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USA 3. BOM. DIV. B-17 Bomber
*) Anmerkungen: Abkürzungen AB = eingesetzte Maschinen Disp: = gestartete Maschinen Primary = Maschinen über dem Zielgebiet O.T.s = Maschinen nicht über dem Zielgebiet Lost = eigene Verluste an Maschinen Tonnen = abgeworfene Bomben in Tonnen G. P. = Sprengbomben in Tonnen I. P. = Brandbomben in Tonnen O.T.s I.B = Bomben auf andere Ziele BOMBING RESULTS (Bomben-Resultate):
Hamm M/Y (Verschiebbahnhof): Gute Resultate
459 B-17-Bomber und 179 B-24-Bomber warfen zwischen 18.49 und 19.38 Uhr aus einer Höhe von 18.500 Fuß bis 24.000 Fuß (ca. 6.000 und 7.000 Meter) folgende Bomben ab: 4257 * 500 Pfund-Bomben 4881 * 100 Pfund-Bomben insgesamt 1308 Tonnen 357 * 500 Pfund-Bomben 3063 * 100 Pfund-Bomben insgesamt 243 Tonnen
Die Flächenbelegung mit Bomben war „normal“ und die beiden Flächenabschnitte wurden mit guter Bombenkonzentration belegt. Eine nachfolgende Abschätzung der Schäden wurde dadurch erschwert, dass schon unmittelbar nach dem Angriff schwere Feuer bei dem rollenden Verkehr und bei den angrenzenden Gebäuden auftraten. Schwere Schäden traten auf bei den oberen und unteren Randgebieten, den Durchfahrtslinien den verschiedenen Nebenstrecken, dem Rangierhügel und dem südlichen Knotenpunkt. Bei einer großen Lokomotiven- und Bahnreparatur -Werkstätte gab es viel direkte Treffer und gegen Ende des Angriffs wurde auch in diesem Gebiet Feuer beobachtet. Eisen-Bahngleise, die von Süden und Osten durch dieses Gebiet liefen, erhielten ebenfalls viele Treffer und die große Maschinenhalle der Vereinigten Stahlwerke wurden von Explosionsbomben getroffen. Auch nach dem Angriff brannte eines der Hauptgebäude der Anlage noch sehr heftig. Anmerkung: Die Westfälische Union gehörte bis zur Entflechtung nach dem Krieg zu den Vereinigten Stahlwerken.
City of Hamm (Stadt Hamm): Gute Resultate
15 B-17-Bomber warfen um 19.17 Uhr aus einer Höhe von 23.000 Fuß
178 * 500 Pfund-Bomben also 44.5 Tonnen
Nach der ersten folgten 3 weiter Angriffswellen auf das stark bebaute Stadt-gebiet östlich der angeordneten Flächen. Schwere Schäden traten in dem großen Industrie- und Wohngebiet auf und das Ausbrechen von vielen Feuern wurde beobachtet. Die folgenden Flugblätter wurden auch auf Hamm abgeworfen:
1.040.000 des Typs US G 35 und 240.000 des Typs US G 36. Bonn - poor results. (schwaches Ergebnis).
20 B-17-Bomber warfen 240 * 500 Pfund-Bomben – 60 Tonnen – um 19.33 Uhr aus einer Höhe von 23.500 Fuß ab. Der Bombenabwurf konzentrierte sich auf die Westseite der Stadt gegenüber des Flusses von Königswinter. In dem Gebiet wurden einige Schäden angerichtet.
Koblenz - Gute Resultate
50 B-24-Bomber warfen 1172 * 100 Pfund-Bomben – 58,5 Tonnen – und 162 * 500 Pfund-Bomben – 48,5 Tonnen zwischen 19.55 und 20.05 Uhr aus einer Höhe von 18.500 und 22.000 Fuß ab. Das vorgesehene Gebiet erhielt zahlreiche Treffer. Die Eisenbahnbrücke über die Mosel wurde getroffen und beschädigt. Am Ende des Angriffs wurden schwere Schäden in diesem Gebiet festgestellt. Soest – poor results. (schwaches Ergebnis)
19 B-17-Bomber warfen 797 * 100 Pfund-Bomben – 30 Tonnen – zwischen 18.49 und 18.55 Uhr aus einer Höhe von 21.700 bis 23.000 Fuß ab. Eine weitgehende Konzentration der I.B.s (Brandbomben) fielen auf die Stadtmitte nach den Explosionen der Sprengbomben. Teile der Stadt waren in Rauch gehüllt.
