

Starker Bombenangriff auf Hamm

Statistisches - Amerikanische Jägergruppen – nicht ablegen, möglich sind Wiederholungen  als  Folge  der  unterschiedlichen Schilderungen der verschiedenen Gruppen und Piloten. Ergebnisse der Angriffe amerikanischen Jagdflugzeuge auf Erdziele:

 

(Letzter Absatz)

Verschiedene Bodenziele:

24 Lokomotiven zerstört, 15 beschädigt, 1 Scheinwerferstellung und deren Be-satzung zerstört,  6 Fabriken beschädigt, 2 Bahn - Stationen beschädigt, 4 Stell-werke, 2 Beobachtungsposten zerstört, 31 beschädigt, 1 Kanal-Tanker zerstört,

2 Kanaltanker beschädigt, 1 Zug zerstört, 14 Züge beschädigt, 2 Zugmaschinen,

1 Brücke beschädigt, 2 Häuser beschädigt, 3 Öltanks zerstört, 1 Öltank beschädigt, 1 Flakturm zerstört, 1 Ölpumpe beschädigt, 1 Wärter einer Stromstation.

 

Die Statistiken der einzelnen amerikanischen Jägergruppen sagen aus, dass bei dem schweren Angriff auf Hamm insgesamt

 

485            P – 47  Thunderbolt

242            P – 51  Mustang

132            P – 38  Lighning

 

zum Schutz und zur Unterstützung beteiligt waren, aufgeteilt in 22 Einsätzen. Daraus ergibt sich der permanente Begleitschutz der eingesetzten Bombereinheiten beim Anflug, über dem Zielgebiet und beim Rückflug. Nur 16 eigene Maschinen gingen durch Luftkämpfe mit deutschen Jagdflugzeugen verloren die sich naturgemäß mehr auf Angriffe gegen die Bomber konzentrierten.

 

Oft erscheint aber auch in den Berichten von verschiedenen Gruppen der Satz: „Keine Feindflugzeuge gesehen“, manchmal mit dem Zusatz „trotz guten Wetters“. Der Beschuss der deutschen Flak bei Hamm wird als intensiv und akkurat bezeichnet.

 

Zusammengefasst gelten folgende Schilderungen der Piloten der amerikanischen Jägergruppen zu den verschiedenen Phasen der gesamten Operation:

 

A.   Eindringphase.

 

Die 359. Jägergruppe mit 47 P-47 unter Führung von Capt. Mc Kee startete um 17.30 Uhr und landete um 20.59 Uhr. Sie traf die Bomber der 3. Division wie vor besprochen über der Zuider See in einer Höhen von 24.000 Fuß um sie bis zum Ziel zu begleiten. Ein Schwarm FW190 griff die Bomber bei Bo(e)ckum von unten an, schossen einen davon ab bevor die eigenen Jäger eingreifen konnten. Es wurden 5 Fallschirme beobachtet. Von den Bombern wurde 1 FW190 abgeschossen. Im Luftkampf mit den deutschen Flugzeugen, der sich bis auf eine Höhe von 3.000 Fuß hinzog, schossen die Jäger 5 FW190 ab. 8 weiter FW190 griffen um 18.55 Uhr die Bomber von vorne aus der Überhöhung an. Wir unterbrachen diesen Angriff und schossen 1 FW190 ab, später noch eine in Bodennähe bei Greven. Später wurden von den Jägern im Tiefflug  Erdziele mit Bordwaffen angegriffen, u.a.:

 

1 Fabrik, 4 Lokomotiven, eine weitere Lokomotive auf einen Verschiebebahnhof 40 Meilen nördlich von Hamm  zerstört

und Boote auf dem Dortmunder – Ems – Kanal angegriffen..

 

Die Funkverbindungen untereinander und mit den Bombern war ausgezeichnet.

 

B. Zieloperationen (TGT support).

Die 364. Jägergruppe mit 46 P-38 unter Führung von Col. Osborn startete um 18.07 Uhr und landete um 21.35 Uhr. Sie traf die B-17 Bomber um 18.43 Uhr über der Küste. (die Bomber waren 13 Minuten zu spät). Die Bomber wurden bis 19.55 am Ziel begleitet. 1 B-17 Bomber im Zielgebiet brennend abgestürzt. Keine Fallschirme beobachtet.

Nach den Beobachtungen der Gruppe können die Ergebnisse des Bombenangriffs auf Hamm  als ausgezeichnet bezeichnet werden. Die Bomber wurden weiter begleitet  vom Zielgebiet bis 15 Meilen südlich von Bonn. Eine Gruppe meldete einen Angriff von ca. 40 Me 109 etwa 40 Meilen südlich von Hamm. Maj. Lowell übernahm die Führung der Gruppe über den Zuider See weil Col. Osborn´s Maschine durch Explosion des linken Triebwerks unkontrollierbar wurde und er aussteigen musste. Er landete unverletzt. 

 

C. Begleitschutz beim Abflug.

Die 361. Gruppe mit 46 P-47 unter der Führung von Maj. Webb  startete um 18.06 Uhr und landete um 21.20 Uhr. Eine Maschine stürzte nach einem Flaktreffer ab. Eine weiter Maschine wird vermisst. Um 19.13 Uhr meldeten sich die Bomber in der Nähe von Köln in einer Höhe von 19.000 Fuß. Wir fanden sie 25 Meilen nordöstlich von Koblenz bei einer Höhen von ca. 20.000 Fuß und setzten die Begleitung fort, als kurz vor Brüssel eine andere Bombergruppe meldete, angegriffen zu werden. Wir kehrten um, um zu helfen. Als wir die Bomber  bei Liege erreichten waren keine Feindflugzeuge zu sehen. Wir flogen zurück zur 1. Gruppe, erreichten bei Ostende in einer Höhe von 14.000 Fuß die Nordsee. Um 20.46 Uhr meldete ein einzelner B-17 Bomber den Angriff von 4 Me 109. Es wurden 4 Flugzeuge zur Hilfe abgestellt, die aber den Bomber nicht fanden. Lt. Norman´s Maschine erhielt einen Flaktreffer und stürzte brennend in die See. Es wurde kein Fallschirm gesehen  

 

 

Unterschiedliche Zeitangaben,

 

Die in dem Bericht stehenden Zeitangaben variieren gegenüber Zeitangaben aus deutschen Quellen um etwa eine Stunde. In Deutschland galt die sogenannte Reichseinheitszeit, die auch für alle von der deutschen Wehrmacht besetzten bzw. eroberten Gebiete galt.

Bei den Engländern und Amerikanern galt die Greenwichzeit. Dies erklärt die Zeitangaben der einzelnen Jagdfliegergruppen in den einzelnen Berichten, gilt aber auch für die Zeitunterschiede bei dem schweren Bombenangriff auf Hamm.