Andere Ziele - Gelegenheitsziele (ofensichtlich Notabwürfe und Abwürfe abgedrängter Bombergruppen) Ergebnisse von Bombardierungen der folgenden Ziele sind nicht verfügbar: 12 B-24s-Bomber warfen 114* 500 Pfund-Bomben - 28,5 Tonnen auf Offen. 10 B-24s-Bomber warfen 400* 100 Pfund-Bomben – 20.0 Tonnen auf Swevecelle. 12 B-24s-Bomber warfen 120* 500 Pfund-Bomben - 20,0 Tonnen auf Niederfeld. 9 B-24s-Bomber warfen 9* 500 I.B. u. 300* 100 G.B.–18,25 Tonnen Chievres. A/F 1 B-17 - Bomber warfen 10* 500 Pfund-Bomben – 2,5 Tonnen auf Ahaus. 10 B-24s-Bomber warfen 100* 500 Pfund-Bomben – 25 Tonnen auf Kobern. 1 B-24s-Bomber warfen 36* 100 Pfund-Bomben – 1,9 Tonnen auf Ijmuiden. 3 B-24s-Bomber warfen 3* 500 Pfund-Bomben u. 112* 100 Pfund-Bomben - 75 Tonnen I.B. und 5,5 Tonnen G.P. – auf andere Ziele in Deutschland ab.
Feindliche Begegnungen – (Luftkämpfe) Während es bei der ersten Bomberdivision zu keinen Feindattacken kam, wurde eine Gruppe der zweiten Bomberdivision von der französischen Küste bis zur Basis heftig angegriffen, und zwar von einzelnen deutschen Jägern als auch von solchen aus Dreier-Gruppen. Eine andere Gruppe berichtete von Angriffen von 50 bis 60 Me-109 und FW-190 deutschen Jäger östlich von Köln, die die Formation mit 20 mm Geschossen eindeckten. Ähnliche Angriffe gab es südlich von Hamm durch 30 bis 50 Me-109 Jägern, die wie (unsere) P-51-Flugzeuge angemalt waren und mit falschen Meldungen.
Diese Gruppen simulierten Eskorte-Taktiken und in zwei Fällen passierten die feindlichen Flugzeuge zunächst die vordersten Staffelflugzeuge, griffen dann die hinteren Reihen an und anschließend zwei weitere Einheiten. 2 B-24s gingen während dieser feindlichen Angriffe verloren. (siehe Störmanöver gegen B-24 Bomber.)
Eine Gruppe der 3. Bomberdivision wurde von ungefähr 20 Feindflugzeugen frontal angegriffen und zwischen I.P.(*) Anm.) und dem Zielgebiet. Diese Angriffe waren jedoch nicht besonders aggressiv. Die Gruppe die Soest bombardierte wurde besonders aggressiv von ungefähr 25 Feindflugzeugen unmittelbar nach dem Bombenabwurf angegriffen. Diese Gruppe wurde erneut nördlich von Koblenz angegriffen. 3 B-17 werden auf Grund dieses Angriffs vermisst. *) Anmerkung: I.P.= Initial Point = Abflugspunkt zum Zielgebiet
Feindliches Luftabwehrfeuer. Das Flakfeuer war allgemein mäßig, aber recht gut und genau bei Hamm, mäßig und ungenau bei Bonn, Alkmar und Dülmen, wenig und ungenau bei Koblenz, Ijmuiden, Egmond und Ostende. Intensives und Feuer aus automatischen Waffen jedoch beim überfliegen der belgischen Küste, und starkes Geschützfeuer von der selben Art in der Gegend von Dortmund. Andererseits genaues und ungenaues Flakfeuer entlang der Route und über den Zielgebieten.
Gründe für fehlerhaften Bombenabwurf, Bei 13 B-17s und 12 B-24s versagte der Bombenabwurf. 9 B-17 und 6 B-24 kein Abwurf wegen anderer technischer Mängel. 1 B-17 und 2 B-24 wegen Beschädigungen durch feindliche Angriffe und 3 B-17 und 4 B-24 aus nicht erkennbaren Gründen.
Verluste: Personal: - 34 Mannschaftsmitglieder wurde getötet, 45 verwundet und 159 wurden vermisst.
Ausrüstung: - 8 B-17-Bomber und 7 B-24-Bomber gingen Verloren, davon 3 B-24 wegen AA (Flak), 3 B-17 und 2 B-24 wegen feindlicher Angriffe (deutscher Jäger), - 1 B-17 wegen AA und feindlichen Angriff, - 2 B-24 aus unbekannten Gründen.
Geschätzte Gefechtsverluste: (Beschädigungen) 126 B-17s und 110 B-24s Beschädigungen der Kategorie „A“ und „AC“; 40 B-17s und 2 B-24s Beschädigungen der Kategorie „B“; und 11 B-24s Beschädigungen der Kategorie „E“.
Wetter: Das Wetter war klar und hatte keine negativen Einfluss auf die Operation.
Beobachtungen: Sperrballone wurden bei Wesel und Iserlohn beobachtet. 30 bis 40 Ballone nahe der Talsperre und des Staudamms ca. 5 Meilen südöstlich von Ruhrberg (Ruhrgebiet?), bei Gmund, 75 Ballone bei 50:35 N/ 06:30O (im Raum der Eifel), 24 Ballone 8 Meilen südlich von Düren, ungefähr 20 Ballone in einer Höhe von etwa 500 Fuß im Zielgebiet von Hamm und andere am Dümmersee, Vogelsand, Köln und bei 51:20N/ 07:56 O (Sorpe Talsperre). Rauchschwaden (künstlicher Nebel) wurden über dem gesamten Ruhrtal beobachtet, bei Bonn, Soest, Münster, Arnheim, Gladbeck, Essen, Hamburg, Zupthen, Arnsdorf (Arnsberg) und Dortmund.
Zusätzliche wurde von folgenden Beobachtungen berichtet: 6 bis 8 weiße Flugzeuge, wahrscheinlich Attrappen, bei Charleroi beobachtet bei einem Überflug, AA – Boote (Flakboote) vor der Küste süd-südwestlich von Ostende, 2 geflutete Kanäle nahe Brügge, dort war das Land auf etwa 5 Meilen von der Küste überflutet, die Küstenregion nahe Ostende und Dünkirchen war überflutet. Direkt östlich der Zuider See wurde über viele Meilen halbmondförmige Erdwälle gesichtet, wahrscheinlich Abwehrstellungen gegen Invasionen, ungefähr 10 Meilen süd-südwestlich von Gent scheint ein großes Munitionslager zu sein mit ca. 100 Gebäuden. Jeweils in Gruppen von 16 Blocks angeordnet und von einem Erdwall umgeben.
Störfeuer gegenüber der 2. Bomberdivision. (gesonderten Bericht) Die Jägereskorte verlies die B-24-Bomber auf dem Rückflug etwa in der Mitte des Kanals. Die Bomber überquerten Oxfordness gegen Einbruch der Dämmerung (21.35 Uhr). Die GAF (deutsche Luftwaffe) hatte ca. 20 zweimotorige Störflugzeuge – JU-88 und Me-410 Flugzeuge geschickt, die die B-24- Bomber über 5 Basisstationen (Flugplätze der USAAF) bei Norwich massiv angriffen. Das Ergebnis dieses Angriffs war, das zusätzlich zu anderen Schäden mindestens 10 Flugzeuge abgeschossen wurden oder notlanden mussten. Die B-24s waren deshalb gezwungen, unter diesen Bedingungen die Landungen später vorzunehmen.
FIGHTER OPERATIONS (Operationen der amerikanischen Begleitjäger.)
300 P-47s Thunderbolt und 132 P-38s Lightning von 12 Gruppen der VIII. Fighter Command (8.Jäger- Kommando), und 53 P-47s einer Gruppe des IX. Figther Command standen für eine dauernde Begleitung der Bomber zur Verfügung. Die Begleitung der 1. Bomberdivision traf auf keinen feindlichen Luftwiderstand. Allgemeinen mäßigen Widerstand gab es in den Zielgebieten. Bei feindlichen Angriffen auf die anderen Bomberdivisionen gingen 7 Bomber verloren. Das VIII. Figther Command verlor bei den Luftkämpfen im dem Gebiet 12-1-1 drei P-47s und zwei P-38s.
9 Jägergruppen – 3 des VIII. und 6 des IX. Figther Command 8 Gruppen mit 324 Jägern sicherten die Gebiete im nordwestlichen Deutschland, während eine Gruppe des IX. Figther Command umfassend in den Gebieten von 46 a/e bei Reims, Metz und St. Dizier schützte. Der Beitrag des VIII. Figther Command belief sich auf 144 P-51s, des IX. Figther Command auf 94 P-51s und 132 P-47s. Der totale Einsatz belief sich auf 370 Jäger.
North American P-51 Mustang
Republic P-47 Thunderbolt
Lighning P-38
V E R T R A U L I C H
Luftkämpfe in der Nähe von Kassel und von Osnabrück. Dabei werden 22 Abschüsse beansprucht und zusätzlich Angriffe auf verschieden Bodenziele und deren Zerstörung. Das IX. Fighter Command verliert dabei 6 Maschinen.
VIII. Fighter Command
Unit Typs of A/C Type of Suppert No. A/C on Mission Lost Claims 65th Fighter Wing
67th Fighter Wing
IX. Fighter Command 70th Fighter Wing
V E R T R A U L I C H BOMBER BEGLEITSCHUTZ (ESCORT)
Escort für die 1st Air Task Force (3. Bomber Division) – 219 B-17s Die 359.Gruppe begleitete ab 18.23 Uhr über der Zuider Zee bis zum Zielgebiet um 18.55 Uhr. Deutsche Jagdflugzeuge von Typ FW 190 griffen die Bomber über der Zuider Zee an und schossen einen Bomber ab. 5 deutsche Jäger wurden im Luftkampf abgeschossen. Die 353 Gruppe trifft die Bomber südlich von Twente/Enschede 18.39 Uhr und begleitet bis östlich von Lüdenscheid 19.05 Uhr. Die 20.Gruppe trifft die Bomber über Hagen 19.00 Uhr und begleitet bis Malmedy 18.32 Uhr. Die 361.Gruppe begleitet 25 Meilen nord/westlich von Koblenz 19.25 Uhr und begleitet bis Ostende 20.47 Uhr.
Escort für die 2st Air Task Force (1. Bomber Division) – 240 B-17. Die 364.Gruppe traf die Bomber um 18.43 Uhr bei Ijmuiden und begleitete sie bis 19.55 Uhr. Etwa fünfzehn Meilen südlich von Bonn traf man auf eine Gruppe von etwa 40 Me 109, aber die flogen weiter weg. Die 356.Gruppe begleitet von 18.50 Uhr ab Deventer bis 19.15 Uhr bis südwestlich Münster. Die 56A.Gruppe traf und begleitet ab 19.35 Uhr nordwestlich Koblenz bis 20.38 Uhr Ostende. Die 78A.Gruppe traf um 20.15 Uhr östlich von Namur und begleitete bis etwa 20 Meilen bei Furnes. Fünf Nachzügler wurden bei verschiedenen Flügen begleitet.
Escort füe die 3st Air Task Force (2. Bomber Division) – 149 B-24 Die 352.Gruppe begleitete ereignislos die Bomber ab 18.52 Uhr von Egmond bis 19.45 Uhr bis zum Zielgebiet Hamm.
Die 55.Gruppe kreiste um 19.08 Uhr über der Zuider See. 50–60 meist Met 109, neben 15 FW 190 umkreisten den Flugweg, vereinzelt passierten sie die Bomberformation (fromm 6 o` Kloeck high) südwestlich von Bonn um 19.08 Uhr, scheinbar verursachten sie aber keinen Schaden, aber bei den Angriffen glauben welche bei der 55. Gruppe drei Gegner abgeschossen zu haben. Diese Gruppe wurde ebenfalls bestürmt von 30 FW 190 östlich von Lüdenscheid welche sich verteilten bis südöstlich von Lüdenscheid. Ein feindliches Flugzeug wurde zerstört. Der Hintere Teil dieser Gruppen - Squardron wurde auch begrenzt von 20 Me 109 in der Nähe von Meschede angegriffen. Der Angriff erfolgte aus südwestlicher Richtung von untern mit einer Gruppe (from 6 o`clock) In der Höhe von 10.000 Fuß gab es beharrliche Schwierigkeiten mit feindlichen Flugzeugen, die sehr aggressiv waren, bei deren Angriff wurden zwei von ihnen abgeschossen.
Die 56B.Gruppe begleitete die Bomber von nordöstlich von Koblenz an 20.oo Uhr bis Brügge/Ostende um 21.oo – 21.15 Uhr. Eine Squardron bemühte sich die Bomber im Raum um Namur auszumachen, konnte sie jedoch nicht auffinden.
Die 78B.Gruppe übernahm den Begleitschutz der Bomber zehn Meilen östlich von Namur ab 20.35 Uhr.
Die 405.Gruppe kontrollierte und beherrschte den Raum bei Charleroi. Sie trafen zwei Feindflugzeuge, die versuchten die Bomber anzugreifen, deren Schutz und Begleitung wurde beibehalten bis zur feindlichen Küste.
Supporting Area Sweeps Die 41.Gruppe traf bei Kassel um 17.57 Uhr auf über 20 Me 109 in einer Höhe von 4.000 Fuß. Die Gruppe griff an und zerstörte 17 Feindflugzeuge. Bomber waren nicht in diesem Raum. Die 355.Gruppe patrouillierte ab 17.56 den Raum bei Hannover, Braunschweig, Celle, Minden und Einbeck. Keine Feindflugzeuge wurden beobachtet. Eine Squadron begleitete zwei Abteilungen von B-24 uns eine Abteilung B-17 von Zwolle bis Enschede mit Unterbrechungen bis 19.30 Uhr. Die 357.Gruppe kreiste entsprechend ihres Auftrags um Raum von Quackenbrück bei der Squadron. Eine Squadron konnte im Raum von Osnabrück über 30 FW 190 deutsche Jäger abfangen und zwei abschießen. Die 362.Gruppe und die 365. Gruppe kreiste und sicherten ereignislos die ihnen auftragsgemäß zugewiesenen Räume. Die 358.Gruppe erreichte um 18.00 Uhr Reims und sicherte den Raum Reims – Metz – St. Dizier. Die 368.Gruppe erreichte um 18.30 Uhr den Raum Bonn uns wurde von 12 FW 190 angegriffen. Zwei davon wurden abgeschossen.
Vorbemerkung zum weiteren Teil des Berichtes
Eine ordentliche Übersetzung der zahlreichen Abkürzungen und die Verwendung militärische Begriffe und Bezeichnungen ist heute noch sehr schwierig und häufig nicht leicht verständlich zu machen. Aus diesem Grunde ist auf den folgenden Seite eine zusammengefasste Übersetzung festgehalten worden, die in freund-licher Weise durch Kalle Freese aus Rheine vorgenommen wurde. Kalle Freese war in der Zeit von 1963 bis 1988 Pilot bei der Bundes-Luftwaffe beim „Jabo- Geschwader 36“ und beim „Westfalengeschwader“ in Hopsten - Dreierwalde stationiert.
In den Berichten der einzelnen beim Einsatz am 22. April 1944 beteiligten Figthergruppen (Jagdfliegergruppen) sind häufig Namen und Dienstgrad einzelner Piloten und Staffelführer bzw. Gruppenführer und Einzelschilderungen aus ihrer persönlichen Sicht aufgeführt, die sich mit den Schilderungen anderer immer wieder überschneiden bzw. wiederholen, besonders was die Zahlen der deutschen Jagdflugzeuge betrifft. Dies gilt auch für die Abschüsse deutscher Maschinen.
Der zweite Teil des Berichtes befasst sich mit den Einsätzen der einzelnen beteiligten Fightergruppen. Dies bezieht sich auf die Begleitung (Escort) der Bomber in den verschiedenen Strecken des An- und Abflugs, der Sicherung der Flugstrecke in bestimmten Gebieten bzw. Räumen gegen anfliegende deutsche Jagdflugzeuge, Angriffe auf Erdziele und deren Ergebnisse, eigene Verluste an Maschinen und Personal sowie verschiedenen statistischen Erfassungen. Es wird auch häufig über Luftkämpfe und Abschüsse deutscher Maschinen berichtet. Eine Zusammenfassung der Verluste der deutschen Jagdflugzeuge gibt es jedoch leider nicht.
Zusammengefasste Überarbeitung des weiteren Berichts unter Mithilfe von Kalle Freese.
(VERTRAULICH) Hauptquartier des Jägerkommandos der 8. US-Luftflotte Schilderung der Operation vom 22. April 1944 inklusive Statistiken der amerikanischen Jägergruppen zum schweren Luftangriff auf Hamm.
Der Schutz bzw. die Unterstützung der Bomber durch die Jägergruppen war permanent gewährleistet. Eine Gruppe entsprach in etwa einem Geschwader. Es ist dabei folgendes zu unterscheiden: A) Der Begleitschutz beim Einflug in das deutsche Reichsgebiet bzw. in das besetzte Gebiet – also über Holland. (PENETRATION PHASE) B) Schutz der Bomber über dem Zielgebiet selbst. (AREA SWEEP oder TGT SUPPORT) C) Begleitschutz beim Abflug. (WITHDRAWAL PHASE)
Zusätzlich zu den 3 genannten Aufgaben hatten die Jäger den Auftrag Bodenziele, wie z.B. Bahnhöfe, Industrieanlagen, deutsche Flugplätze ect. Mit Bordwaffen und Splitterbomben anzugreifen. Die Ausrüstung mit Zusatztanks – die bei Feindberührung abgeworfen wurden – hatten dies möglich gemacht. Besonders die P 51 Mustang wurde dadurch zu einem echten Langstreckenjäger.
V E R T R A U L I C H DESTROY OR FILE Hauptquartier des VIII. Jägercommando
Starker Bombenangriff auf Hamm Statistisches - Amerikanische Jägergruppen – nicht ablegen, möglich sind Wiederholungen als Folge der unterschiedlichen Schilderungen der verschiedenen Gruppen und Piloten. Ergebnisse der Angriffe amerikanischen Jagdflugzeuge auf Erdziele:
(Letzter Absatz) Verschiedene Bodenziele: 24 Lokomotiven zerstört, 15 beschädigt, 1 Scheinwerferstellung und deren Be-satzung zerstört, 6 Fabriken beschädigt, 2 Bahn - Stationen beschädigt, 4 Stell-werke, 2 Beobachtungsposten zerstört, 31 beschädigt, 1 Kanal-Tanker zerstört, 2 Kanaltanker beschädigt, 1 Zug zerstört, 14 Züge beschädigt, 2 Zugmaschinen, 1 Brücke beschädigt, 2 Häuser beschädigt, 3 Öltanks zerstört, 1 Öltank beschädigt, 1 Flakturm zerstört, 1 Ölpumpe beschädigt, 1 Wärter einer Stromstation.
Die Statistiken der einzelnen amerikanischen Jägergruppen sagen aus, dass bei dem schweren Angriff auf Hamm insgesamt
485 P – 47 Thunderbolt 242 P – 51 Mustang 132 P – 38 Lighning
zum Schutz und zur Unterstützung beteiligt waren, aufgeteilt in 22 Einsätzen. Daraus ergibt sich der permanente Begleitschutz der eingesetzten Bombereinheiten beim Anflug, über dem Zielgebiet und beim Rückflug. Nur 16 eigene Maschinen gingen durch Luftkämpfe mit deutschen Jagdflugzeugen verloren die sich naturgemäß mehr auf Angriffe gegen die Bomber konzentrierten.
Oft erscheint aber auch in den Berichten von verschiedenen Gruppen der Satz: „Keine Feindflugzeuge gesehen“, manchmal mit dem Zusatz „trotz guten Wetters“. Der Beschuss der deutschen Flak bei Hamm wird als intensiv und akkurat bezeichnet.
Zusammengefasst gelten folgende Schilderungen der Piloten der amerikanischen Jägergruppen zu den verschiedenen Phasen der gesamten Operation:
A. Eindringphase.
Die 359. Jägergruppe mit 47 P-47 unter Führung von Capt. Mc Kee startete um 17.30 Uhr und landete um 20.59 Uhr. Sie traf die Bomber der 3. Division wie vor besprochen über der Zuider See in einer Höhen von 24.000 Fuß um sie bis zum Ziel zu begleiten. Ein Schwarm FW190 griff die Bomber bei Bo(e)ckum von unten an, schossen einen davon ab bevor die eigenen Jäger eingreifen konnten. Es wurden 5 Fallschirme beobachtet. Von den Bombern wurde 1 FW190 abgeschossen. Im Luftkampf mit den deutschen Flugzeugen, der sich bis auf eine Höhe von 3.000 Fuß hinzog, schossen die Jäger 5 FW190 ab. 8 weiter FW190 griffen um 18.55 Uhr die Bomber von vorne aus der Überhöhung an. Wir unterbrachen diesen Angriff und schossen 1 FW190 ab, später noch eine in Bodennähe bei Greven. Später wurden von den Jägern im Tiefflug Erdziele mit Bordwaffen angegriffen, u.a.:
1 Fabrik, 4 Lokomotiven, eine weitere Lokomotive auf einen Verschiebebahnhof 40 Meilen nördlich von Hamm zerstört und Boote auf dem Dortmunder – Ems – Kanal angegriffen..
Die Funkverbindungen untereinander und mit den Bombern war ausgezeichnet.
B. Zieloperationen (TGT support). Die 364. Jägergruppe mit 46 P-38 unter Führung von Col. Osborn startete um 18.07 Uhr und landete um 21.35 Uhr. Sie traf die B-17 Bomber um 18.43 Uhr über der Küste. (die Bomber waren 13 Minuten zu spät). Die Bomber wurden bis 19.55 am Ziel begleitet. 1 B-17 Bomber im Zielgebiet brennend abgestürzt. Keine Fallschirme beobachtet. Nach den Beobachtungen der Gruppe können die Ergebnisse des Bombenangriffs auf Hamm als ausgezeichnet bezeichnet werden. Die Bomber wurden weiter begleitet vom Zielgebiet bis 15 Meilen südlich von Bonn. Eine Gruppe meldete einen Angriff von ca. 40 Me 109 etwa 40 Meilen südlich von Hamm. Maj. Lowell übernahm die Führung der Gruppe über den Zuider See weil Col. Osborn´s Maschine durch Explosion des linken Triebwerks unkontrollierbar wurde und er aussteigen musste. Er landete unverletzt.
C. Begleitschutz beim Abflug. Die 361. Gruppe mit 46 P-47 unter der Führung von Maj. Webb startete um 18.06 Uhr und landete um 21.20 Uhr. Eine Maschine stürzte nach einem Flaktreffer ab. Eine weiter Maschine wird vermisst. Um 19.13 Uhr meldeten sich die Bomber in der Nähe von Köln in einer Höhe von 19.000 Fuß. Wir fanden sie 25 Meilen nordöstlich von Koblenz bei einer Höhen von ca. 20.000 Fuß und setzten die Begleitung fort, als kurz vor Brüssel eine andere Bombergruppe meldete, angegriffen zu werden. Wir kehrten um, um zu helfen. Als wir die Bomber bei Liege erreichten waren keine Feindflugzeuge zu sehen. Wir flogen zurück zur 1. Gruppe, erreichten bei Ostende in einer Höhe von 14.000 Fuß die Nordsee. Um 20.46 Uhr meldete ein einzelner B-17 Bomber den Angriff von 4 Me 109. Es wurden 4 Flugzeuge zur Hilfe abgestellt, die aber den Bomber nicht fanden. Lt. Norman´s Maschine erhielt einen Flaktreffer und stürzte brennend in die See. Es wurde kein Fallschirm gesehen
Unterschiedliche Zeitangaben,
Die in dem Bericht stehenden Zeitangaben variieren gegenüber Zeitangaben aus deutschen Quellen um etwa eine Stunde. In Deutschland galt die sogenannte Reichseinheitszeit, die auch für alle von der deutschen Wehrmacht besetzten bzw. eroberten Gebiete galt. Bei den Engländern und Amerikanern galt die Greenwichzeit. Dies erklärt die Zeitangaben der einzelnen Jagdfliegergruppen in den einzelnen Berichten, gilt aber auch für die Zeitunterschiede bei dem schweren Bombenangriff auf Hamm.
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